Game Over, or nah ? (MagCon FF)

Kapitel 45

Die Türe öffnet sich, Taylors Gesicht wird von Sekunde zu Sekunde bleicher. Eine Person tritt in den Raum ein und ich starre in die Eis-blauen Augen von Nash. Ich höre, wie Taylor vor Erleichterung laut ausatmet. Aus dem Nichts fängt Ally lauthals an zu lachen: „Taylor du hättest dein Gesicht sehen sollen!"

Sofort stimmen alle in das Lachen mit ein, ausser Nash, der offenbar nur Bahnhof versteht und Taylor, der die ganze Sache nicht so zum Lachen findet.

„Nash, sag den anderen, dass Cam auf Mary steht. Ich wette die zwei knutschen gerade in einer Ecke rum."

„Nein Taylor, sie besprechen die Formulare für das Sorgerecht.", schnauzt Nash verärgert, was mich verwundert. Denn ich habe Nash nie wirklich grimmig gesehen, normalerweise lacht er immer.

„Ach ja und wieso bist du dann nicht geblieben?", gibt Taylor zurück.

„Weil ich erstens; für das Sorgerecht nicht in Frage komme, da ich erst 16 bin, und zweitens; wollte ich nach Haley sehen."

„Keine Sorge mir geht es gut.", bestätige ich.

„Das sah aber vorhin nicht so aus. Was zum Teufel hast du gemacht?"

Und noch einmal muss ich die ganze Geschichte erzählen.

Den Rest des Tages verging wie im Flug. Schwester Angry-Bird streckte, anfangs sicher all fünf Minuten, ihren Kopf ins Zimmer rein und sagte wir sollen gefälligst leise sein. Natürlich hörte keiner auf sie und irgendwann hat sie es dann aufgegeben. Cameron kam im Verlaufe des Nachmittages auch noch dazu, doch irgendwie wirkt er so bedrückt, genau wie Nash. Carter hingegen, meldet sich den ganzen Tag nicht mehr.

Als es schon langsam dunkel wird, müssen die Jungs und Ally gehen, doch sie versprechen mir morgen wieder zu kommen und Shawn hat mir auch versprochen, dass er meine Muffins morgen ersetzt.

Ich starre die weiss gestrichenen Decke des Zimmers schon gefühlte Stunden an, weil ich nicht einschlafen kann. Das ganze Zimmer ist schon dunkel und leer. Ganz anders als heute Nachmittag. Ich muss daran zurückdenken und ein Lächeln huscht über meine Lippen.

Ein heller Lichtstrahl erfüllt den Raum. Ich drehe meinen Kopf zu der Tür, wo Mary steht.

„Hey", sagt sie leise. „Ich wollte dir nur noch schnell gute Nacht wünschen und schauen ob du nach deinem Sturz okay bist."

„Ja alles bestens, danke."

Sie kommt mir so traurig vor, wie Cameron und Nash heute.

„Nacht", werden meine Gedanken von ihr unterbrochen.

„Nacht" gebe ich zurück. Sie schliesst die Türe und im Zimmer breitet sich wieder die Dunkelheit aus.

Ich muss die ganze Zeit an das Verhalten von Cameron, Nash und Mary denken. Nachdem Gespräch mit Dr. Cromwell sind die drei so anders... so bekümmert. Ich starre aus dem Fenster in die Dunkelheit. Mein Blick bleibt immer wieder an den Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos hängen. Ich beobachte sie, bis sie hinter den Bäumen, entlang den langen Strassen, verschwinden.

Ob das Ergebnis schon draussen ist und mir Mary, Nash und Cameron es mir verheimlichen? Ich brauche jetzt unbedingt jemanden zum Reden. Ich drehe mich zu meinem Handy. Es geht eine Zeit, bis sich meine Augen an das grelle Licht des Displays gewöhnen. Es ist schon zwölf Uhr, da ich niemanden wecken will, schaue ich ob auf WhatsApp jemand online ist. Und tatsächlich ist Jack G online. Sofort schreibe ich ihn an: Jack, hast du vielleicht kurz Zeit um zu telefonieren?

Keine zwei Sekunden später kommt die Antwort: Klar, für dich hab ich immer Zeit Sunshine:)

Ich wähle seine Nummer und er hebt nach dem zweiten Tuten ab.