Kapitel 5 - 2.0

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Madelin

Ein Unwohlsein überkommt mich, als ich langsam aus meinem Schlaf erwache und als ich die Augen öffne, erschrecke ich mich, beinahe zu Tode.
Nach zuhause schaut es hier nicht aus. Alles ist mir so fremd. Meine Augen durchsuchen den Raum auf Indizien, wo ich mich befinden könnte. Bis mich der Schlag trifft. Der Schlag der Erinnerungen und mir mein Anfall wieder einfällt. Ich saß da und Alex hat mir geholfen. Fuck. Alex hat mir geholfen. Wir sind dann zu Alex's Wohnung gelaufen und da war Elia und dann war es dunkel. Er muss mich in sein Bett gebracht haben, aber wo hat er dann geschlafen, wenn nicht hier?
Langsam und vor allem leise tapse ich ins Wohnzimmer und tatsächlich: Ein schlafender Alex ist auf der Wohnzimmercouch zu finden. Er schaut schon süß aus, wenn er schläft, so unschuldig und friedlich.
Ich beschließe, ihn schlafen zu lassen, und suche mir einen Zettel und einen Stift zusammen.
‚Hey Alex,
danke dass ich bei dir bleiben konnte und du dich so gut um mich gekümmert hast!
Das bedeutet mir sehr viel.
M. Avery'
Ich möchte Avery schon immer etwas mehr als ‚Madelin'.
Den Zettel lege ich neben ihn und lass ihn im Land seiner Träume.
Vorsichtig ziehe ich die Tür hinter mir ins Schloss und mach mich auf den Weg zur Arbeit.
Als ich die Haustür zu ziehe entfährt mir ein quietschen. Ich habe bei Alex im Bett geschlafen, ‚quietsch'. Seit wann bin ich, so ein Mädchen, dass komische Laute von sich gibt.
Über mich selbst kopfschüttelnd gehe ich weiter. Bis ich irgendwann auf Arbeit ankomme.
Es ist schon relativ spät, als die Tür meiner Wohnung hinter mir ins Schloss fällt. Kaum liegt, meine Tasche auf der Kommode im Flur klingelt es. Seufzend öffne ich die Tür und muss sofort lächeln, als ich Alex erblicke. „Hey Alex!" – „Hi!" Lächelt er verschmitzt. „Äh.. Also..ohm ich wollte dich fragen, ob... ob du Lust hätte-" „Auf was denn?" Unterbreche ich sein Gestottere, neugierig. „Also, ob du Lust hättest auf'n Date, also so nen Richtiges." Murmelt er, dann vor sich hin. Er ist schon süß, wenn er nervös ist. „Klar." Antworte ich ihm, ohne ein Zögern. „Ähm... und wann?" Fragt er, doch ich glaube jetzt, ist es Verwunderung, über meine schnelle Zusage. Ich zucke mit meinen Schultern. „Ich weiß nicht. Ich arbeite die Woche immer bis sechszehn Uhr. Du kannst mich abholen, wenn du Zeit hast. Die Woche hab ich sonst nichts geplant." erkläre ich ihm. „Okay, so machen wir es." Er lächelt mich vorsichtig an. Und eine peinliche Stille entsteht, wie unangenehm. „Das ist eine seltsame Situation." Spricht er langsam meine Gedanken aus. „Ich dachte gerade genau das Gleiche." Kicher ich. Er grinst und verabschiedet sich. Als Alex im Treppenhaus verschwunden ist, schließe ich meine Tür und quicke kurz auf. Ein Date mit Alex. Bumshakalaka. Ein Glücksgefühl macht sich in mir breit.
„Hi!" Begrüße ich Alexander, als er in die Apotheke reinkommt. Das altbekannt Lächeln, wenn ich in seiner Nähe bin, schleicht sich auf meine Lippen. „Alles gut?" fragt er grinsend und stützt sich mit seinen Armen auf den Tresen. „Ja, passt schon." „Können wir los?" Fragt er. Ich nicke und gemeinsam treten wir hinaus auf die Straße. „Was machen wir jetzt?" Durch breche ich die kurzanhaltende Stille zwischen uns. Alex zuckt nur mit den Schultern „Keine Ahnung. Wir machen das worauf du lust hast." Antwortet er Gentalmen- like. Meine Augen leuchten auf „Wirklich, ganz egal was?" – „Ganz egal." Nickt er. Ich strahle schon fast Strahlung aus, so glücklich bin ich, als ich antworte: „Ich habe Lust auf einen Waldspaziergang und tiefgründige Gespräche." Er muss lachen, bei meiner Antwort. „Ein Wald? Geht es auch wärmer?" Fragt er nach und überfordert mich etwas. „Ähm.. weiß nicht. Ich denke?" – „Du bist unglaublich." wir müssen beide grinsen. „Wir können zu mir gehen," schlag ich vor, er stimmt zu und schon sind wir auf dem Weg zu mir.
„Das ist die ordentlichste Wohnung, die ich in meinem Leben gesehen habe." Kommt prompt von Alex, als er eintritt. „Echt? Okay." Stell ich fest. „Verdienst du so viel?" Fragt er „Nein, aber meine Eltern haben Kohle und wollen halt nicht, dass ich in einem Loch wohne." Er seufzt und rappt „Beide Eltern reich und die Kleine wohnt in Eimsbüttel." zitiert er. Ich ziehe meine Augenbraue hoch und er beantwortet sofort meine unausgesprochene Frage „Aus einem Song." „Wie soll ich das jetzt auffassen?" frag ich gerade heraus, denn ich weiß es nicht. „Oh. Ist keine Beleidigung oder so, sonst hätte ich dich nicht nach einem Date gefragt oder?"

2.0 No words needed [LX]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt