Kapitel 27 - Letzte Hoffnung

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(Beliath) 

Zwei Wochen sind seit dem Angriff verstrichen und noch immer sind beide Bewusstlos. Wobei es mir bei Neil herzlich egal ist, bei Eve jedoch nicht. Sie soll aufwachen, denn jeden Tag den ich warten muss, wächst der Schmerz, sinkt die Hoffnung und ihre Chancen. Mit Vladimir habe ich mich nicht ausgesprochen, denn wir reden einfach nicht mehr darüber. 

Seufzend streiche ich durch das Haar meiner wunderschönen Freundin. "Mein Schatz, ich vermisse sogar dein ständiges Gemecker, komm zu mir zurück. Dann bekommst du den schönsten Kuss deines Lebens, mindestens~ Ich verspreche es." Meine Stimme klingt schon fast verzweifelt, aber das bin ich ja auch. Das wäre jeder an meiner Stelle.

Wir können immerhin Tausende Jahre Leben, wir könnten Tausende Jahre zusammen leben. Aber sie ist nach 800 Jahren in so einer schlechten Verfassung und wir konnten bisher nur ein paar Wochen zusammen verbringen, davon waren wir dann auch eine Weile kein Paar. Das finde ich schrecklich, aber ich kann nur warten... 

Ich hauche ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und fahre nochmal durch ihre langen, seidenen, braunen Haare. "Eve, meine Schönheit, ich werde auf dich warten und das bis du endlich aufwachst. Denn ich liebe dich..." Raune ich und stehe dann auf, immerhin muss ich mich einmal pro Nacht bei den anderen Blicken lassen. Sonst wollen sie Eve in ihren Überwachungsplan mit einbeziehen. Dann darf ich nur noch wenige Stunden zu ihr, denn sonst sind die anderen in Schichten bei ihr. 

Demotiviert gehe ich nach unten, wo mich Ethan schief angrinst. "Na, auch noch am Leben~? Schön das wir nicht in Dings ihr Zimmer einbrechen müssen, damit du auch mal woanders hingehst." Sein neckisches Grinsen erwidere ich. "Im Endeffekt seid ihr bloß neidisch. Ich passe auf eine wunderschöne Frau auf, während ihr Duft den Raum erfüllt und ihr auf einen alten Urvampir, welcher sogar noch ein Typ ist." 

Wir beginnen beide zulachen, denn ich habe den besseren Aufpasser Job, wenn auch das größere Leid... "Hey, jetzt guck nicht so. Du sollst zu uns kommen, um dich abzulenken. Wir könnten dir auf spaßige Weise einen Snack besorgen. Nicht nur, du manipulierst dir eine Emotionslose Puppe zurecht, trinkst, löscht die Erinnerungen und gehst wieder nach Hause." Sofort bin ich genervt. Meint er das etwa ernst?! 

"Ich will mich nicht mit anderen Frauen amüsieren, während meine Süße oben leidet! Wenn sie wieder wach ist, werde ich mit ihr den Spaß unseres Lebens haben. Außerdem werde ich sie beißen und ihr etliche tolle Emotionen dabei entlocken~ Denn solange sie lebt, brennt ihr Inferno in mir!" meine ich streng und fahre mir durch die Haare, dann gehe ich einfach Richtung Küche, auch wenn ich nicht genau weiß wieso. 

Den überraschten Ethan lasse ich dabei stehen. "So war das nicht gemeint! Beliath!" Seine Stimme ignoriere ich und er kommt mir auch nicht nach. Vielleicht reagiere ich in letzter Zeit etwas über, aber es ist schwer. Immerhin habe ich als letzter noch Hoffnung und der Rest hat Eve aufgegeben. Sie versuchen vor mir Positiv zubleiben und mich so schonungsvoll wie möglich raus aus meiner Hoffnung zu holen, vermutlich damit ihr möglicher Tod mich nicht innerlich zerstört. Aber das würde es so oder so. 

Dank ihr fühle ich mich wieder lebendig, wenn sie stirbt, dann stirbt der Teil mit ihr. Wenn sie jedoch überlebt, können wir unser Leben genießen, voll~ und~ ganz~! Mit all seinen Vorzügen~! Daran möchte ich weiter glauben und das werde ich, bis es entschieden ist. Keiner der anderen kann es ändern, denn ich treffe meine eigenen Entscheidungen. 

"Hey, wie geht es dir?" Ich drehe mich zu Aaron um und schaue ihn skeptisch an. "So wie die ganze Zeit schon und dir?" "Es geht, setz dich zu mir." Lächelnd klopft er neben sich und ich nehme an. Er hält mir ein Bier hin, aber ich lehne ab. Natürlich trinkt er seins dennoch, ich hätte es ihn gleich getan. 

"Was machst du eigentlich hier in der Küche?" "Vor Ethan fliehen und du?" Meine Antwort entlockt in ein schmunzeln und deutet als Antwort nur auf seine Flasche, weshalb ich auch ein wenig lache. Meine Streitereien mit dem weißhaarigen können ganz amüsant sein. Zumal er mich ständig ins Moondance verschleppen will. Tja~ Dank meinen Charm bin ich eben eine begehrte Begleitung~ Dennoch hat meine geliebte den allerhöchsten Vorrang, damit muss er leben. 

Plötzlich ertönt ein lauter Schrei aus dem Keller und wir springen sofort auf. "Was macht ihr denn da unten?!" gifte ich unseren Halben Werwolf an. "Nur jemand Bewusstlosen beaufsichtigen! Eigentlich..." Das letze Wort gleicht mehr einen Flüstern, denn offensichtlich läuft einiges schief. 

Wir nähern uns der Tür zum Keller, aber diese fliegt sofort auf. "Leute! Neil ist wach... und er... irgendwas... er ist..." Stammelt Ivan aufgewühlt und stürzt sich in Aaron seine Arme, auch wenn das mehr wie ein versehen aussah. Doch uns bleibt keine Zeit zum Nachdenken. 

(A/n): Wieso bleibt keine Zeit zum Nachdenken? Was wollte Ivan genau sagen~? Das und mehr... verrate ich jetzt nicht~! 

sweet pain // Moonlight Lovers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt