Kapitel 1- 2.0

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Alex

„Hey Alex!" die wunderschöne Frau von Raf. So wie man sich seine Adriana vorstellt: lange, gerade zu endlose Beine, dunkel braunes, volles Haar, mit leichten Wellen, Balkan gebräunte Haut und ein Charakter aus Gold. Sie fällt mir gerade zu um den Hals. Ich muss einen Schritt nach Hinten machen, damit wir nicht fallen.

Als sich Elia von mir löst, sehe ich auch schon den großen Österreicher. „Hey, was geht? Alles gut Bruder?", spricht er mit einem breiten Grinsen in der Fresse. „Klar, bei mir immer. Kennst mich doch!" gebe ich breit Lächelnd zurück „Happy Birthday Bruder, du hast nur das Beste verdient!"

wir schlagen uns zur Begrüßung ein, was in einer knappen Umarmung endet.

„Hab doch schon das Beste." er schaut total verliebt und mit dem typischen Raggucci Grinsen zu seiner Frau runter. „Sogar zwei Mal." Ihr blick ist unbeschreiblich verliebt und vertraut. Beide schmachten sich gerade zu an.

Was mich schmunzeln lässt, denn egal was ein Mann sagt er will genau das was die Beiden haben, auch haben. „Ihr seid immer noch genau so, genau so verliebt und süß wie damals." - „Ich weiß." seufzt Elia zufrieden.

Plötzlich taucht eine junge Frau von der Seite auf. Mein Blick gleitet direkt über ihren Körper, der wohl geformt ist. Ihre Haare sind dunkel und haben ein Afro- Look, genau wie ihre Haut. Diese ziert eine helle bräune, anders als die von Eli.

Sie muss Latina oder Afro Amerikanerin sein.

„Elia, hey" spricht die eine Schönheit die andere an. „Oh, hi!" Elia umarmt sie sofort, was die junge Frau etwas perplex akzeptiert.

„Hier." die Unbekannte reicht Eli eine Medikamentenschachtel, zu mindesten schaut es aus wie eine. Sie wirkt etwas schüchtern, aber ihre grauen Augen scheinen jedes Detail in diesem Raum aufzusaugen. „Oh, das ist Madelin, eine Freundin von mir." stellt mir Elia, die mir bis dato Unbekannte vor. „Maddy, das ist Alex, ein guter Freund von Rapha." spricht sie nun zu Madelin, diese wiederum kommentiert es nur mit einem minimalen Nicken. Von mir kommt lediglich ein genau so knappes „Hey." Eines muss man ihr lassen: Maddy ist verdammt süß.

„27 Lampen, in einem Raum." murmelt sie auf einmal, „Wer braucht schon so viele Lampen?" dann nickt die Schönheit uns kurz zu, verschwindet in der Menge und lässt mich total verdutzt drein Blicken.

Elia bemerkt anscheinend meinen verwirrten Gesichtsausdruck, denn Eli versucht mir kurz Maddy's verhalten zu erklären.

„Sie ist nicht anderes. Maddy ist besonders. Autistische Züge, dass ist ihre Schwäche und Stärke zugleich. Emotionen und Gefühle kann sie nicht gut verarbeiten und ausdrücken. Sie hat feste Schemen und Rituale an die sie sich hält, was eine Struktur in ihr Leben bringt. Dafür kann sie sich Dinge äußerst gut merken. Sie arbeitet in der Apotheke und weiß immer wie viele Schachteln von den Medikamenten da sind, es ist ganz witzig. Maddy ist eben besonders." Elia spricht ruhig, unfassbar gelassen und mit einer wärme in der Stimme die zeigt: dass Madeline ihr verdammt viel bedeutet.

Ich weiß nicht ganz was ich dazu sagen soll, deswegen kommt aus meinem Mund ein „Cool!".

Die Brünette zieht eine Augenbraue hoch „Naja, Maddy kann durchaus anstrengend sein. Panik, wenn irgendwie ein Chaos in ihr oder um ihr ausbricht bekommt sie Panik und Schübe. Und sie weiß oft nicht, was an Mimik angebracht ist um verschiedene Emotionen zu zeigen. Maddy sagt was sie denkt, egal wann." - „Aha. Interessant." - „Ja, schon." und im nächsten Moment packt mich John an der Schulter und verwickelt mich in ein Gespräch.

Leider müssen wir nach ein paar Stunden feststellen, dass der Karneval alle ist und so mach ich mich auf den Weg an die Bar um neuen zu holen. Und da steht sie, die wahrscheinlich interessanteste Frau in dieser Wohnung.

„Hey! Madelin oder?" natürlich weiß ich noch wie sie heißt, aber es wie eine Frage klingen zu lassen ist immer besser. „Ja, Madelin Avery eigentlich. Kannst dir, also aussuchen wie du mich nennen willst: Madelin, Maddy, Avery, Avy oder wie auch immer du willst." das war viel, sie wirkt nervös, aber das glaube ich nicht. „Ooookaaay." grinse ich. „Ist dein Dad Amy oder so?" komm ich gleich auf die Frage, die mich schon siet Stunden quält. „Ja, bin in Nevada geboren und in Stockton, Kalifornien, aufgewachsen, bis ich knapp zehn war, dann hieß es für mich ab nach Germany." klärt sie mich mit einem leichten Lächeln auf. Ihre Stimme klingt wunderbar, wie ein Engel. „Stockton, wie bei Sons of Anarchy?" hacke ich nach. „Ganz genau da." bestätigt sie. Und ehe ich die Konversation vertiefen kann zuckt Maddy leicht zusammen, murmelt ein „Tut mir leid. Ich muss jetzt los. Man sieht sich Alexander." und weg war sie. Meine Augen folgen ihr. Wo sie wohl hin muss?

„Na, ist sie einfach ohne eine Erklärung verschwunden?" fragt Elia, wie aus dem nichts ist sie neben mir aufgetaucht. Mit einem Nicken und einem Schluck Hannessy bestätige ich ihre Aussage Kommentar los. „Keine Sorge, es liegt bestimmt nicht an dir. So ist Maddy halt." wieder nicke ich. „Muss ich sonst noch etwas wichtiges wissen?" Elia verdreht die Augen „Sie hat am gleichen Tag Geburtstag wie Max." - „Kontra?" - „Ja, Dummi."

Brüderlich schlinge ich meine Arme um Eli. „Sie ist seltsam." spreche ich meine Gedanken aus. „Nein, Madelin musst du dir erobern!" damit lässt sich mich stehen.

Unerwartet springt jemand auf meinen Rücken. Automatisch greife ich nach hinten und bemerke, kleine, dünne Füße. „Isi." - „Onkel Ääälex." schmunzelt lass ich die Tochter von Raf und Elia von meinem Rücken, nur um sie dann an meine Brust zu heben. „Kann es sein, dass du immer kleiner wirst?" ärger ich sie ein bisschen, aber wir beide Grinsen. „Gar nicht war!" antwortet sie kichernd. „Doch ich denke schon." unterstreiche ich meine These. Sie kichert und ich drücke ihren zierlichen Körper noch näher an mich. „Willst du ein Geheimnis wissen?" - „Was denn?" will sie neugierig wissen. „Deine Mum ist verrückt." flüster ich verschwörerisch zu ihr. „Das fällt dir jetzt erst auf?" kichert sie, springt aus meinen Armen und hüpft Richtung Elia.


Langsam wird es wieder hell. Der größte Teil der Gäste sind schon weg und nur noch die Bande und die Ängsten von Raf sind noch hier. Wie quatschen doch meine Gedanken verirren sich immer wieder zu der Schönen Afro Amerikanerin. Könnte ich mit ihr umgehen? Was sagt man ihr in Situationen, wenn es unangebracht ist?

Mit diesen Gedanken verabschiede ich mich und laufe nach Hause.

In meinem Bett schlafe ich mit der Auffassung ein, dass es mir egal ist, denn Morgen werde ich sie schon wieder vergessen haben.

2.0 No words needed [LX]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt