Kapitel 47

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Soll ich sie darauf ansprechen? Bevor ich mich entscheiden kann, ist sie auch schon wieder verschwunden.

Ich schnappe mir mein Handy und checke Twitter. Jetzt wird mir auch klar, wieso Jack gestern noch so lange wach war. Er hat ein Followspree gemacht. Ich gehe auf den Hashtag und lese mir einige Tweets der Fans durch. Ein Fan hat geschrieben: „@jackgilinsky folg mir bitte, ich würde alles tun, um ein Follow von dir zu bekommen. Obwohl ich weiss, dass ich nur ein Gänseblümchen im Meer voller Rosen bin. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, noch nicht..." Ich klicke auf ihr Profil und sehe, dass Jack ihr nicht gefolgt ist. Kurzerhand beschliesse ich, ihr zu folgen, da sie mir auch folgt und keine Minute später, bekomme ich eine Direktnachricht von ihr: „OMG danke für den Follow, aber wie kommst du gerade auf mich?"

Ich antworte ihr: „Ich hab deinen süssen Tweet für Jack gelesen und da musste ich dir einfach folgen."

OMFG, danke danke danke, ich liebe Jack so abgöttisch!!"

Ich werde es ihm ausrichten:)"

Das würdest du tun? Danke viel Mals. Ly"

Ich twittere noch: „Love you too, mein kleines Gänseblümchen @jacksgirl".

Einige Sekunden, nachdem ich die Nachricht getwittert habe, höre ich ein leises Klopfen an der Tür.

„Herein."

Die Türe geht auf und die perfekt gestylte Jennifer steht im Türrahmen.

„Jennifer?", frage ich überrascht: „Was macht du denn hier?"

„Ich habe gehört, dass du im Krankenhaus bist." Sie schnappt sich ein Stuhl und setzt sich vor mein Bett. „Glaub mir, ich weiss wie du dich fühlst. Zu warten, Stunde für Stunde. Endlose Stunden, die sich anfühlen, wie eine Ewigkeit, aber doch so leer sind. Und das Schlimmste sind die Nächte, die Vorstellungen, die man sich macht, wie schlimm es ist."

„Willst du darüber reden?", frage ich sie vorsichtig, da es sie sehr mitzunehmen schien. Was es auch immer ist. Noch nie habe ich sie so verletzlich und hilflos gesehen. Als würde sie bei der kleinsten Berührung zerbrechen. So wie eine dieser wunderschönen und kostbaren Glasfiguren.

„Nein, ich bin wegen dir hier. Du musst dir nicht meine Probleme anhören", antwortet sie, wobei ihr Gesichtsausdruck sich verhärtet, trotzdem lächelt sie. Aber kein Lächeln das von Herzen kommt, ein Lächeln hinter dem sich Schmerz befindet. „Erzähl mir lieber, wie es dir geht.", fordert sie mich auf.

„Mir geht's gut. Aber ich glaube, ich sterbe hier noch vor lange Weile. Und glaub mir es ist viel langweiliger, als in der Schule. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist. Apropos Schule, vermissen die dich dort nicht?"

„Nein, ich habe eine Freistunde."

„Und was sagen Britney und Tiffany dazu, dass du hier bist?"

„Mir ist egal, was die ausgehungerten Tussen sagen.", schnaubt sie grimmig.

„Was ist passiert? Ihr wart doch immer so dicke miteinander."

„Naja, es ist ziemlich kompliziert..."

„Sag schon, sonst komm ich mir vor, als würde ich hinter dem Mond leben."

„Na gut", lacht sie. „Also, Jack und ich-"

„Warte, warte, warte. Welcher Jack?", unterbreche ich sie.

„Sorry, ich meine Jack Johnson. Auf jeden Fall haben wir uns manchmal ausserhalb der Schule getroffen, ohne dass es Tiffany und Britney es wussten. Doch gestern haben sie es irgendwie herausgefunden. Wie, ist mir selber noch nicht ganz klar. Dann haben wir uns gestritten und Tiffany stellte die 'Entweder-oder-Frage'. Jack oder Tiffany und Britney. Natürlich habe ich mich für meinen Johnson entschieden, worüber er sich heute so gefreut hat.", schwärmt sie mit verträumten Augen.

„Dein Johnson also...", grinse ich sie an und wackle dabei mit den Augenbrauen, woraufhin Jennifer rot wird und weitererzählt: „In der Grundschule waren wir beste Freunde. Und später haben sich unsere Wege dann getrennt, da ich zu Tiffany und ins Cheerleading gegangen bin. Zu blöde, dass sie Cheercaptain ist. Ich bin so froh, dass Ally und du zur Wahl vom neuen Cheercaptain aufgestellt wurdet. Heute kommt heraus, ob Tiffany ihre Stellung behält oder ob Ally und du die neuen Captains werden. Es gab noch nie zwei auf ein Mal!" Das habe ich ja ganz vergessen, Coach Linda, oder eher Cameron und Nash haben uns zur Wahl als Cheercaptain aufgestellt.

„Also meine Stimme bekommt ihr beiden auf jeden Fall."

„Danke."

„Ich würde ja gerne noch weiter plaudern, aber ich komme sonst noch zu spät zur nächsten Stunde."

„Ciao und grüss deinen Johnsilein und die anderen von mir!"

„Werde ich", lacht sie. Bevor sie aus der Tür tritt, dreht sie sich noch einmal um. „Und gute Besserung", sagt sie und schenkt mir ein herzliches Lächeln.

Game Over, or nah ? (MagCon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt