Epilog

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(Bucky's Sicht)

Ich schoss. Zuerst nur eine Kugel. Dann weitere. Immer schneller drückte ich den Abzug. Aber auch nur, weil die erste Kugel nicht getroffen hat. Im letzten Moment zog meine Hand nach rechts. Die Kugel bohrte sich neben ihrem Kopf in die Wand. Jede Kugel schlug irgendwo ein, nur nicht wo sie sollte.

Was war los mit mir? Ich soll sie töten. Wieso schaffe ich es nicht?

Die Schüsse verstummten.

Bewegungslos lag meine Zielperson am Boden. Ihre Augen hatte sie geschlossen. Sie war nur am Anfang, bei der ersten Kugel kurz zusammengezuckt. Seit dann gab es keine Bewegung von ihr.

Mia, hämmerte es gegen die Innenseite meines Schädels. Erschrocken liess ich das Gewehr fallen. Nein! Was habe ich getan?!

Schnell liess ich meine Augen nochmals über sie gleiten.

Nein, ich hatte sie nicht getroffen. Wieso sieht sie dann so tot aus? Bleich und blutig, zerkratzt und kraftlos. Aber das schlimmste war, sie sah auch leblos aus.

Sie denkt du hast sie abgeschossen, meldete sich eine Stimme in meinem Hinterkopf.

Mit schnellen Schritten eilte ich auf sie zu.

"Was machst du?", hörte ich die Stimme von Vincent. Dann gab es ein dumpfes Geräusch und ein Körper sackte zusammen. Ein Lächeln erscheint in meinen Mundwinkel. Ich wusste, das Agent Romanoff ihm eine über den Schädel gezogen hatte. Ich kniete vor Mia hin und hielt ihr eine Hand gegen die Stirn.

"Du kannst deine Augen jetzt öffnen", sagte ich sanft. Sofort riss sie sie auf und sah mich mit ihren grossen, blauen Augen an.

"Bin ich tot?", fragte sie in einem erstickten Flüstern. Ich lächelte und schüttelte den Kopf. Misstrauisch drehte sie ihren Kopf leicht nach links und blickte zweifelnd an. Ich kannte diesen Blick. Er schrie förmlich: Beweis es mir!

Meine Mundwinkel zuckten leicht.

"Ich bin James Buchanan Barnes. Du bist Mia Harper. Hinter mir stehen die Avengers und...", ich wurde von Mia unterbrochen. Mit einem freudigen Schrei schiesst sie vor und umarmt mich fest. Ich kippte fast um und mir wurde die Luft aus der Lunge gepresst. Ich liess sie nicht los. Für nichts in der Welt würde ich sie jemals wieder loslassen. Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie fest an mir. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Haar und atmete ihren Duft ein. Ich hatte sie endlich wieder.

"Du bist wieder da", murmelte sie in meine Schulter und ich hörte an der Stimme, dass sie Tränen in den Augen hatte, die sie versuchte zu unterdrücken. Ich drückte sie noch etwas fester.

"Und ich habe nicht vor wieder zu gehen", murmelte ich. Dann lockerte ich meinen Griff und half ihr sich aufzurichten. Schuldgefühle plagen mich als ich sah, dass sie schwankte. Schnell griff ich ihr um ihre Taille und stützte sie, während wir den Andern entgegen humpelten. Mit Tränen in den Augen und einem Lachen auf den Lippen umarmte sie alle.

"Was machen wir mit den da?", fragt Sam und zerstörte somit die freudige Stimmung des wieder Vereinens. Überrascht sah ich auf und blickte zu Sam. Er zeigte auf die Zusammengesunkene Gestalt von Vincent. Kalte Wut wuchs in mir heran, aber ich versuchte den Drang, diesen Mann auf der Stelle zu erschiessen und sah fragend zu Tessa. Ihr Blick war kalt und Hart. Ihre Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst. Sie sah aus, als ob sie ihn am liebsten sechs Fuss unter die Erde setzten wollte. Keiner von uns hätte sie aufgehalten. Ein kleiner Seufzer entfuhr ihr und sie wendete sich von Vincents jämmerlichen Anblick ab.

"Sehen wir zu das er hinter Gittern landet und nie wieder das Sonnenlicht sieht. Ich glaube ich weiss jemanden, der die perfekte Zelle gebaut hat.", sie beäugte Stark mit einem auffordernden Blick. Verwirrt sieht dieser zurück.

"Wer den?"

(Ende POV Bucky)

(Ein paar Wochen später)

POV Tessa

Endlich war alles durch. Die Gerichtsverhandlungen sind länger gegangen als ich mir wünschte. Aber was erwartet man, wenn die Familie Zola so viel Geld hat wie Heu und versucht hatte, alles und alle zu bestechen und vertuschen?

Es war hart, gegen sie vor Gericht zu gehen. Aber nicht unmöglich. Für etwas hat man schliesslich einen Billionär als bester Freund. Und zum Glück haben wir genug Beweise und Aussagen zusammenbringen können. Zola konnte nichts tun, ausser zusehen, wie wir all seine Überheblichkeit in Grund und Boden stampften.

Ich wäre auch fast hinter Gittern gelandet. Der Anwalt von Zola war nämlich gut, und der hatte den Spiess umgedreht. Es beschuldigte mich, die Schneise durch die Regierung gegraben zu haben und all die Morde begangen zu haben. Egal ob Zola ein mitwirken hatte oder nicht. Und das wurde natürlich abgestritten.

Was ja auch stimmte. Das war alles ich gewesen. Bevor ich in einem emotionalen Re -Laps enden konnte, versuchte mein Anwalt die Anschuldigungen zurückzuweisen. Es war das erste Mal, dass ich eins von Tonys Anwälte habe schwitzen sehen. Die nächsten Aussagen wurden erst zwei Tage darauf niedergelassen. Als Vincent dann Verurteilt wurde, kam endlich die Hochsicherheitszelle von Tony zu gebrauch. Da sie gebaut worden war, um mich zu halten, hatte Vincent keine Chance, der zu entkommen. Würde er es jedoch versuchen, würde ihm nicht einmal der Winter Soldier und die Snows Assassine herausholen können.

Der Wind frischte auf und blies durch mein Haar. Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl der letzten Sonnenstrahlen auf meiner Haut.

"Geniesst du noch die letzten Sommertage?", fragte Bucky, der neben mir auftauchte. Erfreut drehte ich mich zu ihm um. Mit einem Lächeln kam er zu mir und legte eine Hand um meine Taille. Dann zog er mich enger an sich und ich legte mein Kopf an seine Brust.

"Die Welt ist so gross. Ich will noch so viel mehr davon sehen." Ich sah zu ihm auf. "Denkst du Tony zahlt mir eine Weltreise?", fragte ich ihn. Er lachte.

"Das wird er mit Freude machen. Aber dann im grossen Tony Style. Das heisst, bis du wieder da bist geht es ungefähr drei Jahre."

"Tja, ich werde dich in dieser Zeit vermissen", sagte ich wie beiläufig, ganz klar, dass ich ihn aufzog. Wieder lachte er.

"Nein. Ich werde dich nicht vermissen." Überrascht und entsetzt löste ich mich von ihm.

Was meinte er damit?

Er grinste.

"Ich werde bei dir sein. Ich lasse dich sicher nicht für drei Jahre aus den Augen. Ich halte doch kaum fünf Minuten aus, ohne dass ich mich um dich Sorgen mache» Ich musste kichern. Bucky zog mich wieder in seine Arme und ich liess es geschehen.

«Ich bin sicher eine Person mehr macht Tony nichts aus."

Wir setzten uns hin und liessen unsere Füsse über den Abgrund baumeln. Zufrieden mit meinem Leben kuschelte ich mich wieder an heran Bucky und sah den Sonnenuntergang zu. Mit dem warmen Gefühl der Liebe und Geborgenheit fielen mir schliesslich die Augen zu.

Tell me the truthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt