Teil 5

629 49 13
                                    

Er sprach leise und ich bekam eine leichte Gänsehaut. Dies war ein absolut magischer Moment.
"Kann sein...", murmelte ich und hielt weiterhin den Blickkontakt. Manu grinste mich herzlich an und mein Herz machte erneut einen Satz. Das müsste ich wirklich dringend unter Kontrolle bringen.
Manu grinste immernoch und warf jetzt einen kurzen Blick neben sich. "Na dann", antwortete er, "erzähl mal". Ich zögerte kurz, doch dann setzte ich mich in Bewegung und ließ mich rechts von Manu auf den von der Sonne warmen Stein sinken.

Manu sah jetzt wieder in das Tal, was sich vor uns ausbreitete. Ich tat es ihm gleich. Die Aussicht war wirklich außergewöhnlich.
Ich war schonmal hier gewesen, doch da war es Januar und dementsprechend nass und trüb gewesen. Jetzt breitete sich die grüne, strahlende Landschaft vor uns aus, die Sonne schien warm vom nahezu wolkenfreien Himmel und der laue Wind trieb uns den Geruch der Wiesen, Bäume und ersten Blumen in die Nasen.
"Ganz, als wären wir die Könige dieser Welt", nuschelte Manu gedankenverloren neben mir. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn an. Er lehnte sich im Sitzen etwas nach vorne, ich sah sein Profil, das weiterhin von seinen Haaren umspielt wurde. Jetzt fielen mir zusätzlich seine langen dunklen Wimpern auf, die elegant nach oben geschwunden waren.

"Vielleicht sind wir das ja", meinte ich leise.
Mein bester Freund drehte sich zu mir und grinste, sodass ich erneut in seinen Augen versank. "Ja, vielleicht", murmelte er und sah mich erneut mit schief gelegtem Kopf an.
Zögerlich hob ich meine Hand zu seinem Gesicht, doch Manu zog reflexmäßig seinen Kopf zurück. "Sorry, darf ich? Du... ähm... hast da was", erklärte ich mich, erneut im Blickontakt versunken. "Ach so, ja klar", lächelte Manu, auf einmal wieder schüchtern, und schloss dann die Augen, als ich ihm vorsichtig die weiße Flocke eines Löwenzahns von seiner Wange pflückte. Dann zog ich die Hand wieder zurück, obwohl seine helle Haut verlockend weich gewesen war.
Ich hielt ihm meine Hand hin. "Jetzt kannst du dir was wünschen", lächelte ich. Manu schloss die Augen, bewegte in einem stummen Wunsch die Lippen und blaß dann die Flocke von meinem Finger. "Hab ich", sagte er hoch zufrieden.
Wir sahen der Flocke hinterher, die langsam ins Tal segelte. Mein Dauergrinsen vertiefte sich, ich ließ mich nach hinten ins Gras sinken und überschlug die Hände unter meinem Kopf.

Manu tat es mir gleich, legte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf ab, sodass er mich ansehen konnte. "Also?", fragte er erneut nach, "woran denkst du so?".

Ich zögerte kurz, doch sagte dann wahrheitsgetreu: "An uns". Im Augenwinkel sah ich wie Manu überrascht die Augenbrauen hochzog, dann grinste und sich mit einem zufriedenen Seufzer neben mich auf den Rücken legte. Seine Hand lag nun keine Zentimeter mehr von meiner linken Seite entfernt. "Ach so? Und woran genau?", wollte er wissen.

Ich musste schmunzeln, das konnte ich nun nicht mehr ehrlich beantworten. Zumindest noch nicht. Das da etwas Besonderes zwischen uns war, war mir bewusst, doch ich konnte es dennoch nicht einschätzen. Ich konnte nicht einschätzen was Manu in mir, beziehungsweise in uns sah. Nach jahrelangem Kontakt wohl kaum nur Kollegen oder Kumpel, Freunde schon eher, vielleicht sogar beste Freunde. Aber ein Paar bestimmt nicht. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
Manu und Patrick als Paar.

"Naja, schon irre irgendwie, dass wir hier gerade nebeneinander liegen", murmelte ich leise, den Blick auf den blauen Himmel gerichtet. "Wenn man bedenkt, dass ich meinen Kottbruder erst vor zwei Tagen das erste Mal umarmt habe", fügte ich noch hinzu.

"Das stimmt", kam es bestätigend von Manu. Bei einem Blick nach links nahm ich wahr, dass er genießerisch die Augen geschlossen hatte und zufrieden lächelte. "Aber das ist doch voll schön so. Ich umarme dich immer wieder gerne", meinte er. Mein Herz machte einen Hüpfer, doch ich ließ die Aussage unkommentiert.

"Die Kottbrüder gehen wandern, das wird der nächste Mario Party Titel", sagte Manu gedankenverloren und ich musste leise lachen.

■■■■■■■■■■■■■■■

665 Wörter

Aloha meine Kürbispasteten,
Ich hoffe ihr habt mich vermisst und seid mir nicht allzu böse, dass ich immer so lange brauche...
Solange ihr mich nicht in Ruhe lasst und immer wieder dran erinnert schreibe ich auch immer weiter (an dieser Stelle dürft ihr @kikaninchen17 danken, wegen dir ist dieses Kapitel jetzt online :) ).

Ich hab schon sehr geile Szenen im Kopf, weiß aber ansonsten genauso wenig wie ihr, wie das Ganze ausgeht.

Ansonsten danke fürs Lesen, hab euch lieb <3

Schade eigentlich - Kürbistumor FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt