2.5 Du kennst mich eben nicht

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Law

Vorsicht bewegte ich meine tauben Gliedmaßen. Zwar war es in Kids Armen erst kuschlig warm gewesen, doch mit der Zeit hatte auch das nichts mehr geholfen.
Nachdem ich endlich wieder ein Gefühl in Händen und Füßen bekommen hatte, wandt ich mich aus seiner Umarmung und deckte ihn liebevoll mit seinem flauschigen roten Federmantel Mantel zu.
Nachdenklich sah ich den Rothaarigen an. Es kam selten vor das ich Zeit hatte, ihn in Ruhe zu betrachten, umso wertvoller erschienen mir diese Momente.

Er war nicht von klassischer Schönheit, dafür war sein Gesicht zu kantig, seine Hände zu grobschlächtig und sein Nasenrücken zu breit. Doch genau das mochte ich so an ihm. Es machte ihn einzigartig. Diese Welt ist voller unnötiger Schönheitsideale, denen viel zu viele nacheifern, sein Anblick ist da eine willkomme Abwechslung. Man sah schließlich nicht alle Tage einen muskulösen, breitschultrigen Mann mit Nagellack und Lippenstift. Schlagartig kam das Verlangen danach, ihn zu berühren in mir hoch.

Zögerlich streckte ich eine Hand nach ihm aus, meine Fingerspitzen waren seiner Wange ganz nah, ich konnte die Wärme bereits spüren.... Doch genau in diesem Moment zuckte er etwas, brummelte leise, und drehte sich auf die andere Seite, sodass er nun mit dem Rücken zu mir lag.

Entnervt atmete ich aus. Das konnte doch nun wirklich nicht wahr sein?!
Jetzt hatte ich einmal den Mut dazu gefunden und meine Zurückhaltung für einen Moment überwunden, und dann das?!
Doch ich hatte keine Zeit mich länger darüber aufzuregen, denn in diesem Moment fing mein Magen an zu grummeln. Kein Wunder, schließlich hatte ich bis auf ein paar Kekse am Vortag nichts gegessen.

Getrieben von meinen Menschlichen Bedürfnissen stand ich auf. Eustass-ya würde es bestimmt nicht anders gehen, also konnte ich die Zeit ohne ihn auch sinnvoll nutzen und uns etwas zu essen beschaffen. Glücklicherweise schien der Seestein größtenteils aus meinen Organismus raus zu sein, sodass ich mich ohne Probleme bewegen konnte. Meine Verletzungen waren auch über Nacht relativ gut verheilt, nur für die etwas tiefergehende Schnittwunde Wunde an meinem Oberschenkel würde ich ärztliches Equipment benötigen.

Nachdem ich eine Weile durch den Wald gelaufen war, fand ich einen Fluss der sich quer durch die Landschaft zu schlängeln schien. Bestimmt gab es darin ein paar essbare Fische.
,,Room", murmelte ich, und die mir nur allzu vertraute Kuppel erschien.
,,Scan." Grünes Licht, ähnlich dem eines Röntgen Lichtes flackert kurz auf, und augenblicklich wusste ich wo die Fische waren. ,,Shambles", brummte ich und brachte die Jagd somit zum Abschluss. Gegen 3 Lachse tauschte ich 3 Steine, die neben mir am Ufer gelegen hatten.

Ich packte meine Beute und ging zurück zu Kid, der immernoch zu schlafen schien. Mithilfe meinen Skallpels, welches ich immer in meiner Hosentasche hatte, schnitt ich die ungenießbaren Teile der Fische weg und schnitze 2 Stöcke, auf denen ich die übrig gebliebenen Stücke aufspießte und sie über das Feuer hielt.

Solangsam fragte ich mich wirklich, wie das ganze weitergehen sollte.
Insgesamt lagen noch 6 Inseln vor uns, danach würden wir endlich an dem mit unseren Crews vereinbarten Treffpunkt ankommen. Doch bis dahin konnte noch eine Menge passieren.
Das Riku mit De Flamingo in Kontakt gestanden hatte, zeigte nur, dass er unsere Route vorrausgeahnt hatte und nicht locker lassen würde. Er war uns dicht auf den Fersen, und sollte er uns kriegen war alles vorbei. Alleine hatte ich keine Chance gegen ihn und seine Familie. Sobald ich wieder bei meiner Crew war, würde ich Ace und Marco kontaktieren. Die beiden würden mir bestimmt noch ein weiteres Mal aushelfen, schließlich waren wir enge Freunde.

Aufeinmal spürte ich wie mir einer der Spieße aus der Hand genommen wurde, und ein noch ziemlich verschlafen aussender Eustass Kid machte es sich neben mir bequem.
,,Morgen", brummte er. Seine Stimme war noch tiefer als sonst, vermutlich weil er gerade erst aufgestanden war.
,,Gut geschlafen?". ,,War nie besser", antwortete er grinsend. Auch ich lächelte. ,,Gehts dir besser?". Ich nickte nur.

Auf der Flucht - Wenn aus Feinden Freunde werden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt