Kapitel 1 : Gedächtnisverlust

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Hallo :D Nach langer Zeit habe ich mich mal wieder dazu entschieden, etwas zu schreiben. Wenn es euch gefällt, ihr Wünsche/Anregungen und gerne auch Verbesserungsvorschläge habt, schreibt es gerne! Ich freue mich über jede Art von Feedback! Aber jetzt, viel Spaß :)

,,Wie ist Ihr Name ?'', fragte eine tiefe, dunkle, monotone Männerstimme. Verwirrt sah ich mich mit halboffenen Augen in dem hellen Raum um, in dem ich mich befand. Überall standen Betten und kleine Wagen mit diversen Fläschchen in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Wenn ich raten müsste, hätte ich gesagt, dass ich mich in einer Art Krankenhaus befand. Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken. Schlagartig fuhr ich herum und blickte nun zum ersten Mal auf den großen, ganz in schwarz gekleideten Mann neben mir. Zwei dunkle, emotionslose Augen funkelten mich an. Was ist nur alles passiert ? ,,Mein Name ist Kate..'' antwortete ich und stockte bei meinem Nachnamen. Nicht, dass ich mich für ihn schämte, keineswegs, doch brachte er mir häufig Missachtung ein. ,,Kate also. Und weiter ?'', grummelte der blasse Mann ungeduldig und ich hörte, wie er ebenso ungeduldig immer wieder mit seiner Fußspitze auftrat. Die Verkörperung der Sympathie ging es mir durch den Kopf und beinahe hätte ich gegrinst. Was habe ich schon zu verlieren ?

,,Black. Mein Name ist Kate Black.'' antwortete ich mit einem gewissen Stolz aber auch einer Art Trotz in der Stimme. Die emotionslosen Augen meines Gegenüber blitzten kurz auf und offenbarten, was er gerade fühlte : Wut, Hass, Verachtung. Seine Augen sprachen Bände. Aber all diese Reaktionen war ich gewöhnt. ,,Und wie heißen Sie?'',, fragte ich den grimmigen Mann, der offensichtlich etwas gegen die Blacks hatte. ,,Professor Snape. Lehrer für Zaubertränke.'', zwang er sich zu einer Antwort. Professor ? Zaubertränke ? Auf einmal fiel mir wieder ein, dass ich keine Ahnung hatte, wo genau ich mich befand. Wie war ich überhaupt hierher gekommen? Ich forschte in meinen Erinnerungen, fand aber nichts ausschlaggebendes. Wieder schoss mir das Wort ,,Professor'' durch den Kopf. Irgendetwas löste es in mir aus, ich wusste aber nicht was. Ich hatte keinerlei Erinnerungen.

,,Sie sind im Krankenflügel. In der Hogwartsschule. Albus Dumbledore wird gleich kommen und Ihnen den Zwischenfall erklären. Einen schönen Tag noch, Miss... Black.'', sagte er kühl, als er meinen fragenden Blick bemerkt hatte. Meinen Nachnamen sprach er aus, als wäre er das giftigste auf der Welt und als müsse man ihn schnell ausspucken, um nicht vergiftet zu werden. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und verließ schnellen Schrittes und mit wehenden Umhang den Raum. Ich war also auf der Krankenstation in Hogwarts. Mein Kopf ratterte. In Fetzen kehrten meine Erinnerungen zurück. Ich bekam einen Brief mit der Schulaufnahme in Hogwarts. Ich war mit einer schlafenden Person in einem Zugabteil. Und dann nichts mehr. Ich hatte bloß Kälte in Erinnerung. Vom ganzen Nachdenken wurde ich letztlich müde und kuschelte mich erschöpft in meine Kissen. Meine Augen fielen zu und wieder schlief ich ein.

,,Miss Black?'', hörte ich eine freundliche Stimme sagen. Gähnend öffnete ich meine Augen und sah in ein altes, warm-lächelndes Gesicht. ,,Ich nehme an, Sie sind Albus Dumbledore?'', antwortete ich lächelnd und richtete mich auf, um Respekt zu zeigen. ,,Das ist korrekt. Sie sehen müde aus. Erinnern Sie sich noch an die Geschehnisse ?'', erkundigte sich mein Gegenüber und faltete seine Hände, während er mich warm ansah. Ich schüttelte den Kopf und hoffte, nun endlich zu erfahren, was passiert ist. Er nickte, nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben mein Bett. Aus seiner Robe zog er eine Packung mit kleinen, gelben Sorbés. ,,Auch eins ?'', bot er an und lächelnd nahm ich mir eins. ,,Vielen Dank.'', sagte ich fröhlich und steckte es mir in den Mund. Es war das leckerste, was ich jemals gegessen hatte. ,,Nun Miss ..'', fing er an doch ich unterbrach ihn. ,,Nennen Sie mich ruhig Kate, wenn das für Sie in Ordnung ist. Ich werde nicht gerne gesiezt.''. ,,Einverstanden.'', schmunzelte der alte Mann und fuhr fort :

,, Nun Kate, du bist über das Gleis Neundreiviertel bei King's Cross zum Hogwartsexpress gekommen. Auf ungefähr halber Strecke wurde der Zug unglücklicherweise von Dementoren aufgehalten, die auf der Suche nach Sirius Black sind. Sie haben jedes Abteil durchsucht, darunter auch deins. Auf dich hatten sie eine unnatürlich starke Wirkung und zu deinem Glück hast du dir ein Abteil mit Professor Lupin, Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste, geteilt. Allerdings bist du durch den Angriff in Ohnmacht gefallen, für eine sehr lange Zeit. Durch den Schock musst du eine Art Amne... ach wie nennen die Muggel das gleich noch? Wie auch immer, du hast das Erlebte temporär vergessen.''. Ich hatte einen Kloß im Hals und mein Herz rutschte mir in die Hose. Dass Sirius aus Azkaban ausgebrochen war, war keine neue Information für mich, die Suche der Dementoren allerdings doch. Im Gegensatz zu allen anderen hielt ich meinen großen Bruder nicht für einen Massenmörder. Ich kannte ihn zwar nicht sehr lange, aber lange genug, um zu wissen, dass er einer der nettesten und liebevollsten Menschen war, die ich kannte. Und bei Gott, er liebte die Potters, vor allem James und seinen Neffen Harry. ,,Ist alles in Ordnung?'', fragte Dumbledore, der bemerkt haben musste, wie intensiv ich nachdachte. ,,Ja, es ist schön endlich zu wissen, was passiert ist. '', antwortete ich und lächelte. Er lächelte auch, doch von einem Moment auf den anderen, verschwand es. ,,Es ist mir bewusst, dass die anderen Schüler eher distanziert dir gegenüber sein werden. Und solange dich niemand beleidigt oder gar angreift, was vermutlich nicht vorkommen wird, kann ich nichts dagegen tun. Ich hoffe du nimmst dir dieses Verhalten nicht zu Herzen. Es ist egal, wer deine Familie ist und was jemand getan hat. Das hat mit dir nichts zu tun. Ich möchte nur sagen, dass ich niemanden aufgrund der Taten seiner Familie verurteile und du jederzeit zu mir kommen kannst.'', sagte Dumbledore freundlich und ich wusste sofort, wen ich hier am meisten mögen würde. Auch wenn ich für mich wusste, dass Sirius unschuldig war, musste ich dies keinen anderen mitteilen. Das hätte nur Ärger und falsche Vermutungen gegeben. ,,Danke, Professor. Das bedeutet mir sehr viel.'', sagte ich und spielte kurz mit dem Gedanken ihn zu umarmen, entschied mich dann allerdings dagegen. Trotz aller Höflichkeiten war er schließlich der Direktor der Schule und nicht mein Großvater. Der Direktor ? Stückweise kamen meine Erinnerungen wieder alle zurück. ,,Wenn Du dich heute Abend wieder besser fühlst, darfst Du gerne zum Essen in der großen Halle kommen. Ich würde mich über Deine Anwesenheit freuen.'', sagte der bärtige Mann, stand auf und ging zur Tür. Mit einem warmen Lächeln verabschiedete er sich und verschwand.

Hoffentlich würden sie Sirius nicht kriegen. Ich würde meinen großen Bruder so gerne wiedersehen. Ich hatte ihm so viel zu erzählen. Wie ich von der alten Schule geflogen bin, erst mit sechzehn nach Hogwarts kam, von einem Dementor angegriffen wurde. Ja sogar, dass Snape genauso war, wie er ihn beschrieben hatte. Ich wünschte mir einfach nur, dass er sehen könnte wie ähnlich ich ihm mittlerweile sah. Als er mich das letzte mal sah, war ich gerade einmal vier Jahre als gewesen. Aber jetzt war ich siebzehn, hatte lange, lockige, dunkle Haare, mein Zauberstab hatte die Feder vom selben Phönix wie seiner.. es gab so viel. Ich sehnte mich so sehr nach meinem Bruder, nach der letzten Familie die mir noch geblieben war. Ich sollte mich noch bei Professur Lupin bedanken.

Vereint [Remus Lupin ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt