Emotionen

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Keine Ahnung, wie lange wir schon in La Push sind, auf dem Baumstamm sitzen und  schweigend aufs Wasser schauen.
Nachdem ich mich irgendwann beruhigt hatte, sind wir wortlos weitergegangen. Jakob hatte dabei immer wieder einen Arm um meine Schultern gelegt, ich weiß es war als tröstende Geste gemeint. Doch war es mir etwas zu viel des Guten, weshalb ich mich immer mit einem schnelleren Schritt daraus befreit habe.
Irgendwann räuspert er sich um meine Aufmerksamkeit zu erregen, weshalb ich kurz zu ihm rüber schaue.
Liah: „Was?“

Jacob: „Nichts.“ Er schüttelt leicht den Kopf.

Liah: „Dann hättest du dich nicht so laut geräuspert. Was möchtest du also loswerden?“ Er schmunzelt kurz und schaut mich gefühlt eine Ewigkeit an, bevor er mir endlich antwortet.

Jacob: „Magst du mir endlich erzählen, warum du bei Emily geweint hast?“ Ich schließe kurz meine Augen war ja klar, dass er darauf zurückkommt. Ich atme einmal schwer durch, bevor ich meinen Blick wieder aufs Wasser richte.

Liah: „Du nervst, weißt du das? Kannst nicht einfach mal etwas im Raum stehen lassen?“ Er grinst mich frech an, wobei seine Augen im Kontrast dazu schon fast traurig wirken.

Jacob: „Das Kompliment gebe ich gerne zurück und Nein, das kann ich nicht.“ Er seufzt schwer und greift sich eine meiner Hände und schaut mich ruhig an. Glaubt mir ich mag das gerade nicht, aber er lässt mir nicht die Möglichkeit, meine Hand wegzuziehen. „Liah du weißt, das deine Familie sich Sorgen um dich macht. Besonders dein Onkel, er ist erst wieder etwas entspannter unterwegs seit ich mich mit um dich kümmere. Er und auch Bella wissen, wie Loyal ich ihrer Familie gegenüber bin und dass ich mir um diese auch Sorgen mache. Durch meine Freundschaft zu Bella, bin ich auch zu einem Familienmitglied geworden.“ Ich schaue ihn mit gekrausten Augenbrauen an, da ich gerade nicht weiß was genau er mir sagen will. „Worauf ich hinaus will ist, du bist nicht alleine und rede endlich richtig mit einem von uns. Keiner von uns will dich zu etwas zwingen, aber egal was es ist wir hören dir zu und helfen dir.“ Er streicht mit seinem Daumen über meine Hand, während mein Blick wieder aufs Wasser gerichtet ist. „Oder willst du abstreiten, dass dein emotionaler Zusammenbruch gerade nicht gutgetan hat? Weinen reinigt die Seele und Reden hilft…“ Warum muss der Idiot jetzt noch recht haben? Ja es hat gerade tatsächlich gut getan zu weinen, meinen Frust raus zu lassen. Keine Ahnung wie lang der Moment ist, bis ich ihm antworte.

Liah: „Du nervst wirklich tierisch Jacob Black.“ Er schmunzelt, während ich endlich schaffe meine Hand zu befreien. Ich ziehe meine Beine an und schlinge meine Arme um diese, dabei ist mein Blick weiter aufs Wasser gerichtet. „Ist ja schon gut, ich ergebe mich sonst wächst mir bei deinen Vorträgen heute noch Blumenkohl au den Ohren.“ Ich höre ihn leise lachen, doch lasse ich mich davon jetzt nicht aus dem Takt bringen. „Ich… Ich habe bei Emily geweint, weil es mich so sehr an zu Hause erinnert hat. Das Backen war eine Leidenschaft meiner Mutter, jeden Sonntag waren Ich und ihr Backofen das wichtigste für sie. Den ganzen Sonntag, standen wir Sonntag für Sonntag in der Küche und haben zusammengebacken. Was bestimmt der Grund für Dad sein Diabetes war.“ Ich lache kurz einmal bitter, bei all den Erinnerungen welche mir gerade durch den Kopf wandern. Ich bin gerade so in meinen Gedanken versunken, das ich gar nicht mitbekomme, wie Jacob näher rückt. Ehe ich mich versehe zieht er mich zu sich ran, lässt seinen Arm um meine Schultern liegen und küsst meine Schläfe. Was mich dazu bringt ihn angewidert anzuschauen, was ihn wiederum nur schmunzeln lässt.

Jacob: „Danke das du endlich mit mir gesprochen hast, da du ehrlich zu mir jetzt warst, bin ich es jetzt auch.“ Ich ziehe die Augenbrauen kraus. „Du hattest recht, ich habe Bella wirklich geliebt…Aber so wie du meinst ist es schon lange her, meine Gefühle ihr gegenüber sind jetzt wie die zu einer Schwester.“ Ich schaue ihn neugierig an.

Liah: „Was hat sich geändert?“ Er schaut mich ernst an.

Jacob: „Sie hat sich für Edward entschieden und ihr Herz hörte auf zu schlagen…“

Liah: „Also endete deine Prägung auf Sie so für dich?“ Er schaut mich kurzzeitig verwirrt an, doch schüttelt er anschließend leicht seinen Kopf.

Jacob: „Nein so war es nicht Liah, ich war nie auf Bella geprägt. Als ich mich in sie verliebt hatte, war ich noch kein Wolf.“ Jetzt bin ich es die nickt.

Liah: „Ja okay, das verstehe ich… Aber erlaube mir noch eine Frage, auf wenn bist du geprägt? Das passiert doch mit allen von euch, so hatte es mir Seth erzählt.“ Er schaut mich mit einem unergründlichen Blick an.

Jacob: „Da die Frau es nicht interessiert, was ich für sie Empfinde spielt die für mich keine Rolle…“ Bevor er weiter spricht steht er auf und zieht mich an meiner Hand hoch. „Komm ich fahre dich jetzt Heim, es ist schon spät und Charlie meinte gestern zu mir das er heute pünktlich zum Essen daheim wäre.“ Ich stehe überrascht auf. Wobei mir nicht entgeht, dass er zum anderen Thema noch etwas sagen wollte. Doch werde ich da nicht nachhaken.

Während der Fahrt, horchen wir beide still dem Radio. Mir ist gerade nicht mehr groß nach quatschen und als wir bei Charlie ankommen, parkt er dort gerade eine Schrottlaube. Jacob parkt seinen Wagen und wir beide steigen aus.
Jacob: „Wie ich sehe, hast du Bella ihre alte Karre schon abgeholt? Meine Jungs hätten sie auch gebracht.“ Er schüttelt grinsend Charlie seine Hand, welcher ihm ein Lächeln schenkt.

Charlie: „Ich weiß, ich wollte mich nur vergewissern das er wirklich gut läuft. Nur weil er damals gut lief, als wir ihn von euch übernommen haben, heißt es nicht das er es jetzt auch tut.“ Jacob nickt zustimmend, doch kommt er nicht zum Reden, da Charlie sich direkt an mich wendet. „Und was sagst du zu deinem neuen Wagen?“ Ich habe mich gerade verhört oder?!

Liah: „Das ist wirklich nett Onkel Charlie, aber ich verzichte dankend.“ Charlie schaut mich verwirrt an.

Charlie: „Ich verstehe dich gerade nicht Liah. Warum willst du ihn nicht? Du brauchst doch ein Auto für die Schule und ich fand es nicht richtig, denn von deinem Treuhandfond einen Neuwagen zu kaufen.“ Er schaut mich weiter verständnislos an, während Jacob mir mit seinem Blick sagt ich soll ihn einfach dankend nehmen.

Liah: „Ich sage dir warum: Ich wohne in Bellas Heimat, Bellas altem zu Hause, werde auf Bellas Schule gehen, lebe mit Bellas Vater zusammen und schlafe in Bellas altem Bett und hänge mit Bellas bestem Freund rum.“ Ich schaue Jacob kurz entschuldigend an „Ich bin Liah und nicht BELLA!! Ich hätte gerne eine einzige Sache hier in Forks, wo Bella nicht schon ihre Finger dran hatte.“ Während Charlie mich zerschlagen anschaut, gehe ich schnellen Schrittes ins Haus und lasse beide draußen stehen. Während ich mal wieder mit meinen Tränen kämpfe, verbarrikadiere ich mich mal wieder in Bellas altem Zimmer, Tschuldigung ich meine in mein Zimmer.

Lost in ForksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt