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von Jukiax

von Jukiax

Kurze Zeit nachdem ich zuhause kam eine weitere Nachricht von Harry.

„Zieh' dich warm an.", ich überlege kurz, ob ich antworten soll, aber Charlotte hat wirklich Recht, dass man mutiger ist, wenn man sich nicht direkt gegenüber steht. Meine Finger tippen eine kurze Nachricht und ich beiße mir auf die Lippe als ich auf absenden drücke.

„Also brauche ich dieses Mal keine Badesachen?", ich drücke das Handy an meine Brust und warte auf ein erneutes Vibrieren. Es lässt nicht lange auf sich warten.

„Dieses Mal hoffentlich nicht. ;)"

Pünktlich fährt ein schwarzer Wagen vor. Ich verabschiede mich von meiner Großmutter und gehe aus der Tür. Harry ist bereits ausgestiegen, um mir die Tür aufzuhalten. Als ich auf ihn zulaufe gebe ich ein leises „Hey" von mir und spüre, wie mir wieder die Wärme in die Wangen schießt. Dieses Mal bin ich anders nervös, als vor einer Woche. Ich freue mich auf dieses Date.

„Hey, Schöne", Harry betrachtet mich von oben bis unten und Grübchen erscheinen in seinem Gesicht. Nachdem ich mich in das Auto gesetzt habe, lässt Harry die Tür zufallen und läuft zur Fahrerseite. Ich sehe dabei zum Haus und merke, wie meine Schwester grinsend aus ihrem hellerleuchteten Zimmer uns zuschaut. Mit einer Geste bringe ich sie dazu zu verschwinden.

„Danke, dass du mir meine Sachen zurückgebracht hast", sage ich, als er den Motor startet. Ich bin froh, dass ich irgendwie ein Gespräch starten kann.

„Das war das Mindeste, was ich hätte tun können", seine Antwort scheint ernst gemeint zu sein. „Du hättest mir aber meinen Sweater nicht zurückgeben müssen", hängt er hinten dran. Ich beiße mir auf die Lippe.

„Ich habe ihn gerade an...", sage ich leise. „Immerhin hast du gesagt, dass ich mich warm anziehen soll", füge ich noch schnell hinzu. Er lacht, was mich entspannen lässt. „Was hast du heute mit mir vor?", frage ich, um keine Stille entstehen zu lassen.

„Du bist heute ziemlich gesprächig...", ich werde rot, „...das gefällt mir". Sofort schaue ich aus dem Fenster, um mein Lächeln zu verstecken. „Lass dich einfach überraschen", er zeigt auf seinen Schal, der auf dem Armaturenbrett liegt, an dem ich mich vor einer Woche noch abstützen musste, „legt dir den um".

„Okay", antworte ich. „Ich hoffe es ist keine Party", murmel ich, als ich mir selbst die Augen verbinde. Der dunkle Stoff riecht gut. Er beginnt zu lachen und ich muss dieses Mal auch anfangen.

„Ich mag es, wenn du lachst".

Harry hilft mir beim Aussteigen und hält seine linke Hand an meinen Kopf, damit ich ihn mir nicht stoße. Der Boden fühlt sich schlammig an und es riecht nach nassem Wald. Ich höre wie Harry die Beifahrertür schließt und am Kofferraum etwas sucht. Schließlich kommt er zu mir.

„Ich führe dich", sagt er ganz nah an meinem Ohr, als ich seine Hand an meiner Hüfte Spüre. Nach gefühlten Stunden stoppt Harry mich, „warte kurz".

„Okay", hauche ich und höre wie sich der Untergrund von seinen Füßen in Holz verwandelt und er mit seiner Beute aus dem Kofferraum etwas anstellt. Das Warten lässt mich nervös werden und ich lasse meine Zähne über meine Lippe streifen. Ich bin mir unsicher, ob ich Wasser höre, aber werde bereits aus meinen Gedanken von sich nähernden Schritten gerissen.

„Hör auf dir auf die Lippe zu beißen", befielt er mit ruhiger Stimme, als seine langen Finger den Knoten des Schal lösen, „...das ist zu heiß", haucht er in mein Ohr. Ich bekomme Gänsehaut in meinem Nacken, als er diesen beim Ablegen des Stoffs streift. Ich öffne die Augen. Wir sind wieder am Steg.

„Wow", der Steg ist mit Kerzen dekoriert und auf dem Wasser befinden sich ebenfalls schwimmende Lichter. Da wo Harry mich letzte Woche versucht hat zu Küssen liegen Decken und eine Thermokanne. Er legt seine Hand an meinen Rücken, um mich zu dem Platz zu führen.

„Aber fall diesmal bitte nicht in das Wasser", bei seinen Worten werde ich rot. Es ist kalt und ein klarer Sternenhimmel erstreckt sich über unseren Köpfen. Wir setzen uns in die wunderschöne Kulisse und Harry schenkt mir sofort etwas von dem heißen Getränk in einen Becher ein. „Damit deine Hände nicht zu kalt werden".