Schade eigentlich - Kürbistumor FF

Teil 2

Ich drückte Manu von mir weg, um ihm in die Augen schauen zu können. Kurz bekam ich kam kein Wort heraus.

"Aber... was machst du hier? In München?", fragte ich schließlich atemlos. Mein Herz hüpfte immer noch vor Aufregung.

"Urlaub", meinte Manu nur schulterzuckend und grinste. Ich realisierte, dass das erste Mal war, dass ich  sein Lächeln sah. In all den Jahren hatte ich nie ein Bild zu ihm gehabt, immer nur wage Vorstellungen. Jetzt sah ich sein ehrliches Grinsen direkt vor mir und es war irre. Seine Mundwinkel zogen sich so weit hoch, dass sich tausende Lachfalten bildeten, er sah unglaublich süß dabei aus. Ich lächelte zurück.

"Ich muss doch mal gucken ob wandern wirklich so toll ist wie du immer sagst", ergänzte er schließlich und ich musste lachen.

"Mann Manu..", murmelte ich immernoch sprachlos und konnte meinen Blick nicht von meinem besten Freund lösen. Der bückte sich gerade um seine Sachen jetzt doch vom Boden aufzusammeln und ich riss mich aus meiner Starre und kniete mich schnell dazu und half ihm.

"Wo wohnst du hier? Und bist du alleine hier?", fragte ich, als wir wieder standen. "In einem Hotel in der Nähe vom Hauptbahnhof. Aber alleine", erzählte Manu. "Und bis wann?" "Naja ich denke so etwa ne Woche, bin ja gerade erst angekommen. Ich kann doch meine Arbeit nicht alleine lassen", erklärte Manu und grinste wieder. "Das kenn ich", nickte ich und schaute extra ernst."Sag bloß!", lachte Manu und ich musste auch lachen.

Doch da fielen mir siedendheiß Denno und mein Handtuch wieder ein. "Ach Mist!", rief ich und schlug mir mit der flachen Hand vor die Stirn. "Was ist?", fragte Manu verwirrt lachend.

"Ich wollte eigentlich nur kurz mein Handtuch holen, bevor ich in dich gerannt bin, das hatte ich auf dem Weg zu den Duschen vergessen. Denno wartet da auf mich... Du bist gerade am Gehen, oder?", erklärte ich mich und sah ihn traurig an. Auch Manu sah jetzt niedergeschlagen aus. Er nickte: "Ja, ich will weg sein, bevor es zu voll wird..." Ich nickte verstehend: "Klar".

Manu sah mich enttäuscht an. "Schade eigentlich", murmelte er, so leise, dass ich es kaum verstehen konnte. Vielleicht war es auch gar nicht für meine Ohren bestimmt.
Ich umarmte ihn also nochmal fest und hielt ihn sogar noch etwas länger fest, als eigentlich notwendig. "Find ich auch", murmete ich, mein Gesicht an seiner Schulter, und trat einen Schritt zurück, den Blick gesenkt.

Als mein Gegenüber sich räusperte, hob ich den Blick. Er war rot im Gesicht, was widerum unheimlich süß aussah.

"Schreibst du mir und dann gehen wir wandern?", fragte er wie ein kleines Kind und grinste schüchtern. "Sehr gerne Schlänguel", meinte ich und lächelte zurück.
"Cool. Dann sehen wir uns ja noch Spaledde. Und lass mir die Damen nicht bein deinem Anblick ertrinken", grinste er, auf einmal wieder selbstbewusst, und ging an mir vorbei.
"Ey, was soll das denn heißen?", rief ich ihm empört hinterher, doch Manu drehte sich nur nochmal um, um mir die Zunge rauszustrecken und verschwand dann in die nächste Kabine.

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