Kapitel 8

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Sophia Pov.:

Als ich aufwache, liege ich noch im Nebenraum. Komischerweise ist die Tür zu Robert nicht verschlossen. Ich springe auf und renne zu meinem Lieblingspolizisten. Robert liegt immer noch auf dem feuchten und kalten Boden und schläft.
,,Robbi." hauche ich leise um ihn nicht zu erschrecken.
,,Sophia." murmelt er und verfällt sogleich in einen Hustenanfall.
,,Shhh." flüstere ich und streiche über seine schweißnassen Haare.
,,Es tut mir so leid." bringt er hervor.
,,Nichts davon ist deine Schuld. Soraya und ich sind schuld daran, dass wir nun hier sitzen und du noch mehr krank bist." widerspreche ich traurig.
,,Was meinst du ?" fragt er nach.
,,Wir haben gesehen, wie der Schwarzhaarige einen Mann erschossen hat. Wir haben euch nichts gesagt, weil wir euch schützen wollten. Bitte entschuldige, wir hätten es euch sofort sagen müssen." gestehe ich den Tränen nahe.
,,Mach dir keine Vorwürfe. Wir müssen schauen, dass wir hier rauskommen." sagt Robert und versucht aufzustehen.
Gerade als er aufzustehen versucht, bekommt er erneut einen Hustenanfall und sackt kraftlos auf den Boden.
,,Du bist zu schwach dafür Robbi. Ich suche einen Fluchtweg." erkläre ich sanft.
Robert schließt erschöpft seine Augen und ich stehe auf um zur Tür zu laufen. Gerade als ich versuche diese zu öffnen, höre ich Schritte darauf zukommen. Schnell setze ich mich zu Robert.
Die Tür geht auf und ein wütender Jason betritt den Raum.
,,Diese sch*** Göre !!! Eins steht fest, ich bekomme sie noch zu fassen !" brüllt er vor Wut schäumend.
Robert zuckt erschrocken zusammen und wirkt tatsächlich verängstigt.
Mir geht es nicht wirklich besser, aber irgendwie freut es mich, dass er Soraya nicht auch noch kidnappen konnte.
,,Grins' nicht so du Miststück. Das Lachen wird dir noch vergehen!" schreit er noch wütender.
Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich gegrinst habe. Jason kommt auf uns zu und packt Robert am Kragen. Er holt aus und noch bevor ich etwas tun kann, schlägt er Robert mit der Faust ins Gesicht. Mir entweicht ein Schreckensschrei, während Robert leise aufstöhnt.
,,Geht doch. Schon ist dir dein dämliches Grinsen vergangen, was ?!" höhnt Jason.
Er lässt Robert unsanft auf den Boden fallen und verlässt dann den Raum.
Ich nähere mich Robert und begutachte vorsichtig seine Nase. Sie blutet, scheint aber nicht gebrochen zu sein. Ich hole ein Taschentuch hervor und wische behutsam das Blut unter seiner Nase weg.
,,Tut es sehr weh Robbi ?!" frage ich geknickt und besorgt nach.
,,Geht schon." murmelt er.
Ich stehe erneut auf und gehe auf die Tür zu. Ich rüttele am Türgriff, aber sie ist verschlossen und scheint mit einem Riegel versperrt zu sein. Mist! Wir werden hier alleine nicht rauskommen !
Ich setze mich niedergeschlagen wieder neben meinen Lieblingspolizisten.
Hoffentlich finden uns Tante Alex, Michi und die Anderen bald. Zumindest wurde Soraya nicht entführt.

Alex Pov.:

Gerade als Michi und ich im Auto sitzen, sehen wir, wie Gerrit und Lili zurück zum K11 gefahren kommen.
Ich steige verwundert aus.

,,Gerrit, was ist los ? Wieso seid ihr wieder hier ? Habt ihr Soraya gefunden ? Jetzt sag schon." sprudelt es aus mir heraus.
,,Ganz ruhig Alex. Lass uns bitte reingehen und drinnen alles besprechen." bittet Gerrit.
,,Ist etwas passiert ? Ihr seht gar nicht gut aus." sagt nun auch Michi.
,,Kommt mit rein, bitte." fordert uns nun auch Lili auf.

Ich gehe mit einem mulmigen Gefühl rein.
,,So, jetzt sagt schon!" sage ich ungeduldig.
,,Alex, vielleicht solltest du dich besser hinsetzen. Wir haben nicht allzu gute Neuigkeiten." murmelt Gerrit.
,,Nein, jetzt sag schon. Was ist los ?!"
,,Wir haben Soraya gefunden, aber sie ist recht schwer verletzt. Sie wurde von einem Auto angefahren, als sie laut Zeugenaussage, vor einem dunkel gekleideten Mann weggerannt ist. Du kannst sie im St. Antonius Krankenhaus besuchen." erklärt er mir.
Ich schaue nur geschockt und voller Sorge auf den Boden.

Ich schaue nur geschockt und voller Sorge auf den Boden

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,,Komm Alex. Ich bring Dich zu ihr." sagt Gerrit und begleitet mich zum Auto.
Ich lasse mich auf den Beifahrersitz fallen und bringe kein Wort mehr über meine Lippen.
Wie konnte das nur passieren ? Warum war Soraya überhaupt draußen ? Was ist passiert, während Max geschlafen hat ? Wer war dieser Typ ? Ob es vielleicht der Entführer von Sophia und Robert war ? Wollte er jetzt auch noch meine zweite Nichte kidnappen ?
,,Alex, komm wir sind da." holt mich Gerrit aus meinen Gedanken.
Ich schnalle mich ab und laufe ins Krankenhaus.
,,Ich möchte zu Soraya Rietz, sie muss hier eingeliefert worden sein. Ich bin ihre Tante und sie wohnt zur Zeit bei mir." erkläre ich der Frau am Empfang.
Sie gibt etwas in ihren Computer ein.
,,Ihre Nichte wird gerade noch untersucht. Sie können aber gerne bei der Untersuchung dabei sein." erklärt sie mir. Die Empfangsdame bringt mich zum Untersuchungsraum, wo sie kurz anklopft und mich dann rein lässt.
Geschockt schaue ich zu Soraya. Sie hat einen Verband um den Kopf, ihr Bein wird gerade eingegipst, sie hat ein paar Kratzer und vielleicht auch noch andere Verletzungen, die ich gerade nicht sehen kann.
,,Tante Alex." kommt es mit rauer Stimme von Soraya.
,,Hallo meine Kleine. Wie geht es Dir ?" bringe ich den Tränen nahe hervor.
,,Entschuldigung, wenn ich mich einmische. Ich bin Doktor Brenner, der behandelnde Arzt. Sie sind die Tante ?" spricht mich der Arzt an.
,,Ja, ich bin Soraya's Tante. Wie schlimm ist sie verletzt ?!" frage ich ungeduldig nach, während ich mich zu Soraya stelle und ihre Hand in meine nehme.
,,Es sah anfangs schlimmer aus, als es sich jetzt nach den Untersuchungen rausgestellt hat. Sie hat noch zwei Rippen geprellt, durch die Kollision mit dem Auto, dann das rechte Bein gebrochen, eine leichte Kopfplatzwunde und Gehirnerschütterung und ein paar Kratzer. Ich würde sie gerne über Nacht zur Beobachtung hier lassen. Wenn die Nacht ohne Befund bleibt, können Sie Ihre Nichte morgen früh abholen." erklärt mir der Arzt.
Ich atme etwas erleichtert aus.
,,Vielen Dank Dr. Brenner. Darf ich denn noch mit auf das Zimmer meiner Nichte gehen ?" möchte ich wissen.
,,Natürlich. Schwester Kathrin wird Sie nun zum Zimmer begleiten." antwortet er freundlich.
Ich schenke Soraya ein leichtes Lächeln und begleite sie dann auf ihr Zimmer. Im Flur treffen wir auf Gerrit, der uns dann zu Soraya's Krankenzimmer folgt.
,,Soraya, wie geht es Dir ? Dürfen wir dir ein paar Fragen stellen ?!" fragt Gerrit, sobald wir alleine mit Soraya sind, nach.
,,Es geht schon. Habe ein bisschen Kopfschmerzen, aber der Arzt hat mir schon Schmerzmittel gegeben. Es tut mir so leid. Tante Alex, jetzt musst du dir auch noch Sorgen um mich machen. Ich weiß doch, dass du dir um Sophia und Robert schon so viele Sorgen machst. Das war nicht meine Absicht. Ich ich wollte doch nur so tapfer sein wie Du und die Beiden retten." sagt Soraya bedrückt.
,,Schon gut meine Kleine. Ich bin nur tapfer, wenn ich es sein muss. Weißt du, ohne mein Team wäre ich wahrscheinlich gar nicht so tapfer. Es ist gut, wenn man sich jemandem anvertraut. Was ist passiert ?" erkläre ich.
,,Ich ich muss euch etwas auf meinem Handy zeigen. Ich hab eine Videobotschaft von Sophia bekommen. Sie wurde gezwungen diese aufzunehmen. Ich wollte sie retten und habe gemacht, was Sophia bzw. ihr Entführer von mir wollte. Schaut es euch am besten mal an." erzählt uns Soraya.
Wir schauen uns also das Video an. Sophia sieht gar nicht gut aus. Es scheint, als hätte sie kurz vor dem Video geweint.
,,Wir müssen das Video Mia geben. Vielleicht findet sie etwas herraus." sagt Gerrit.
Er steckt Soraya's Handy ein.
,,Was hast du dann gemacht Soraya ?!"
frage ich nach.
,,Ich hab mich umgezogen, mich rausgeschlichen und bin dann zum Friedhof gegangen. Dort stand ein weißer Transporter, an dem ein dunkel gekleideter Mann stand. Er hatte einen dunkelbraunen Kapuzenpulli an und eine schwarze Jeans. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen. Ich hab nur schwarze Haare erkannt. Er wollte mich ebenfalls kidnappen, aber ich konnte wegrennen. Ich war so panisch, dass ich das Auto nicht gesehen habe und bin hinein gerannt." erklärt Soraya. 
,,Ok, kannst du den Mann denn wirklich nicht genauer beschreiben ?" befragt Gerrit Soraya weiter.
,,Nein, tut mir Leid." antwortet Soraya.
,,Das ist ok Kleine. Ruh dich aus. Wir sehen uns morgen früh wieder. Gute Nacht." sage ich sanft und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.
Wir gehen aus dem Krankenhaus und machen uns auf den Weg zum K11.

K11 Kommissare im Einsatz - Die Nichten von Alexandra RietzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt