Lächelnd bemerkte ich die Kanne Tee, die dampfend auf dem Tisch stand, in der sich Pfefferminztee befand. Er hatte sich gemerkt, dass ich gerne Kräutertee trank. ,,Ich wusste nicht genau, was dir am besten schmeckt. Ich habe von jedem ein wenig mitgenommen.'', sagte Remus und deutete auf die vielen Teller, die gefüllt auf dem Pult standen, was in dem Moment als Esstisch fungierte. Fröhlich und hungrig setzte ich auf einen Stuhl, der gegenüber vom Pult stand und goss uns beiden eine Tasse ein. Mein Gegenüber nahm ebenfalls platz und griff nach seiner Tasse. Mein Blick fiel auf ein leckeres Stück Braten, was mir förmlich ins Gesicht sagte ,,Iss mich''. Genau das tat ich. Das Fleisch war wahnsinnig lecker. Die Elfen konnten kochen, daran gab es keinerlei Zweifel. Während wir beide aßen, sahen wir uns immer wieder an und lächelten leicht, aber niemand von uns beiden schien einen passenden Gesprächsanfang parat zu haben, daher schwiegen wir uns an. Auch wenn die Stille drückend war, war sie nicht unangenehm.
,,Kann man morgen auch noch nach Hogsmeade?'', brach ich diese und bemerkte danach schnell die Belanglosigkeit meiner Frage. ,,Ich denke. Brauchst du was bestimmtes?'', erwiderte Remus und machte sich über ein Stück Schokoladenkuchen her. ,,Ein paar Rollen Pergament, vielleicht eine neue Feder und ich überlege, mir ein Tier zu kaufen.'', antwortete ich etwas abwesend und zählte alles auf, was mir in dem Moment in den Sinn kam. ,,Ich könnte dich begleiten, wenn du möchtest. Ich brauche ein paar neue Bücher.'', kam es plötzlich von der gegenüberliegenden Seite des Tisches und sofort kribbelte es wieder in meinem Bauch. ,,Gerne.'', sagte ich knapp und bemerkte, wie meine Stimme etwas höher wurde. Meine Güte, was war los mit mir? Wieder trat Stille ein, diese war allerdings weniger drückend als die davor. Ich wurde mir langsam über die Situation bewusst; ich aß mit meinem Professor in seinen Gemächern zu Abend. Vermutlich sollte ich mich deswegen komischer fühlen, als ich es tat. Aber es fühlte sich nicht falsch an. Er war der erste Mensch, in dessen Nähe ich mich wohlfühlte, der nicht mein Bruder war und ich wollte mir das weder wegnehmen noch zerstören lassen. Genüsslich aß ich ein winziges Zitronenküchlein zum Nachtisch, während ich mich im Raum umsah. Würde ich hier schlafen und mir aus einigen Stühlen ein Bett bauen? Und was war, wenn sie meinen Zauberstab zerstört hatten? Mir war die Luft wie aus den Lungen gequetscht, bei dem Gedanken daran und traurig sah ich auf den Teller. ,,Was ist los?'', fragte mein Gegenüber und sah mich schief an. ,,Mir wurde mein Zauberstab geklaut. Dumblerdore will sich darum kümmern, aber was ist, wenn er zu spät kommt?'', murmelte ich traurig und sah vorsichtig von meinem Teller hoch und sah ihn ebenfalls an. ,,Mach dir keine Sorgen, Albus wird sich darum kümmern, alles wird gut.'', meinte er beruhigend und tatsächlich verschwand das beklemmende Gefühl aus meinem Körper, das mir die Luft zum atmen geraubt hatte.
Wir saßen noch eine ganze Zeit zusammen am Tisch und schwiegen. Ich versank mal wieder in meinem Gedanken und versuchte herauszufinden, was genau Remus eigentlich für mich war. Er war wie ein Freund für mich, aber trotzdem fühlte ich immer öfter ein Kribbeln in meinem Bauch, wenn er mit mir redete. Sehr lange konnte ich allerdings nicht nachdenken, denn ein ,,Komm, ich zeig dir wo du schlafen kannst.'', riss mich aus meinen Gedanken und perplex sah ich in zwei grüne Augen. Nickend stand ich auf und folgte ihm. Zu meiner Überraschung führte er mich eine schmale Treppe hoch in seine Gemächer und nicht zu ein paar Stühlen im Klassenraum. Er hatte einen simplen, funktionellen Einrichtungsstil; dennoch wirkte es nicht unwillkürlich, es passte zu seinem Erscheinungsbild. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Stapel an Büchern bemerkte, die überall verteilt waren. Er schob eine Tür links von mir ein Stück weit auf und sofort stach mir ein großes Bett ins Auge. ,,Du kannst im Bett schlafen. Ich würde mit dem Sessel vorlieb nehmen.'', meinte Remus und deutete auf einen grauen Sessel schräg gegenüber vom Bett, der eine etwas längere Sitzfläche hatte als gewöhnliche. Auch wenn der Sessel etwas größer war, wäre er doch immer noch zu klein für Remus. Er war wesentlich größer als Sirius und der war mir damals schon immer riesig vorgekommen. ,,Bitte, nimm du das Bett. Du bist doch viel zu groß für den Sessel.'', entgegnete ich und sah dabei demonstrativ erst auf ihn und dann auf das Möbelstück. Seufzend sah er mich und wusste vermutlich, dass ich damit komplett richtig lag. ,,Ich bin klein, ich kann mich im Notfall auch noch kleiner machen.''. fügte ich noch hinzu, ehe er etwas entgegnen konnte. Er schien sich nicht sicher zu sein, was er sagen sollte. ,,Wenn es wirklich in Ordnung für dich ist.'', sagte er schließlich ein wenig verlegen und sah peinlich berührt zu Boden. Bei diesem Anblick huschte ein Lächeln über mein Gesicht, bis mir etwas einfiel.
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Vereint [Remus Lupin ]
WerewolfDie Schwester von Sirius Black , Kate Black, kommt nach Hogwarts. Dort trifft sie auf Professor Remus Lupin. Während sie es nicht gerade leicht hat, erkennt er viel von seinem alten Freund in ihrem Verhalten wieder. Sie ist die Einzige, die ihn vers...