|Kapitel 8| - Streitereien, Pläne und Schmerzensschreie

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Newts Sicht:

"Liv, hey wach auf."

Vorsichtig streiche ich über ihr weiches Haar.

Ich habe gestern schon geahnt, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Ich habe Liv zwar nur abends und am Morgen beim Frühstück gesehen, dennoch fand ich es seltsam, dass sie von Ort zu Ort gesprungen ist und mit allen reden wollte.

Als Pfanne mir beim Essen dann gesagt hat, dass ihm sowohl Liv als auch Thomas verschiedene Dinge erzählt hatten, habe ich versucht heraus zu finden was Sache ist. Kurz darauf habe ich den Koch an seiner Arbeitsstelle besucht und siehe da: Ihr Rucksack, sowie ein weiterer und einige Dosen waren verschwunden. Pfanne hat also ebenfalls etwas eingepackt, in der Zwischenzeit war ich mit ihr am See.
Ich habe natürlich gemerkt, dass dies wohl unser Abschied sein sollte. Etwas verletzt es mich schon, dass sie mir nicht Bescheid geben wollte, doch andererseits kann ich es auch verstehen. Sie will mich beschützen, denkt, dass diese Reise zu beschwerlich sein würde. Und Pfanne hat sie nichts gesagt, damit ich nicht allein bin.

Im Nachhinein sind alle ganz froh darüber, dass wir zu viert hier sind. Immerhin sind Minho und Jeremy unsere Freunde. Wir haben das Labyrinth zusammen überstanden, dann die Brandwüste. Und zusammen schaffen wir es die beiden aus dieser beklonkten Stadt zu holen, da bin ich mir sicher.

"Sind wir schon da?"
Ganz leise dringt ihre verschlafene Stimme von meiner Schulter aus an mein Ohr.

Ich lache leicht.
"Nein, leider nicht. Einige Tage haben wir denk ich schon noch vor uns."

Sie nickt.
"Okay. Wieso hast du mich dann geweckt? Ich bin noch so müde."

Sie drückt sich noch enger an mich.

Wieder muss ich lachen.
"Wir haben Pause gemacht. Pfanne und Tommy bereiten das Frühstück vor. Außerdem solltest du diesen wunderschönen Sonnenaufgang nicht verpassen."

Sie setzt sich auf, krabbelt durch die offene Autotür und streckt sich erst einmal. Ich verlasse hinter ihr den Wagen, schließe die Tür und laufe dann zu den großen Steinen, auf die sich Pfanne und Thomas bereits gesetzt haben.

Die verschlafene Liv kommt herbei geschlurft, lässt sich auf den freien Stein zwischen unseren Freunden fallen und sieht mich dann auffordernd an.

"Und wo ist jetzt dieser 'wunderschöne Sonnenaufgang'?"

Ich nicke in ihre Richtung, sie scheint zu verstehen und dreht sich um.
Als ich nur noch ihren Hinterkopf vor Augen habe, verschwimmt dieser aufgrund ihrer Haarfarbe fast mit den Farben des Himmels. Gelb, orange, rot, ja sogar etwas rosa ist dabei. Schon seit Ewigkeiten habe ich keinen so schönen Sonnenaufgang mehr gesehen.
Auf der Lichtung zuletzt glaube ich. Dort habe ich mir zumindest immer die Zeit genommen ihn anzusehen, bevor ich alle geweckt habe.
Die Lichtung...
Ein grausamer Ort, eigentlich.
Das schreckliche Labyrinth, das nicht nur mich fast in den Wahnsinn und den Tod getrieben hätte.
Die Griewer.
Das Experiment, das uns von unseren Familien gtrennt hat.
Aber es gab auch so viele schöne Dinge.
Wir haben uns unser eigenes Leben aufgebaut. Die Wiesen und den Acker bepflanzt, Hütten gebaut, Tiere gehalten, einen Ausweg gefunden.
Außerdem meine Freunde, die das einzig Gute waren, das mir von ANGST gegeben wurde. Meine Familie.
Die Lichtung, ein Ort, der so viele schreckliche Erinnerungen mit sich bringt, gleichzeitig auch so viel Tolles.

Gerade wäre ich lieber dort und würde mir den Sonnenaufgang ansehen.
Nicht hier, wo ich zwar meine Freunde um mich habe, wir aber den Cranks und vor allem dem Brand hilflos ausgeliefert sind.
Zumindest bin ich es.

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Lucas' Sicht:

"Ganz vorsichtig, geht das?"

Weil ich dich finde || Maze Runner -Minho FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt