Hella
"Hella, hol mir sofort zwei Whiskyflaschen!", ruft Schreihals durch das ganze Haus, worauf ich grumelnd in die Küche gehen und zwei Whiskyflaschen aus einem Schrank nehme. Ich weiss, was jetzt kommt. Mit den Flaschen gehe ich zu Schreihals' Zimmer und stelle sie davor ab. Ich drehe mich schon um, da geht die Tür auf und jemand packt mich an meinem Handgelenk.
"Schön hier geblieben.", lallt der Schreihals. Na toll. Er ist also schon betrunken, das kann ja heiter werden. Mit einem Ruck, zieht er mich in sein Zimmer und drückt mich in die Geheimkammer. Darin macht er mir immer weh, aber ich bin nicht in der Lage, mich zu wehren.
Der Schreihals kettet mich an die Silberketten, die er immer in der Geheimkammer hat und macht sie, an den dafür gemachten Halterungen an. Ich kann euch aus Erfahrung sagen, dass es nichts Schlimmeres gibt, als betrunkene Werwölfe.
Schreihals torkelt aus dem Raum und kommt mit den zwei Whiskyflaschen zurück. Eine der beiden ist schon geöffnet. Okay, das kann hart werden.
"Du weisst, was jetzt kommt", lacht mein Gegenüber und ich rieche seine Fahne, obwohl er noch einen ganzen Meter von mir entfernt ist. Ja, ich weiss was kommt. Ich werde meine Kleidung sehr wahrscheinlich wieder zusammennähen müssen.
Schreihals greift nach seinem liebsten Folterwerkzeug, einer Peitsche. Simpel, aber schmerzhaft. Schon spüre ich den ersten Schmerz, der mein Bein durchzieht. Er hat einen Nerv getroffen, wieder einmal. Am liebsten würde ich schreien, doch das kann ich ja nicht. Ich hasse meinen Herr dafür, dass er meine Stimmbänder gerissen hat, als ich noch ein Baby war. Jedoch bin ich nicht die Einzige. Schreihals stört es auch. Sehr wahrscheinlich, will er mich einfach nur schreien hören, damit er weiss, dass es mir weh tut.
Durch die Jahre in denen er mich nämlich gefoltert hat, bin ich abgehärtet. Meine Mimik und mein Körper geben nichts mehr preis. Doof nur, dass ich den Schmerz noch spüre. Manchmal wünsche ich, dass ich tot bin. Tot wie meine Mutter, die mein Herr nach meinem fünften Lebensjahr getötet hat. Also vor etwa zwölf Jahren, denn jetzt bin ich siebzehn.
Schreihals ist neunzehn und trinkt. Er wird der neue Beta, das heisst, er wird dem neuen Alpha helfen, sein Rudel zu führen. Wie er das schaffen will, wenn er die ganze Zeit besoffen ist, bleibt mir ein Rätsel.
Schon spüre ich den nächsten Schmerz an meiner rechten Hüfte. Vor Schmerz krümme ich mich. An dieser Stelle hat mich der doofe Werwolf noch nie getroffen. Meine Augen habe ich geschlossen, denn hätte ich sie offen, würden sie total brennen.
Auf einmal spüre ich einen heissen Atem an meinem Nacken.
"Weisst du, da ist etwas das du nie bekommen wirst.", er nimmt drei grosse Schlücke von der Flasche, die er sehr wahrscheinlich die ganze Zeit über in den Händen gehalten hat. Auf einmal liegt seine freie Hand zwischen meinen Beinen.
Nein!
Ich habe immer gedacht, dass er das nicht tat, da ich ein Mensch bin, da habe ich mich wohl geirrt.
"Und das ist die Ehre, mit mir zu schlafen.", lacht Schreihals in mein Ohr. Leise zwar, aber seine Stimme macht mir schon einfach so im Herzen weh. Sie tut noch mehr weh als das Loch, das er in mein Ohr beisst.
Es ist klein, aber es brennt und ich spüre das Blut, das von der Wunde in meine Ohrmuschel läuft. Ich will meinen Kopf schräg legen, aber Schreihals würde das gar nicht gefallen, also muss ich mitanfühlen, wie das Blut in mein Ohr fliesst.
Schreihals' Hand, die zwischen meinen Beinen liegen geblieben ist, fängt an, sich zu bewegen. Schnell klemme ich sie so ein, dass sie sich nicht mehr bewegen kann.
"Schlampe", knurrt Schreihals. Oho. Er hat geknurrt, das bedeutet, dass er seinem Wolf die Kontrolle überlassen hat. Dieser nennt mich auch immer Schlampe und ich mag ihn so wenig, wie er mich. Mit seinem einen Bein drückt er meine Beine wieder auseinander.
Ein Klicken ertönt und der Druck um meine Handgelenke löst sich. Hat er jetzt ernsthaft...? Ich öffne meine Augen und sehe in die leuchtend hellvioletten von meinem Gegenüber.
"Raus.", knurrt er so tief, wie ich es noch nie gehört habe. Schnell senke ich meinen Kopf und renne schon fast aus dem Raum. Meine Gedanken habe ich abgeschaltet. Die Stellen, an welchen das Arschloch mich getroffen hat, schmerzen so stark, dass ich am liebsten einfach hingelegen wäre. Jedoch renne ich einfach aus dem Haus in den Wald hinein.
Ich renne so schnell ich kann. Wieso habe ich das eigentlich noch nie getan? Ach ja, ich hatte zu viel Angst. Angst vor den Konsequenzen. Noch bevor das schlechte Gewissen gegenüber meinem Körper in meine Gedanken eindringt, schalte ich sie ab und konzentriere mich auf das Rennen.
Keine Ahnung wo ich mich befinde. Ich habe auch überhaupt keine Ahnung in welche Himmelsrichtung ich renne. Mir wurde keine schulische Ausbildung gegeben. Für was auch? Damit ich weiss, wie viele Menschen es auf der Welt gibt, die gefangen sind? Alles was ich weiss habe ich aufgeschnappt oder mir selbst beigebracht. Früher hat der Schreihals mir immer seine Hausaufgaben gegeben, damit ich sie machte.
Bei dem Gedanken an Schreihals, dessen Namen eigentlich Chris ist, stolpere ich über einen Stein, der vor mir liegt. Geschickt rolle ich mich ab, das habe ich bei den Werwölfen gesehen, als sie Training hatten und ich zur selben Zeit aus dem Fenster geschaut habe. Schreihals hat nicht wirklich mitgemacht, ausser sie haben Flirten trainiert.
Ich rapple mich auf und hätte mir fast selbst die Nase abgeschnitten. Ein Messer ist auf mich gerichtet. Moment, ein Messer? Seit wann? Wieso ein Messer? Langsam sehe ich nach oben in das Gesicht eines Jugendlichen. Er verengt seine blauen Augen und mustert mich.
"Wer bist du?", fragt er. Er versucht seine Stimme fest klingen zu lassen, doch ein leises Zittern zum Schluss seiner Frage verrät ihn. Meine Lippen pressen sich aufeinander. Ich kann doch nicht sprechen. Als Antwort hebe ich meine Hände in die Luft.
Die Augen des Jungen werden riesig. Echt. Es sieht ein wenig gruselig aus. Er hat meine Narben und Wunden gesehen.
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Hatte Lust einen weiteren Teil hochzuladen. Couldn't help it.😊
Wisst ihr was jetzt passiert? Was denkt ihr?
Ich habe einfach meiner Fantasie freien Lauf gelassen.
Die Geschichte ist der Knaller! (Für mich auf jeden Fall)
Eure Zoe
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Human Mate-Mate?! Yeah, sure!
LobisomemBand 1 Hella lebt in einer Welt, die von Werwölfen regiert wird. Sie haben alle Hexen und Vampire getötet und die Menschen zu ihren Sklaven gemacht. Geboren ist Hella von einer Sklavin, die dann mit ihr als Baby verkauft wurde. Nun besitzt der Beta...