Kapitel 43

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„Weisst du was? Du hast Recht. Sie wird schon sehen, was sie davon hat mit mir, Carter Reynolds, einfach Schluss zu machen!", gegen Ende des Satzes wird er immer wie lauter.

„Carter, so hab ich das eigentlich ga-", doch weiter komm ich nicht, denn Carter unterbricht mich: „Danke Haley, du hast mir die Augen geöffnet, ich meine ich kann sie alle haben, also nehme ich sie mir alle." Mit diesen Worten verschwindet er. Hört der sich eigentlich selber zu, was er da von sich gibt? Kopfschüttelnd laufe ich die Treppe hinunter, bis ich wieder bei der Cafeteria ankomme. Gerade will ich mir noch ein paar Muffins holen, da Shawn gestern fast alle aufgemampft hat. Da entdecke ich Schwester Angry-Bird. Sie darf mich nicht noch einmal erwischen, sonst macht sie Vogelfutter aus mir. Schnell verschwinde ich zu den Liften und drücke panisch auf den Knopf. Doch der Lift ist im untersten Stock, war ja klar.

Ich drehe mich nach hinten und sehe wie sie auf mich zu kommt. Mist ich muss schleunigst hier weg. Ich renne zu der Tür vom Treppenhaus. Schnell verschwinde ich nach drinnen und renne die vielen, unendlich vielen Treppen hinunter.

Ich merke langsam, wie ich weniger Luft bekomme. Nein, nicht jetzt. Mein Herz rast wie verrückt und vor meinen Augen entstehen schwarze Flecken. Doch das ist mir egal, wenn mich jemand erwischt, stellen die sicher noch Wachen vor mein Zimmer.

Ich kann an der Tür eine 3 erkennen. Noch ein Stockwerk. Doch genau dieses Stockwerk wird mir zum Verhängnis. Es kommt mir so vor, als wäre es doppelt so lang und doppelt so steil, wie die anderen. Ich werde immer wie langsamer, ich bin schon kurz davor mich auf eine Stufe zu setzten, doch ich will nicht. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich dieses eine Stockwerk nicht mehr schaffe.

Es entsteht ein Druck in meinem Kopf, als würde ich mich in einem Flugzeug befinden. In meinen Ohren ertönt ein Fiebsen und die schwarzen Flecken vor meinen Augen wachsen und wachsen. Meine zitternden Beine tragen mich bei jedem Schritt eine Stufe weiter runter. Doch irgendwann tritt mein Fuss ins Leere. Ich spüre noch wie ich falle, ich spüre die Stufenkannten, die in meinen Rücken und meine Arme stechen. Dann spüre ich wie mein Kopf auf irgendetwas Hartes trifft. Die Treppe hat offenbar aufgehört, mein Körper rollt noch, bis ich eine kalte Wand an meiner Seite spüre.

Ich weiss nicht, ob ich meine Augen offen oder geschlossen habe, ich sehe einfach nur schwarz.

Ich weiss nicht, wie lange ich schon an dieser kalten Wand liege, doch langsam sehe ich wieder klarer. Auch meine Gedanken werden klarer.

Ich stehe auf und kneife meine Augen zusammen und erkenne auf der Türe eine 2. Langsam öffne ich die Türe und husche zu meinem Zimmer. Ich spüre wie das Adrenalin nachlässt und meine Schmerzen immer unerträglicher werden. Ich öffne meine Zimmertür, 18 Augen starren mich an.

Plötzlich fühle ich etwas, an meinem immer wie stärker pochendem Kopf. Mit einer Hand taste ich an meinen Hinterkopf. Ich fühle etwas Nasses und Klebriges. Sofort nehme ich meine Hand weg und sehe dunkelrotes Blut.

Wie eine Welle überkommt mich der Schmerz und meine Beine lassen nach. Ich schliesse meine Augen und merke wie ich langsam Richtung Boden sinke. Doch mehrere Arme fangen mich auf. Ich weiss nicht wem sie gehören, aber ich weiss, dass es Leute aus der Gruppe von Menschen sind, die ich über alles liebe. Die Menschen die mich immer wieder fangen, egal wie tief ich falle. Und dafür, bin ich ihnen mindestens so fest dankbar, wie ich sie liebe. Meiner kleinen Familie.


Game Over, or nah ? (MagCon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt