Kapitel 16

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Nach seiner Geschichte hatte ich Tränen in den Augen und flüsterte, lauter ging es nicht: "Fidus, es ist sicher schwer verständlich für dich, aber wahrscheinlich hattest du eine schwere Verletzung oder irgendeinen Fehler in dir drin. Du bist höchst wahrscheinlich daran gestorben oder man musste dich einschläfern." Ich versuchte es möglichst neutral und ruhig zu sagen aber Fidus schaute mich traurig und entsetzt aus seinen grossen Hundeaugen an. Ich wusste, dass hier, bevor wir eingezogen sind, eine ältere Frau gewohnt hat. Sie zog danach ins Altenheim. Vielleicht lebte sie sogar noch. Aber sie konnte Fidus sowieso nicht sehen.

Weil ich dem süssen Hund nicht wiederstehen konnte, suchte ich einen alten Spielball und warf ihn durchs Zimmer. Fidus rannte spielerisch hinter ihm her, aber als er den Ball nicht aufheben konnte, sah er mich wieder enttäuscht an. So ging das doch nicht. Ich überlegte was ich dagegen machen konnte. Doch in dieser Zeit fand der Labrador einen Vogel, den er ins Maul nahm und mir brachte. Ein Geistvogel, wieso sind plötzlich so viele Geisttiere in meinem Zimmer? Sie sind mir noch nie aufgefallen.

"Lass den Vogel in Ruhe", ermahnte ich Fidus , dieser liess sofort den kleinen Piepmatz fallen und kam beleidigt zu mir getrottet. Ich wollte ihn streicheln, aber ich konnte ihn nicht spüren und er mich auch nicht. Daher fragte ich ihn: "Willst du eine kurze Geschichte hören, die ich selber erfunden habe?" Da sprang Fidus wieder freudig hoch und bellte: "Au ja, ich liebte früher auch immer die Geschichten von Gisela."

Ich begann zu erzählen, er setzte sich neben mich auf den Holzboden und lauschte meiner Geschichte.

Wenn das Rätsel der Jahrhunderte gelöst wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt