Game Over, or nah ? (MagCon FF)

Kapitel 5

~Traum~

Ein Messer fliegt an meinem Kopf vorbei. Es streift mein Ohr und ich fühle wie die warme Flüssigkeit meine Wange und meinen Hals hinunter läuft. Ich betrachte das Messer genauer, welches hinter mir auf den Boden gelandet ist und erkenne es. Es ist das Küchenmesser, mit dem Stief auf mich los gegangen ist. Schreckliche Erinnerungen kommen in mir hoch. Am Messer klebt noch vertrocknetes Blut, mein Blut.

Panik durchfährt mich wie ein Elektroschock. Ist er hier?

Dann tauchen zwei Gestalten auf.

Sie kommen immer näher und näher und noch näher.

Da erkenne ich die Gestalten: es sind Stief und meine Mutter. Stief hält Mum einen Messer an der Kehle. Ihre Kehle ist schon voll mit Blut verschmiert.

„Nein! Lass sie los!", schreie ich verzweifelt.

„Ohh, hast du deine Bodyguards zu Hause gelassen? Was für ein grosser Fehler. Denn das wird schlimme Folgen haben!"

„Mama, nein!" schreie ich weiter, ohne auf Stief zu hören.

„Mama ist bald nicht mehr hier! Dann bist du ganz alleine. Keine Mama und auch keine Bodyguards. Nur noch du und ich!"

Mit einem Lächeln nimmt es das Messer von ihrer Kehle weg. Sein Lächeln wird noch breiter, als er schliesslich ausholt, und ihr direkt in den Rücken sticht.

„NEIINNN!!!"

„Haley, Haley wach auf!!"

Ich schlage meine Augen auf und sofort schiessen Tränen heraus.

„Alles ist gut, du hast nur geträumt."

Nash sitzt besorgt neben mir auf dem Bett. Er breitet seine starken Arme aus und ich lasse mich hinein fallen. Behutsam streichelt er mir durch die Haare.

„Willst du mir erzählen, was du geträumt hast? Manchmal hilft das?!"

„Nein, lieber nicht", schluchze ich.

Jetzt kommt auch Cameron mit einer Tasse ins Zimmer. „Alles ok?"

„Ja, ich habe nur schlecht geträumt."

„Das hab ich mir schon gedacht und darum hab ich dir eine heisse Schokolade à la Cameron gemacht!", lächelnd reicht er mir die warme Tasse.

„Und was heisst für dich à la Cameron? Hast du ein Geheimrezept?", scherze ich.

„Nein, das ist nur warme Milch mit Schokoladenpulver.", meint Nash.

Cameron wirft ihm einen beleidigten Blick zu:„Da ist nicht einfach nur Schokoladenpulver und warme Milch drin. Die geheime Zutat ist Liebe!", meint Cameron stolz.

„Na los Haley, trink die heisse Schokoladenliebe", lacht Nash.

Ich fange an zu trinken und die warme Schokolade schmeckt erstaunlich gut.

„Mmmh, Liebe schmeckt köstlich", lache ich und lecke mir die Lippen.

Cameron und Nash prusten los und ich stimme mit ein.

„Sollen wir noch bleiben bis du wieder eingeschlafen bist?", fragt Nash.

„Ich denke nicht, das ich nochmal einschlafen kann."

„Ich bleib bei ihr, du kannst dich wieder schlafen legen Nash", entgegnet ihm Cameron.

„Ok, gute Nacht zusammen."Er gibt mir noch ein Kuss auf die Stirn und verlässt dann das Zimmer.

Ich lege mich in mein Kissen zurück und starre an die Decke. Ich muss unbedingt zurück nach Hause gehen und auf dem Dachboden diesen Namen finden. Irgendetwas zieht mich dort hin an. Ich weiss, dass ich nur geträumt hab, als mir meine Mutter gesagt hat, ich soll auf den Dachboden. Doch ein Versuch ist es wert.

Ich drehe mich auf die Seite und entdecke einen schlafenden Cameron, der halb auf dem Boden und halb auf dem Bett liegt. Sein blaues Auge sieht schon ein wenig besser aus.

Ich beschliesse, ihn nicht zu wecken. Schliesslich ist er wegen mir so müde. Also stehe ich auf, hebe vorsichtig seine Beine und lege sie auf das Bett. Danach lasse ich mich neben ihm fallen und decke uns beide zu.

Nach gefühlten Stunden bin ich immer noch wach. Das Bett fühlt sich so hart und kalt an, also kuschle ich mich an Cameron. Sofort wird mir etwas wärmer. Mein Kopf liegt jetzt auf seiner Brust. Er ist viel bequemer als mein Kissen.

Sein gleichmässiges Ein-und Ausatmen beruhigt mich. In meinen Ohren dröhnt der Herzschlag von Cameron.

Somit bin auch ich bald eingeschlafen.