|Kapitel 27| - Newt

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Minhos Sicht:

Gally ist hier. Das muss ich erst mal verarbeiten.
Gally, von dem ich dachte, er sei dort gestorben.
Im Labyrinth.
Ich habe ihm einen Speer in die Brust gejagt.
Und jetzt ist er hier.

Und dann all das Feuer, die Zerstörung und die Leute, die auf den Straßen von Denver herum laufen und sich gegenseitig bekämpfen.
Es ist gerade etwas viel für mich.

"Und dieser Lawrence hat das hier nicht erwähnt?"
Frage ich, um mich noch einmal zu vergewissern.

Gally schüttelt den Kopf und zuckt zusammen, als nicht weit von uns erneut das Kanonenfeuer zu hören ist.
"Nein, diesen Teil hat er wohl vergessen. Oder er wollte es nicht sagen, keine Ahnung. Jedenfalls müssen wir hier weg. Ich habe Brenda angefunkt und sie meinte sie schickt uns jemanden, musste aber selbst schnell weg mit den Kids. Ich hoffe Pfanne konnte sie noch rechtzeitig mit dem Krahn da raus holen. Ich nehme mal an, dass Jorge Erfolg hatte, wenn sie das so sagt.
Wir müssen irgendwo hin, wo nicht geschossen wird. Und irgendwo, wo ein Berk landen kann, sonst hat das alles keinen Wert.
Und wir müssen uns beeilen, Newt geht es immer schlechter."

Ich sehe zu ihm. Meinem langjährigen Freund.
Und plötzlich kann ich eins und eins zusammen zählen.
Er hat sich nicht nur etwas eingefangen oder ist erschöpft von der Mission.
Er hat sich infiziert.
Der Brand ist in ihm.
Und er wird nicht mehr gesund.

Die Realität trifft mich wie ein Schlag.
Das kann nicht sein.
Nicht Newt.
Nicht er.
Das kann nicht sein.

Ich ducke mich, während ich hinter der Mauer entlang laufe, bei der wir uns verstecken.
Newt sitzt einige Meter weiter auf dem Boden und lehnt seinen Rücken gegen den harten Stein.
Ich lasse mich neben ihm nieder und ergreife seine Hand.
Er öffnet langsam die Augen und lächelt leicht.
Die schwarzen Adern ziehen sich nun nicht mehr nur über seinen Hals, sondern erreichen vereinzelt jetzt auch das Gesicht.
Seine Augen sind Blutunterlaufen und seine Beine zucken unkontrolliert.

"Newt", meine Stimme versagt.
Ich muss ihm so viel sagen.
Wir haben uns so lange nicht gesehen.
Wie lange geht es ihm schon so?
Mein bester Freund stirbt vor sich hin und ich war nicht mal dabei.
Und das nur wegen ANGST.
Das werde ich ihnen nie verzeihen.

"Es ist okay, Minho", er tätschelt meine Hand.
"Ich hab mich damit abgefunden."

"Aber ich nicht. Wir müssen das doch irgendwie hinbekommen."

Sein Lächeln wird breiter.
"Du bist genau wie Liv. Es war so schwer für sie das zu akzeptieren. Ich denke so ganz will sie es auch nicht. Aber sie war immer da, weißt du? In jeder Sekunde war sie da. Für euch beide. Und ich war für sie da. Für euch. Immer."
Er schluckt.

Meine Augen werden feucht.
"Ich weiß Newt. Und es gab keine Sekunde, an der ich nicht an euch gedacht habe. Ich hoffe das weißt du. Du bist wie ein Bruder für mich. Bist mein engster und längster Freund. Und ich bin dir so dankbar für alles."

Er breitet seine Arme aus.
"Komm her."

Ich ziehe ihn vorsichtig an mich und so verharren wir eine Weile.

"Ich bin dir auch sehr dankbar, Minho.
Und pass auf sie auf, für mich. Sie ist etwas ganz besonderes und verdient es endlich glücklich ein schönes Leben zu leben."

Ich nicke.
Ich weiß was das hier ist.
Ein Abschied.
Er wird nicht mehr gesund.
Er stirbt.
Und wir bleiben hier, ziehen weiter.
Ohne ihn.

Mein Herz sticht bei diesem Gedanken unerträglich.

Langsam lasse ich ihn los und sehe ihn dann an.
"Newt ich weiß das ist kitschig. Aber ich liebe dich, sehr. Du bist mein bester Freund."

Weil ich dich finde || Maze Runner -Minho FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt