2.4 Eisige Nacht

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Kid

Mittlerweile war es scheiße kalt, und durch den dichten Schnee sah man keine 5 Meter weit.
Glücklicherweise war ich nicht Kälte empfindlich, also hing ich weiterhin meinen Gedanken nach. Ich hätte nie damit gerechnet, dass er so ausrasten würde. Zwar hatte sein Schlag nicht wehgetan, aber es hatte mich dennoch verletzt. Eigentlich sollte ich spätestens jetzt meine Sachen packen und abhauen, immerhin war das sein Kampf und nicht meiner. Aber die dämlichen Gefühle, die ich für diesen eingebildeten Chirurgen entwickelt hatte, hielten mich davon ab.

Entnervt ausatmend stapfte ich weiter durch den Schnee. Ohne es zu bemerken, hatte ich den Weg zu Riku's Haus eingeschlagen und stand nun direkt davor. Ich war hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wollte ich reingehen und mich mit Law aussprechen, aber auf der anderen Seite war ich immernoch mehr als sauer und enttäuscht von seinem Verhalten und wollte warten, bis er den ersten Zug machte.

Die Entscheidung was ich tun sollte wurde mir promt abgenommen, als ich einen kurzen, schmerzerfüllten Schrei vom oberen Stockwerk des Hauses wahr nahm. Ich erkannte die Stimme und war sofort auf 180.
Mit einem kräftigem Kick trat ich die Tür ein und war drauf und dran die Treppe raufzustürmen, als mir Riku entgegen kam. ,,Was ist hier los?!", verlangte ich sofort zu wissen.
,,Das erklärt ich dir später, komm jetzt wir müssen hier weg!". Ängstlich packe er mich am Arm und versuchte mich mit sich zu ziehen. ,,Was soll die scheiße?!", fauchte ich und riss mich mühelos los.
,,Kid bitte, lass uns gehen, es ist nur zu deinem Besten!", meinte der blonde nun ohne jegliche Angst, dafür umso ernster. ,,Ich weiß nicht was du da laberst aber ich habe auch keine Zeit dafür! Law hat doch gerade geschriehen, oder etwa nicht?!".
Mein Geduldsfaden, den ich meinem Freund gegenüber aufbringen konnte, riss endgültig, als ein weiteres Mal ein dumpfes Geräusch von oben zu uns Drang.

,,Wieso verteidigte du ihn überhaupt?! Er hat dich erst heute geschlagen, und davon abgesehen ist das ganze nicht dein Kampf!", fuhr Riku mich wütend an. Allmählich dämmerte es mir. Mit leiser, dafür aber unfassbar wütender Stimme drehte ich mich langsam zu ihm um und zischte: ,,Was um alles in der Welt hast du getan?!".
Er hob beschwichtigend die Hände.
,,Was auch immer du denkst, lass es mich erst erklären". ,,Rede", fauchte ich und kam langsam, aber sicher auf ihn zu. Von oben drangen weiterhin Kampfgeräusche herab.

,,Also, das ist so", fing Riku sichtlich nervös an, ,,da wir beide gute Freunde sind, habe ich meine Beziehungen spielen lassen und etwas ausgemacht. Wenn ich Trafalgar Law ausliefere, vergibt Joker dir, dass du ihn angelogen und ihm geholfen hast. Das ist doch ein fairer Deal findest du nicht?".

Während er redete wich er immer weiter zurück, doch nachdem er ausgesprochen hatte machte ich wütend zwei schnelle Schritte vor, packte ihn am Hals und hob ihn hoch.

,,Ich hoffe, ich habe mich gerade verhört!", zischte ich kochend vor Wut.
,,Nein hast du nicht", keuchte Riku nach Luft ringend hervor. ,,Überleg doch mal, das ist die Chance...Deine Chance! Was macht ein Pirat mehr oder weniger schon aus? Der Typ ist doch sowieso nur Abschaum den niemand vermisst!".

,,Und außerdem", fuhr er fort, ,,haben Verräter es nicht verdient zu leben! Also sei schlau und hau ab. Dann können wir beide diese Sache vergessen und unser Leben genauso weiterleben wie zuvor". Als ich ihn immernoch nicht loslies, rief er panisch meinen Namen, doch es war mir egal.
In meinem Kopf kreisten die Sätze
"Der Typ ist doch sowieso nur Abschaum" und ,,Dann können wir die Sache vergessen".

Auf der Flucht - Wenn aus Feinden Freunde werden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt