Ein fremder Mann

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So saßen Julia und Stefan am selben Platz wie vor einem Jahr. Sie unterhielten sich, was sie alles in dem Jahr erlebt und unternommen hatten. Ihr erstes gemeinsames Weihnachten, bei dem sie sich gegenseitig ihren Eltern vorstellten, einige Wanderausflüge in die Berge und ihren Pfingsturlaub in Italien. Sie beobachteten dabei die anderen Personen, die in der Bar ein und ausgingen, während sie in ihrem etwas abgesonderten Eck der Bar saßen.

Stefan stand kurz auf und ging zur Toilette, nachdem er ihr einen langen Zungenkuss gab. Julia saß in der Zeit alleine. Während sie wartete, kam ein Mann, der etwa einen Meter neben ihrem Stuhl an die Bar kam und sich ein Wasser bestellte.

Julia sah, wie Stefan von der Toilette zurückkam. Er ging hinter dem Fremden vorbei und setzte sich neben den Fremden und Julia. Danach unterhielten sich die Beiden weiter.

Irgendwann stand der Fremde auf, tippte Stefan auf die Schulter und als sich Stefan umdrehte stellte er sich, aus welchen Gründen auch immer, vor. Stefan schaute ihn dabei fragend an und obwohl er nicht wusste, was der Mann wollte nahm er die ihm angebotene Hand, die er zur Begrüßung hingehalten bekam. Der Mann schüttelte kurz die Hand, zog an Stefans Arm, ein "Schlaf!" schnellte aus seinem Mund und seine andere Hand ging auf Stefans Kopf, der zusammensackte. Sein erschlaffter Kopf lag jetzt auf der Brust des fremden Mannes, der ihm scheinbar etwas ins Ohr flüsterte, während er erschlappt zu schlafen schien. Julia konnte nicht hören, was der Mann ihrem Freund zuflüsterte, aber nach kurzer Zeit standen Stefan und der Fremde auf und tauschten die Plätze. Stefan, der jetzt die Augen offen hatte saß gerade mit starrem Blick auf dem Stuhl, auf dem zuvor der Fremde saß.

Julia war geschockt. Sie schaute zu, wie der Fremde ihren Freund scheinbar schlafen schickte und sie danach die Plätze tauschten. Eigentlich hätte sie schreien sollen oder auch weglaufen. Aber sie tat nichts dergleichen. Ganz im Gegenteil. Sie war vor Angst was eben geschehen war wie gelähmt. Der Mann stellte sich auch ihr vor und reichte auch ihr die Hand. Und warum auch immer, sie gab sie ihm obwohl sie wusste, was gerade mit Stefan geschah. Sie spürte nur noch einen Ruck an ihrer Hand und spürte, wie auch sie zusammensackte und alles um sie verschwand.

Der Fremde grinste in sich. Er hatte es wieder geschafft. Er hatte die Beiden zuvor beobachtet und zugesehen, wie sie zuvor vorne neben dem Eingang standen und sich dann in den hinteren Teil der Bar begeben haben. Er hatte sie beobachtet und innerlich visualisiert, was er machen würden und wie sich verhalten würden. Er hatte das Gefühl bereits da in ihre Köpfe eindringen zu können und ihnen ihr eben erlebtes Verhalten aufzuzwingen. Er hatte einmal ein Buch in die Hände bekommen, in de dieses mächtige Instrument und seine Anwendung beschrieben war. Er hatte es in der Zwischenzeit geübt. Er beobachtete dazu Personen und dachte sich aus, was als nächstes mit ihnen geschehen werde. Er erzeugte Fantasien, die er ihnen zu übertragen schien und sie Diese empfingen und sie war werden ließen. Er hätte auch einfach setzen können, dass die wunderschöne Frau einfach zu ihm kommen würde und mit ihm mit Nachhause gehen würde. Aber das war zu banal. Er hatte ihm gesetzt, dass er auf Toilette müsse und wenn er komme auf seine Vorstellung die Hand zu geben. Dann sollte er die Blitzhypnoseeinleitung zulassen und sich von seinen Worten führen lassen. Seiner Freundin stellte er vorab ein, dass sie es erleben werde, aber vor Schock ganz ruhig bleiben würde. Sie werde ebenfalls seine Hypnose zulassen, obwohl sie kurz zuvor erlebt hatte, was passieren würde. Es machte ihn an und war sehr geil ihre Angst in den Augen zu sehen, was gleich mit ihr passieren würde. Und sie trotzdem einfach geschehen lässt, was passiert. So hatte er Beide nun programmiert und sie unterlagen voll und ganz seiner Kontrolle. Jetzt hatte er Zeit zu überlegen, was als nächstes passieren sollte. Denn das hatte er noch nicht visualisiert. Aber er hatte ja einen Hypnosezustand visualisiert und so beschloss er, mit Suggestionen, ohne Visualisierung weiter zu machen.

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