„Bis morgen" sage ich in Charlottes Nacken, als sie mich vor Nicos Haus in eine Umarmung zieht. Liam winke ich kurz. Sie und Liams Weg trennt sich nun von meinem. Die Dunkelheit ist bereits eingetreten und lässt mich nur schwer das Ende der Gasse sehen, die ich als Abkürzung nach Hause nutze. Ich zucke zusammen, als sich über mir ein Rollladen schließt. Ich schaue hoch und sehe durch die kleinen Löcher des Rollladens, wie das Licht erlischt. Jetzt ist es stockdunkel. Mein Blick wendet sich auf den schwererkennbaren Boden vor mir, da ich anscheinend eine Dose lautstark weggetreten habe. Jedoch war ich das nicht. Ich drehe mich um und wenige Meter hinter mir läuft der Blonde von vorhin... der der neben diesem Harold stand... Meinen Herzschlag höre ich im ganzen Körper und beginne etwas schneller zu laufen. Nur noch wenige Meter trennen mich vom Ende der Gasse. Vielleicht ist es ja einfach Zufall das er auch hier ist... versuche ich mir einzureden, als dann aber auch die Hauptperson dieses Alptraums am Ende der Gasse erscheint verfliegt meine Hoffnung. Meine Hände vergraben sich in meiner schwarzen Jacke und ich schaue auf den Boden. Als der brünette Junge an mir vorbei geht atme ich erlöst auf, halte aber wieder die Luft an, als ich gegen die Wand gezogen werde.
„Hey Kleine" raunt dieser Harry mir ins Ohr. Sein warmer, nach Alkohol riechender Atem lässt es beschlagen. Zitternd drehe ich meinen Kopf weg, was ihn auflachen lässt. Ein dunkles tierisches Geräusch, was sofort wieder verflog. „Schau mich an" fauchte er und zieht mein Gesicht grob in seine Richtung. Mit dem kleinwenig Mut, den aufbringen konnte, schaue ich in das bekannte Grün aus meinem Traum. Seine Augen sehen aus wie die des Wolfes.
„W-was willst du?" frage ich ängstlich und schaue kurz zu dem Blonden. Sein Blick ist kalt und erbarmungslos.
„Ha! Sie hat gefragt was ich will..." wiederholt er meine Frage. „Ich will dich Babe" flüstert er an die Stelle hinter meinem Ohr, bevor er anfängt zu saugen. Ich drücke meine Augen zusammen. Es Schmerzt an der Stelle und ich versuche meine Hand an die Stelle zu bringen, wogegen Harry mein Handgelenkt nimmt und gegen die nasskühle Wand drückt. Ich lasse ein leichtes schmerzerfülltes Geräusch aus meinem Mund.
„Alter... es reicht! Du tust ihr weh!" der blonde zieht ihn an der Schulter zurück, damit Harry loslässt.
„Lass mich doch!" er hat sich von mir weggedreht und mich losgelassen. Sofort halte ich meine Hand auf die wunde Stelle. Das Szenario vor meinen Augen erschien mir, wie eine baldige Prügelei, also entscheid ich mich klugerweise dafür wegzurennen. „Sie ist mir! Ich kann mit ihr machen was ich will!" das ich hat Harry besonders betont. Kurz nachdem ich um die Ecke gebogen war beginnt der blonde zu Lachen. „Warum lachst du jetzt so blöd?"
„Weil dein Mädchen grade abgehauen ist!"
Ich konnte den Satz nur hören, da er so laut gesprochen hat, dass es selbst die Leute am anderen Ende der Stadt hätten hören können. So schnell ich kann lief ich den Bürgersteig entlang, direkt zu dem Haus meiner Grandma, wo ich wohne. An meinem Jeep bleibe ich kurz stehen und schaue hinter mich, „niemand mehr zu sehen" flüstere ich leise(und außer Puste).
Als ich bemerke, dass ich meinen Schlüssel nicht dabei habe, klingel ich mehrmals auf das rostige Klingelzeichen mit der Aufschrift Cooper, jedoch ist darunter ein kleines Schild, ebenfalls aus Metall, mit dem Titel Walker. Da meine Schwester und ich wie mein Vater heißen.
„Ronny!" rufe ich erleichtert aus, als meine kleine Schwester mir die Tür öffnet. Ohne zu warten stürze ich in das gemütlich eingerichtete Haus und schließe lautstark die Tür.
„Du siehst so aus, als ob dich 'n Wolf gejagt hätte..." bemerkt sie mit ihrer ruhigen, monotonen Stimme. HA HA HA mache ich und lehne mich mit dem Rücken an die Tür. Manchmal glaube ich, sie hat keinen Charakter bekommen, weil sie einfach immer denselben Gesichtsausdruck hat und keine Emotionen zeigt.
„Wer ist da Kleines?" höre ich meine Großmutter aus dem Wohnzimmer rufen.
„Ich bin's!" rufe ich, so nett es momentan geht, zurück und laufe die Stufen in den ersten Stock hoch. An der letzten Stufe bleibe ich hängen und falle flach auf den Boden. Ouch. Am liebsten würde ich liegen bleiben, doch die enge Jeans bringt mich noch um. Nach kurzem Überlegen, doch liegen zu bleiben, stehe ich auf und laufe ins Bad. Meine Klamotten weichen meinem großen T-Shirt mit dem HighSchoolWolves Aufdruck. Mit geschlossenen Augen und auf der Toilette sitzend putze ich meine Zähne und denke über das Geschehene nach... er kann kein Vergewaltiger sein, immerhin geht er auf meine Schule... oder etwa doch, vielleicht weil er in der 13. ist... warte! Nur weil er in der 13. ist heißt das noch lange nicht das er ein Vergewaltiger ist... und sein Kumpel bestimmt auch nicht... hoffe ich... Ich öffne meine Augen wieder als ich Nässe an meinem Bein wahr nehme. Etwas von der Zahnpasta ist mir aufs Bein getropft. Mit der Eleganz, die ein Tollpatsch besitzt, versuche ich es an meinem Gebrauchten Handtuch von heute Morgen zu entfernen.
„Gute Nacht... Was in Gottes Namen machst du da?" Veronica, alias Ronny, steht im Bad und schaut mich an, als ob ich nicht mehr alle Latten am Zaun hätte.
„Ni-x" eine kurze Pause entstand in dem kurzen Wort, da mich beinah meine Zahnbürste in meinem Mund erstickte.
„Aaaaaaaja" das A hat sie besonders lang gezogen. „Viel Spaß noch bei..." sie mustert mich und die Situation kurz „...dem da was du da auch immer treibst" und geht in ihr Zimmer. Für dreizehn Jahre ist sie schon ein ganz schön großes Miststück, aber ich lese ihr trotzdem noch gerne vor.
„Nacht!" rufe ich ihr hinter her und spucke den Rest (den ich nicht verschluckt habe!) meiner Zahnpasta aus. Ich laufe durch den dunklen Flur in mein Zimmer. Ohne das Licht anzumachen versuche ich mein Bett zu finden. Ich lege mich unter die Decke und schlafe langsam ein.
**
Mir ist so heiß... ich rolle mich in meinem Bett hin und her. Ein schlechter Traum lässt mich hochschrecken, doch ich lasse mich wieder in mein weiches Kissen sinken und atme tief ein. Die Wölfe heulen im Wald, was ich auch in meinem Traum hören konnte. Das war was mich aufwachen ließ. Ich drehe mich vom Fenster weg, da der Vollmond einen großen Teil meines Zimmers erhellt.
„Hey" höre ich eine tiefe Stimme sagen und reize die Augen auf. Die zwei grünen Klunker leuchten wie die des Wolfes und ich schrecke weiter zurück. Grade als ich aufschreien wollte, drückt er seine Hand gegen meinen Mund und bringt mich zum Verstummen.
Wie ist er hier rein gekommen?
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Red Riding Hood [Harry Styles FF] GERMAN/DEUTSCH
FanfictionRed. Schüchter. Zierlich. Tollpatschig. Harry. Wild. Selbstsicher. Besitzergreifend. *Offizielle Autorin von "Red Riding Hood"* © - Copyright 2013 - Jukiax 2. Auflage © - Copyright 2021