Vier Monate später

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Wieder schießt eine Kugel knapp an meinem Ohr vorbei. Fluchend krieche ich weiter. Oh man, wie hatte ich so dumm sein können. Es sind vier Monate vergangen. Vier Monate seit ich fast alle Avengers umgebracht hatte. Die Zeit vergeht wie im Flug. Aber in diesen vier Monate war ich sehr produktiv. Leider nicht ganz so wie ich es wollte.

Lange bin ich auf den Strassen herumlaufen, um nach Infos zu fragen. Ich bin auf einen Dealer gestossen, der mir versprach mir Wöchentlich neue Informationen zu geben, wenn ich aber für ihn ein paar Jobs erledige. Er wollte, dass ich der Polizei Informationen über eine Strassengang gab. Sie gingen ihm gewaltig gegen den Strich und er hatte noch eine Rechnung mit ihnen offen. Ein paar Tage lang ist es gut gegangen. Dann hat er verlangt, dass ich eine Spur lege, die direkt zu dieser Gang zurückführte. Ich sollte einen Zivilisten vergiften. Danach bin ich so richtig sauer geworden und habe ihm ersten gekündigt, zweitens eine runtergehauen, und drittens aus versehen seinen Ruf in der ganzen Stadt zerstört. Naja, ich habe ihm an die Polizei verpfiffen. Wie er ausgebrochen ist weiss ich nicht. Aber er hat ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt, also habe ich noch alle halbstarken Jäger auf meinen Fersen.

Ich habe auch mit anderen Dealer verhandelt. Aber meist kam das nicht gut. Meine Kontakte waren sorgfältig gewählt, erreichbar, treffbar und nur bedingt vertrauenswürdig. Samuel K. hat mir ein Treffen mit diesen netten Typen organisiert, der gerade auf mich geschossen hat. Als Austausch für die Infos die er mir gegeben hat, wollte er sich eine Nach mit mir vergnügen. Darauf habe ich ihn in drei verschiedene Sprachen aus geschumpfen und ihn dann eine Gescheuert. Was danach folgte, war alles andere als spassig. Er hatte mir nämlich während unserem Gespräch ein Stromschlag-Dings untergejubelt. Als er mir wieder ansehen konnte, ohne das Blut aus seiner Nase tropfte, hat er gelächelt und ein Knopf gedrückt. Mein Körper wurde unter Strom gesetzt. Ich habe kurz aufgeschrien und bin dann umgefallen. Mein Körper konnte ich nicht bewegen. Er machte sich gar nicht die Mühe mich in ein Zimmer zu tragen. Sein Körper presste mich zu Boden. Dann sagte er schmeichelnde Worte zu mir, während er mein Gesicht und meine Figur bewunderte. Er war so widerlich, ich hätte ihm beinahe ins Gesicht gekotzt. Dann nahm ein meine Behandschuhte Hand und küsste die Fingerkuppen. Es war meine rechte Hand. Ein Licht ging mir auf. Mein Metallarm. Er würde wahrscheinlich anders auf den Stromstoss reagieren, weil mir das früher immer geschehen ist. In meinen Träumen und all das. Sachte zupfte er langsam den Stoff von jedem Finger. Ich wartete ungeduldig darauf, dass ich ihm endlich eine reinhauen konnte. Als er endlich den Handschuh entfernt hatte, sah er entsetzt auf meine Hand hinunter. Dann drehte er sein Kopf zu mir. Ich lächelte süffisant und rammte ihm meine Faust in die Nase. Schreien kippte er zur Seite und somit runter von mir. Angeekelt schubste ich ihn nochmal kräftig weg. Er segelte ein Paar Meter durch die Luft, ehe er gegen die Wand knallte und zu Boden sackte. Fluchen stand ich auf. Meine Muskeln waren immer noch Pudding. Und dann hat er nach seinen Wachen gerufen. Sie sind hineingestürzt und begannen zu schießen. Da ich noch nicht volle Kontrolle über meinen Körpern hatte, musste ich mich hinter dem Möbel ducken. Als ich nach vorn linste, schoss eine Kugel nur um Haaresbreite an meinem Auge vorbei. Ich griff nach meiner Pistole und schoss zurück. Sobald ich wieder vollständige Kontrolle über meinen Körper hatte, griff ich an. Ich schaltete viele aus. Aber ich achtete darauf, niemanden zu töten. Was leider nicht immer funktionierte. Vor allem nicht, wenn eine Situation eine Vision hervorrief. Ich bin schon oft aus einem Traum erwacht, und um mir herum war alles zerstört und blutig und leider auch manchmal tot. Letzte Woche habe ich einen Strassenhund erschossen. Als ich endlich aufgewacht bin, habe ich die Leiche in den Arm genommen und sicher vier Stunden geweint, ehe ich ihn beerdigt habe.

Ich rannte weiter. Dieses verdammte Haus war riesig. Ich endete in einer Sackgasse. Vor mir ging der Gang nicht mehr weiter. Alle Türen waren verschlossen. Sie waren mir ziemlich dicht auf den Fersen. Ohne zu überlegen rannte ich auf das grosse Fenster zu. Schüsse peitschten an mir vorbei. Ich sprang. Die Scheibe zersplitterte und ich flog hinaus in die Nacht. Ich rollte ab und verschwand im Schatten. Während ich durch das Unterholz schlich, hörte ich, wie über mir etwas vorbeiflog. Ich blieb stehen und sah in den Himmel. Da war er. Da flog Stark in seiner Blechrüstung Richtung Gangster Haus. Er wollte wohl die Party ein bisschen aufmischen. Schon sah ich, wie ein zweiter Anzug hinter ihm herflog. Das muss wohl War Machine sein. Ich spitzte meine Ohren und lauschte nach weiteren Geräusche. Und tatsächlich: sie waren alle unterwegs. Alle wieder auf den Beinen und im Einsatz.

Tell me the truthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt