Ich habe Harry seit Montag nicht mehr gesehen und seine Freunde haben auch ihre Aufmerksamkeit anderen Dingen gewidmet. Vielleicht war es das ja schon. Die letzte Stunde diese Woche wurde gerade beendet und ich bin auf dem Weg zu meinem Spind, um meine Bücher gegen meine Handtasche auszutauschen. Charlotte stand schon an ihrem Spind, der genau neben meinem ist, und wartet auf mich, da wir den Nachmittag miteinander verbringen wollen.
„Und wie war Mathe?" fragte ich lachend, da ich weiß, dass sie Mathe überhaupt nicht ausstehen kann.
„Mathematisch", sie rollt die Augen, „ich versteh' einfach gar nichts". Ich beginne noch mehr zu grinsen und öffne Zeitgleich meinen Spind. Als ich hineinsehe runzel ich meine Stirn. Harrys Pulli liegt zusammengelegt auf meinen Sachen und ein Klebezettel liegt oben drauf.
„Hast du gesehen, dass jemand an meinem Spind war, Charlie?", frage ich, als ich den Zettel in die Hand nehme. Lass uns nochmal von vorne beginnen. H.
„Nein, wieso? Was ist das?" fragt sie und zieht mir den Zettel aus der Hand. „Aww, Red! Du hast einen heimlichen Verehrer", quietscht sie und ich gebe ein Pscht von mir. Es muss ja nicht direkt jeder wissen. „Denkst du, dass der Zettel von Harry Styles ist?", flüstert sie nun und ich nicke. Seine letzte Nachricht hat er auch mit H. beendet. Ich nehme meine Handtasche und stopfe den Pulli hinein, bevor ihn jemand sieht und mit dem Foto von der Party letzte Woche in Verbindung bringt. „Ist das der Pulli?", Charlotte nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund.
„Ja..., lass uns gehen", antworte ich und ziehe sie hinter mir her.
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Gemeinsam haben wir uns in ein kleines Café gesetzt und warme Getränke bestellt.
„Und was hast du jetzt vor?", Charlotte kann nicht von dem Thema loslassen. Ich zucke mit den Schultern. „Also ich würde ihn treffen... er sieht so verdammt gut aus", damit hat sie schon Recht.
„Ich weiß nicht", gebe ich zu.
„Findest du nicht, dass er gut aussieht?", der Schock ist in ihr Gesicht geschrieben.
„Doch", lache ich. „Aber ich weiß nicht, ob ich noch einmal treffen will...", es fühlt sich gut an mit ihr darüber zu reden. „... er ist so erdrückend. Weißt du was ich meine?", sie schüttelt ihren Kopf. „Er macht immer nur Dinge, die ihm gefallen und geht nicht auf das ein, was ich mag... und er ist so bestimmend!"
„Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?", fragt sie neugierig.
„Montag"
„Aber da waren wir doch den ganzen Tag zusammen"
„Er hat bei mir zuhause auf mich gewartet", Charlottes Augen werden groß.
„Harry Styles war bei dir zuhause? Der Harry Styles?", ich nicke.
„Und es war nicht das erste Mal...", sage ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Charlotte macht eine Pose, so als würde sie in Ohnmacht fallen. Ich beobachte die Szene durch einen Schlitz zwischen meinen Fingern und beginne zu kichern, worauf sie mit einstimmt. „Was soll ich jetzt tun?"
„Hast du seine Nummer? Schreib' ihm doch einfach", sagt sie spontan. „Dann musst du nicht direkt mit ihm sprechen und traust dich vielleicht mehr deine Meinung zu sagen". Ich bin überrascht von Charlottes weisen Worten. Ich nehme mein Handy aus der Tasche und öffne den Chat mit Harrys Nachricht. Seine Nummer habe ich immer noch nicht eingespeichert.
„U-Und was soll ich ihm schreiben?"
„Wie wäre es mit einem Hey oder einem Hallo? Oder ein wenig exotischer mit einem Bonjour!", ich muss lachen. Vielleicht ist Charlotte in Mathe kein Ass, aber wenn es um Kommunikation geht, ist sie eine Expertin. Meine Finger tippen ein Hey und mein Daumen bleibt kurz vor der Taste zum Absenden stehen. „Worauf wartest du?", sagt meine aufgeregte Freundin und drückt mit ihrem Zeigefinger auf meinen Daumen, damit die Nachricht absendet. Sofort lege ich mein Handy weg. Ich fasse nicht, dass ich das getan habe.
„Vielleicht antwortet er ja gar ni-", mein Satz wird vom Vibrieren meines Handys unterbrochen. Ich greife danach, aber Charlotte ist schneller.
„Uh-la-la"
„Was hat er geschrieben", mein Herz pocht vor Aufregung.
„Hallo, Schöne. Hast du heute Abend etwas vor?", liest Charlotte mit einer tiefen Stimme vor. Als ich merke, dass sie beginnt zu tippen, will ich ihr das Handy aus der Hand nehmen, doch sie ist schneller als ich und sendet ihre Nachricht ab.
„Ich denke jetzt schon", lese ich laut vor. „Sowas würde ich nie schreiben", sage ich und lasse mich zurück in den Stuhl fallen. Meine Körperspannung kommt zurück, als wenige Sekunden später das Handy wieder in meiner Hand vibriert. „Gut, ich hole dich um 19 Uhr ab", lese ich vor.
„Ich hoffe, dass das nicht wieder eine der legendären Partys von den Sportlern ist", sagt sie mit einem gespielten Schmollmund. Ich hoffe das auch nicht.
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Red Riding Hood [Harry Styles FF] GERMAN/DEUTSCH
FanficRed. Schüchter. Zierlich. Tollpatschig. Harry. Wild. Selbstsicher. Besitzergreifend. *Offizielle Autorin von "Red Riding Hood"* © - Copyright 2013 - Jukiax 2. Auflage © - Copyright 2021