Weil ich dich finde || Maze Runner -Minho FF ||

|Kapitel 15|- Wir stehen das durch

Jeremys Sicht:

Was haben sie nur mit ihm angestellt?
Er ist nicht mehr wiederzuerkennen seit sie ihn in diese Simulation gesteckt haben.

Bei mir war das ähnlich, jedoch war ich nicht so abwesend wie er.
Und das geht jetzt schon fast eine ganze Woche so.

"Minho?"

Vorsichtig setze ich mich neben ihn auf die Matratze und berühre ihn leicht an der Schulter.
Er zuckt zusammen und dreht seinen Kopf zu mir. Seine Augen sind geweitet und seine Atmung beschleunigt sich.

"Nein", er brüllt mir mitten ins Gesicht, "nein!"

Seine Fingerspitzen krallen sich in meine Handgelenke.

"Lass mich", schreit er, "lass mich!"

Der Geruch von Blut steigt mir in die Nase.

Ich sehe zu meinen Armen. Die rote Flüssigkeit sickert zwischen seinen Fingern hindurch. Bis jetzt hatte ich den Schmerz nur nebensächlich wahrgenommen, doch langsam beginnt es in meinen Handgelenken zu pochen.

"Minho, bitte hör auf."

"Nein, ihr bekommt mich nicht! Ihr bekommt mich nicht! Und sie auch nicht! Lasst die Finger von ihr!"
Er sieht aus wie ein Wahnsinniger, hektisch schaut Minho hin und her, dabei krallt er sich noch fester in meinen Arm.

"Minho lass mich jetzt los!"

Ich entreiße ihm meine Hände und packe ihn an den Schultern.

"Jetzt schau mich an! Liv geht es gut! Den anderen auch, komm zurück Minho, du bist hier bei mir, es ist vorbei!"

"Nein, hör auf!"

Er versucht meinem Blick auszuweichen und sieht nach unten.

"Minho, verdammt nochmal!"
Ich schüttele ihn etwas.
"Jetzt sieh mich an!"

Langsam hebt er nun tatsächlich seinen Kopf, dann schaut er mir in die Augen.

Eine Weile lang starrt er mich an, immer noch wie ein Irrer, doch dann scheint sich sein Verstand zu klären.
"Jeremy?"

Ich lächle und nicke.
"Ja Chef, ich bins."

Er zieht mich in seine Arme.

Und dann weint er.

Es ist schon lange her, dass ich ihn weinen gesehen habe.

Ich sage nichts, sondern halte ihn einfach nur fest.

Mindestens fünf Minuten sitzen wir so da.

Dann entfernt er sich etwas von mir und rümpft die Nase.
"Ist das Blut?"

Anschließend fällt sein Blick auf meine Handgelenke und er springt auf.
"War ich das etwa?"

Ich sage nichts, möchte nicht, dass er sich noch mehr aufregt.

"Knirps, antworte mir!"

Ich nicke.
"Aber ist halb so wild, wirklich. Mir geht's gut."

"Du willst mich doch verarschen, oder? Du siehst aus als hätte man versucht dich abzuschlachten. Und das nennst du nicht so wild?!"

"Wirklich, ich werde schon wieder. Wir verbinden das einfach und die Sache ist geritzt. Jetzt bist du wichtiger und das meine ich ernst. Was haben sie dir angetan? Du hast Liv erwähnt."

Langsam setzt er sich wieder hin.

"Sie haben sie. Jeremy, sie haben Liv!"

Ich schüttele den Kopf.
"Minho, ich weiß das alles hat sich verdammt echt angefühlt. Aber ich schwöre dir es war nicht real. Während du da drin warst, war ich auf dem Laufband. Du warst nur etwa eine halbe Stunde weg. Es war nicht echt, egal was du erlebt hast."