Kapitel 10 - 2.0

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Alex

"Ich mache mir Sorgen um Avery. Wirklich richtig krass Sorgen. Sie hat seit einem halben Tag nichts mehr gesagt, keinen Ton. Sie existiert einfach so vor sich her. Ach keine Ahnung, was mit ihr los ist. "Ich lehne mich etwas zu Elia und sehe sie fragend an. 

"Hm. Hast du schon mit ihr gesprochen?" Fragt sie nachdenklich. "Nein nicht so wirklich. Ich habe sie gefragt, ob es ihr gut geht, sie hat genickt und sich wieder ins Bett gelegt.", sage ich leicht beschämt. Elia schaut etwas geschockt zu mir "What the Fuck! Okay, warte." Sie macht eine Pause, um sich zu sammeln und antwortet immer noch leicht aufgedreht. "Vielleicht wegen ihrem Stiefvater. Vielleicht ist es ihre Art zu trauern, etwas spät, aber auf ihrer Art und Weise. Ihre Trauerverarbeitung. Ihr schwarzes Loch. Weißt du, was ich meine?" komplett überdreht fließt es aus ihr heraus. "Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Ich kümmere mich einfach ein bisschen um sie."

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"Hey. Ich habe Pizza bestellt und wenn du willst schauen wir 'One day at a time, okay?" Frage ich sie sanft und streichle ihr eine verirrte Haarsträhne aus ihrem wunderschönem Gesicht, hinter ihr Ohr. Etwas überrascht schaut sie drein, doch dann macht sie etwas, was ich nicht gedacht hätte. Sie setzt sich auf meinen Schoß, denn ich sitze ganz gediegen auf der Couch, legt ihre zierlichen Ärmchen um mich und umarmt mich still. Ich tue es ihr gleich, lege meine Arme schützend um sie und merke erst, als Avery ihren Kopf in meiner Halsbeuge vergräbt, dass sie zittert. "Hey, alles gut. Ich bin ja da." Flüstere ich in ihr Ohr. In der Hoffnung, sie etwas zu beruhigen.


Einige Momente dauert es schon, aber als der freundliche Pizzajunge klingelt und mit einem großzügigen Trinkgeld verschwindet, hat sie sich wieder etwas gefangen. Samt Pizzakartons lasse ich mich neben sie fallen und ziehe Avery zu mir ran. "Du musst nicht jetzt darüber reden, das kann ruhig warten. Ich liebe dich und will dir keinen Stress machen. Wenn du bereit bist, bin ich es auch." Sage ich in die Stille zu der wunderschönen Frau in meinem Arm. Sie schaut mich etwas erstaunt an und zu meiner Überraschung lächelt sie leicht, küsst mich sanft, streichelt zärtlich meine Wange. "Es ist schwierig, jemanden zu verlieren. Ich weiß.", beichte ich ihr und sie nickt.


"Wie, weißt du eigentlich immer genau, was du zu mir sagen musst?", murmelt sie leicht schläfrig und kaputt. "Baby, ich braue keine Worte, um dich zu verstehen. Von mir aus kannst du auch stumm sein. Ich werde dich immer verstehen und weiß immer, was du willst oder brauchst. Verdammt noch mal, ich liebe dich!" Zum Ende hin wird meine Stimmer immer fester.

Mein Blick geht zu dem Kopf und zu den kleinen Augen, bis ich etwas sehe, was mich leicht überfordert. "Baby, wa-arte weinst du?" Stottere ich "Oh Gott ähm ..." Etwas hilflos ziehe ich sie dichter an mich ran und streichle ihr über den Rücken. Nicht einmal bei der Beerdigung hat sie geweint, das hat sie noch nie.


Es dauert seine Zeit, ehe sie sich beruhigt und aufhört zu zittern. Sie brabbelt ein "Oh ... Sorry." Und betrachtet meinen nassen Hoodie. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Mit einem Ruck schiebe ich den Hoodie über meinen Körper und werfe ihn in die nächste Ecke. Avery murmelt ein "Ich liebe dich auch" und kuschelt sich wieder dicht an mich. "Können wir morgen darüber reden?" Fragt sie leise. Ich nicke und meine dazu noch: "Hab ich doch gesagt. Niemand macht dir einen Vorwurf und wenn du noch mal Heulen musst, dann bin ich für dich da Kleines." - "Du bist wunderbar!", spricht sie leise und sachlich, als wäre es eine Binomische- Formel. "Danke." Schmunzle ich. "Ist nur die Wahrheit."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 23, 2021 ⏰

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