Bash (Reign) II

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Am nächsten Morgen, stand ich recht spät auf und sah mich um. Das schwarze Kleid von gestern lag nicht mehr am Boden und ein neues hing über der Lehne meines Stuhles vor dem Schminktisch. Also setzte ich mich auf und streckte mich ausgiebig. Gähnend stand ich auf und tapste zu dem Kleid. Auf dem Schminktisch stand jedoch ein Kärtchen mit einer Nachricht drauf. Misstrauisch nahm ich es in die Hand und las sie mir durch.
Meine Liebe Y/N!
Ich habe dir dieses Kleid bringen lassen, da ich es extra für dich anfertigen ließ. Oh und vielen Dank für deine liebenswerten Worte an mich. Carlos brachte sie mir. Deine Worte belustigten mich.
Dein Sebastian.

Wütend verzog ich das Gesicht und riss die Nachricht auseinander. ,, So ein Arschloch." schimpfte ich und sah mir das Kleid an. Sonst war keines hier, also musste ich es wohl oder übel anziehen.

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Die Schuhe standen hinter dem Rock des Kleides versteckt

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Die Schuhe standen hinter dem Rock des Kleides versteckt. Natürlich war es wunderschön, aber versuchte er mich gerade zu kaufen? So ein ungehobelter, eingebildeter Arsch. Schlecht gelaunt machte ich mich auf den Weg in den Speisesaal, den mir Königin Catherine gestern gezeigt hatte.

Dort angekommen, saß niemand mehr hier. Jedoch stand da noch ein Teller und ein Butler. ,, Setzten Sie sich Miss." bot mir der Butler an und rückten den Stuhl etwas weg und ich setzte mich. Er schob mich zum Tisch zurück und servierte mir tranchierte Eier mit einem Croissant, Camembert und Toast mit Konfitüre. ,, Vielen Dank." bedankte ich mich und fing an zu essen. Es schmeckte echt gut und frisch. ,, Wissen Sie zufällig wo Lady Alice ist?" fragte ich den Butler. ,, Nein My Lady tut mir leid." entschuldigte er sich bei mir und ich nickte.

Als ich zu Ende gefrühstückt habe, stand ich auf und machte mich auf den Weg nach draußen. Dort standen genug Wachen. Eine davon sprach ich einfach an. ,, Entschuldigen Sie mich bitte. Aber könnten Sie mir bitte zeigen wo die Pferdeställe sind?" ,, Jawohl My Lady." Der Soldat verbeugte sich und führte mich zu den Ställen. Tatsächlich war er recht groß und ich suchte mein Pferd. ,, Kann ich Ihnen noch bei etwas zur Seite stehen?" ,, Oh tatsächlich. Wo ist denn mein Sattel mit Decke und die Trense?" ,, Ich hole Ihnen alles." meinte er und marschierte den Gang weiter. Derweil suchte ich meine Stute. Es dauerte recht lange bis ich sie fand. Doch irgendwann kam ich an ihrer Box an. ,, Hey Scarlett." begrüßte ich sie und strich ihr über den Kopf. ,, My Lady." machte der Soldat auf sich aufmerksam. ,, Lassen Sie mich Ihnen helfen?" fragte er mich mit einem neutralen und deutlichen Tonfall. ,, Selbstverständlich." nickte ich und er begann Scarlett zu satteln. Als er fertig war, führte er sie aus der Box und wollte mir helfen. ,, Vielen Dank aber aufsteigen kann ich selber." wank ich höflich ab und zog mich hoch. Ich setzte mich wie es für eine Lady gewöhnlich war hin und ritt aus dem Stall. Naja wie soll ich mich mit dem Kleid auch anders hinsetzten können? Für normal trug ich ja zum reiten eine Hose. Aber das Kleid schränkte dies etwas ein. Also mussten die Traditionen und für Frauen normalen Reitpositionen her. Tatsächlich wurde mir auch dies beigebracht. Zum Glück. Langsam ritt ich mit Scarlett über die Schotterstraße und danach auf die Wiese zum Waldrand. Eigentlich war Scarlett immer ein ruhiges Pferd und drehte nicht oft durch. Doch heute schon. Ein Schuss ertönte tief im Wald und meine Stute stieg. Mein Halt war nicht der beste im Moment und ich krallte nicht fest. Der Friese galoppierte einfach los und mein verzweifeltes schreien brachte mir in dem Fall nichts. ,, Halt! Stopp!" schrie ich einfach wahllos herum und sie lief wie wild geworden los. Weg vom Schloss am Waldrand entlang. Ich war mir sicher, dass niemand uns einholen könnte. Scarlett war eines der schnellsten Pferde die ich kannte. Weiteres
Hufgetrampel erklang hinter uns und holte auf. Ich klammerte mich bereits in ihre Mähne, da ich zu fallen drohte. Plötzlich ritt jemand neben uns und hielt meine Zügel fest. ,, Brrr." erklang es beruhigend und Scarlett wurde langsamer. ,, Geht es Ihnen gut?" erklang eine besorgte Stimme. Leicht zitternd sah ich hinauf und sah Carlos. ,, Vielen Dank. Sie haben mich gerettet Carlos." schnaufte ich durch und sah ihn dankbar an. ,, Das war selbstverständlich." lächelte er charmant und ich tat es ihm gleich. Diese Ruhe nutze ich, um mich wieder richtig in den Sattel zu setzen. ,, Diese Art zu reiten habe ich zwar gelernt, aber naja wenn man öfters normal reitet, verlernt man das schon mal." grinste ich und er sah mich wiedermal überrascht an. ,, Ich weiß, vielleicht sollte ich bei Ihnen nicht immer so überrascht wirken, aber mir ist noch nie eine Frau wie Sie unter die Augen gekommen." lächelte er und schüttelte über seine Einschätzungen mir gegenüber, seinen Kopf. ,, Ist schon okay. Wenn Sie wollen, können wir ja nun einen gemütlichen Ritt machen." schlug ich ihm vor. ,, Aber natürlich." lächelte er charmant und ritt vor. Ich folgte ihm dicht und spazierte fast neben ihm. Allerdings kannte ich mich nicht so gut hier aus, also musste er voraus. ,, Und gefällt Ihnen das Kleid?" fragte er über seiner Schulter. ,, Es ist wirklich schön, jedoch zum reiten eine Last." grinste ich und musste echt über diese Situation lachen. Niemals hätte ich mir denken können, mich mit einem Mann so gut zu verstehen, absehen von meinem Bruder. ,, Das wird Sebastian bestimmt freuen." lächelte er süß und sah wieder nach vorne. ,,Ach hör auf mit dem. Dieser Mann versucht mich damit bloß zu kaufen. Er hat sich mir noch kein einziges Mal gezeigt. Alice meinte er wäre ein Meister darin, Frauen den Kopf zu verdrehen. Naja bei mir klappt das bestimmt nicht mit einem Kleid und Glasschuhen." ,, Wenn Sie mich fragen, weiß ich selbst nicht, was mit dem Herrn los ist. Eine so bezaubernde junge Frau so warten zu lassen, ist echt unter seiner Würde." ,, Carlos, ich muss Ihnen etwas gestehen. Ich will nicht heiraten. Nicht ihn und nicht irgendjemanden sonst. Ich will meine Freiheit." bei dem Wort,"Freiheit", entkam mir eine Träne, die ich sanft wegwischte. Mit traurigem Blick sah er mich an. ,, Der Herr hat selbst noch viele Pläne für sein Leben und heiraten kommt erst später auf seiner Liste. Doch muss er sich genauso dem Wort seines Vaters beugen, wie Ihr dem des Euren." ,, Ja, das ist es ja. Warum muss ich bloß adelig sein? Kleider machen einen nicht glücklich." ,, Was würde Sie denn glücklich machen?" nun sah ich ihn überrascht an. ,, Naja die Freiheit, den Wind in meinen Haaren zu spüren, die wahre Liebe zu finden, Schwertkämpfe bei denen ich Männern zeigen kann, wie gut Frauen sein können." grinste ich ihn breit an. ,, Sie können kämpfen?" ,, Ja, ich habe eine andere Ausbildung genossen als die anderen Mädchen in meinem Alter. Anstatt Harfe spielen zu lernen, wurde mir Schwertkämpfen beigebracht und anstatt dem Sticken, das reiten. Zwar habe ich diese weiblichen Sachen auch gelernt, beherrsche sie aber weniger als die männliche Ausbildung." ,, Sie sind mir echt immer wieder ein Rätsel. Eine Frau, die so viel Spaß am reiten und kämpfen hat und noch dazu Intelligenz besitzt." ,, Ist wohl selten am Hof oder?" ,, In der Tat. Allerdings muss ich gestehen, dass Maria Stuart auch eine intelligente Frau ist." ,,Gewiss, sie ist eine Königin. Wäre sie inkompetent in ihrem Tun und Handeln, wäre dies der Untergang Schottlands." er nickte bloß und wir kamen langsam an einer Klippe an. Wir waren mitten auf einer gigantischen Wiese. Weit und breit kein Wald mehr. Die salzige Meeresluft wehte mir ins Gesicht und entspannte meine Nerven und Muskeln. ,, Wunderschön." hauchte ich und schloss meine Augen. ,, Ich weiß." entgegnete er ebenfalls überwältigt von dieser Schönheit. ,, Wissen Sie Lady Y/N, Sebastian kann sich glücklich schätzen, eine Frau wie Sie zu bekommen." ,, Ich will nichts mit ihm zu tun haben. Ein Mann der Frauen Schlangenweise in seinen Bett hat und jeder das Herz bricht, kotzt mich an. So einen Mann brauche ich nicht." knurrte ich und drehte mit Scarlett um. Diese Konversation würde nicht so einfach beendet sein. Also galoppierte ich zurück. Natürlich holte mich Carlos ein und führte mich zurück. Leider musste ich mir eingestehen, dass ich mich in seiner Nähe extrem wohl fühlte und mich in ihn verliebt habe. Er ist charmant, attraktiv, hat einen guten Charakter und besitzt Intelligenz. Außerdem besitzen wir viele gemeinsame Interessen. Einfach der perfekte Mann für mich. Doch leider würde es nicht mehr so einfach sein wie jetzt, wenn ich einmal verheiratet bin.

Es war mittlerweile Abend und Alice tauchte wieder auf. Sie war mit meinem Bruder zusammen unterwegs. Mehr musste ich nicht wissen. Sie ließ mir ein Bad ein und danach machte ich mich Bettfertig. Als ich in meinem Bett lag, musste ich Alice nochmal aufhalten. ,, Alice, ich muss dir was gestehen." ,, Ja Y/N?" ,, Ich habe mich verliebt in einen Untergebenen Sebastians." ,, Oh Y/N, das ist nicht gut. Bitte vergiss ihn. Übermorgen heiratest du." ,, Ich weiß." mit diesen letzten Worten schlief ich ein und hatte echt Angst bekommen, als mir bewusst wurde, dass morgen mein letzter freier Tag sein würde.

One Shots nach Lust und LauneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt