1.9 Die Flucht

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Kid

Ich rannte so schnell ich nur konnte in Richtung Stadt. Dort angekommen musste ich erstmal ein paar Einwohner k.o schlagen, da diese mich angriffen. Verdammte scheiße, wo war Law nur hin? Ich zog es kurz in Erwägung, seinen Namen zu rufen, lies die Idee dann aber doch fallen. Viel zu auffällig! Also rannte ich weiter durch die Stadt und guckte in jede Gasse, hinter jedes Haus, ja selbst auf die Dächer guckte ich doch verdammt, keine Spur von dem Schwarzhaarigen. Schnaufend blieb ich stehen. So konnte das nicht weitergehen! Bis ich jeden Winkel dieser Stadt abgesucht hatte war es mit Sicherheit längst zu spät. Also schloss ich die Augen und konzentrierte mich. Mithilfe meines Observationshaki sollte ich in der Lage sein ihn zu finden. Umso mehr ich mich konzentrierte, desto mehr verstummten die Geräusche um mich herum. In meinen Gedanken rief ich seinen Namen, immer und immer wieder. Ich versuchte mir seine Stimme, seinen Duft vorzustellen und verzweifelt überlegte ich was er heute getragen hatte.
Und aufeinmal sah ich es. Es war wie als würde ich in weite Ferne blicken, alles andere, egal ob Person oder Gegenstand wurde grau, nur er stach in einem leuchtenden blau hervor. Ich schlug die Augen auf und lächelte erleichtert. Ich hatte ihn gefunden!

Rasch kletterte ich auf das nächst beste Dach und sah mich erstmal um. Im Westen der Stadt, genau in der Richtung in die ich auch laufen musste, stand ein kleines Haus genau am Rande des Käfigs. Von hier oben sah man zudem, dass der Käfig sich nicht wie zuvor angenommen über die komplette Insel ausgebreitet hatte, nur über die Stadt, der Rest des Landes war frei. Als mir klar wurde, wieviel Glück ich hatte lachte ich kurz auf, wurde aber sofort wieder ernst. Noch war nichts entschieden! Zuerst brauchte ich Law zurück. Also fing ich an von Dach zu Dach zu hüpfen, immer weiter in seine Richtung. Durch mein Haki spürte ich, dass er ganz in meiner Nähe war, aber zugleich hörte ich auch eine mir unbekannte Männerstimme seinen Namen brüllen. Seine Feinde waren also genauso nah an ihm dran wie ich!

Ich sprang auf ein höheres Dach und verschaffte mir einen Überblick. Links von mir sah ich wie der Schwarzhaarige sich im Laufschrift einen Weg durch die Gassen bahnte. Zu meiner rechten sah ich einen hochgewachsenene Mann mit roten Umhang und komischen Hut auf dem Kopf der sich ebenfalls rasch einen Weg frei zu schubsen schien, immer und immer wieder Law's Namen brüllend. Die beiden kamen direkt aufeinander zu, es fehlten nurnoch wenige Meter!
Schnell sprang ich über die Dächer so nah wie es nur ging an Law heran. Gerade noch bevor er in die selbe Gasse wie dieser Umhang Typ einbiegen konnte, sprang ich auf den Boden, riss in am Arm zurück, bugsierte ihn in eine schmale, unscheinbare Nebengasse vor der auf einem Wäscheständer die Handtücher fröhlich im Wind flatterte und hielt ihm den Mund zu.
Er wehrte sich gegen meinen Griff und fluchte in meine Handfläche, doch ich ließ ihn nicht los. Der Umhang Typ stand nun direkt vor der Gasse in der wir uns versteckten. Gereizt fing er wieder an zu brüllen: ,,Law!! Wir wissen das du hier bist! Komm sofort raus, du kleine Ratte machst es mit deinem albernen Versteckspiel nurnoch schlimmer!!!". Ich hielt den Atem an. In dieser Position würde es sehr schwer sein einen Angriff abzuwehren, geschweige denn selbst anzugreifen. Einzig und allein die Handtücher boten uns Deckung, und zu unserem Glück reichte das. Der Mann lief weiter.

Ich wartete noch etwas, dann lies ich Law los. Er sah furchtbar wütend aus, doch bevor er mich anschreien konnte hob ich beschwichtigend die Hände: ,,Bevor du schon wieder ausrastest, hör mir erstmal zu! Ich habe nachgedacht...". ,,Ach, is ja mal was ganz neues", unterbrach Law mich spöttisch. ,,... und mir ist da eine Idee gekommen", fuhr ich, seine Unfreundlichkeit ignorierend fort, ,,wenn man weder drüber noch mit Gewalt durchkommen kann, muss man eben graben!". Überzeugt von meiner Idee stemmte ich stolz die Hände in die Hüften und sah den Tätowierten abwartend an. Der allerdings sah reichlich wenig überzeugt aus. ,,Ist das jetzt dein Ernst?", fragte er nach einer Weile nur mit ungläubigen Gesichtsausdruck.

Auf der Flucht - Wenn aus Feinden Freunde werden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt