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Endlich hatte ich meine freie Zeit. Da ich selbstständig war, konnte ich mir Urlaube und freie Tage legen, wie ich es brauchte. Vor zwei Tagen kam ich bei meinen Eltern an und bezog mein altes Zimmer. In Groton zu sein rief immer wieder wunderbare Erinnerungen wach. Es war viel ruhiger und nicht so schnelllebig wie in New York. Ich saß im Wartezimmer meines Zahnarztes. Auf dem Schild las ich mir alle Namen durch. Dr. G. Robert Evans, mein Arzt und Freund meiner Familie seit dem ich klein bin. Ich kenne Bob's Familie, weil sie früher mal Nachbarn waren. Die Töchter habe ich am Tag zuvor beim einkaufen getroffen, aber Scott oder Chris hatte ich ewig nicht mehr gesehen.
"Miss? Sie dürfen in Zimmer vier.", sagte die Angestellte. Ich stand auf und lief in das Zimmer.
"D/N, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?", sagte Bob und umarmte mich kurz.
"Hey, Bob. Mir geht es super. Wie ist es bei dir? Wie geht es der Familie?", fragte ich.
"Lisa und mir geht es super. Meine Töchter hast du ja getroffen. Scott und Chris geht es gut. Haben halt viel zu tun.", erzählte er.
"Das freut mich sehr. Ja, war echt cool Carly und Shana zu sehen. Bei Chris habe ich ja mitbekommen was so los ist. Da kam ja jetzt Infinity War raus.", sagte ich.
"Ja. Hast du den Film schon gesehen? Der ist großartig.", sagte er.
"Ja, vorgestern. Hat Chris seinen Bart behalten? War ziemlich ungewohnt ihn so zu sehen.", sagte ich.
"Den hatte er zumindest gestern noch. Wir haben Videotelefoniert. Er kommt übrigens auch her. Er hat ein paar Tage frei und er bringt Scott mit.".
"Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass es jemals passiert, dass wir mal zur gleichen Zeit hier sind.".
"Wann habt ihr euch zuletzt gesehen?".
"Das ist fast zwei Jahre her. Wir schreiben nur ab und zu mal.".
"So lange? Erstaunlich. Die Zeit verfliegt. Ich erinnere mich noch daran, wie ihr als Kinder im Garten gespielt habt.".
"Oh ja. Verrückt, was seitdem alles passiert ist.".
"Dann lass uns mal nach deinen Beißerchen schauen.". Ich setzte mich auf den Behandlungsstuhl und öffnete den Mund. Er schaute sich alles an und sagte dann, "Mit dir verdiene ich aber kein Geld. Alles prima wie immer.".
"Was will ich denn mehr? Dann kann ich gleich beruhigt die Pizzen mitbringen, nach denen meine Eltern verlangt haben.", sagte ich grinsend.
"Sei dir gegönnt. Bestell deinen Eltern bitte Grüße, ja?".
"Ja. Natürlich.".
"Ist dein Freund auch hier?".
"Ich habe keinen.".
"Was ist denn aus dem Banker geworden von denen mir deine Eltern erzählt haben?".
"Der hielt es für richtig mit seiner Sekretärin zu schlafen.".
"Oh. Das tut mir leid.".
"Ach, ich bin darüber weg. Allerdings hat Mum mehr getrauert als ich. Sie mochte ihn.".
"Du bist noch jung. Der Richtige wird schon kommen.".
"Ich habe es nicht eilig.".
"Gute Einstellung. Ich muss zum nächsten Patienten, Liebes. Wir sehen uns bestimmt noch.".
"Ist gut. Bis bald, Bob.". Nach einer kurzen Umarmung verließ er das Zimmer und ich lief zum Auto. Ich fuhr zu unserer Lieblingspizzeria und orderte die Pizzen. Während man sie zubereitete scrollte ich durch mein Handy. Nachdem sie fertig waren, nahm ich sie und lief zum Auto. Ich stellte sie auf dem Beifahrersitz ab und spürte wie etwas mein Bein berührte. Mein Blick wanderte nach unten und ein Hund schaute mich an und schnupperte an mir.
"Dodger?", sagte ich und er wedelte freudig mit dem Schwanz.
"Scheint mir, als könne er dich gut riechen.", hörte ich hinter mir. Ich sah auf und Chris grinste mich an.
"Mich oder die Pizza?", fragte ich und ging auf ihn zu. Dodger sprang an meiner Seite und ich begrüßte Chris mit einer Umarmung.
"Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen. Du siehst gut aus.", sagte er.
"Fast zwei Jahre, mein Lieber. Den kleinen Mann hier kenne ich ja leider nur von den Fotos.", sagte ich und ging in die Hocke um ihn zu streicheln.
"Wie lange bleibst du?", fragte er.
"Zwei Wochen. Ich war gerade bei deinem Dad, er hat mir erzählt, dass du kommst. Wie lange bleibst du?".
"Mein Dad, die Plaudertasche. Erstmal eine Woche. Aber wir schauen dann mal. Scott ist auch da.".
"Ich weiß. Hat mich gefreut dich zu sehen, Chris. Ich muss die Pizzen nach Hause bringen, bevor sie kalt werden.".
"Oh, natürlich. Magst du mich sonst mal bei einem Spaziergang begleiten? Wann kommt das sonst schonmal vor, dass wir uns sehen.". "Klingt gut. Du weißt wo meine Eltern wohnen. Hol mich einfach irgendwann ab. Ich habe nichts geplant.", sagte ich und wollte einsteigen, "Ach, der Bart steht dir.". Mit den Worten stieg ich ein und schloss die Tür. Im Spiegel sah ich Chris noch grinsen und lenkte dann den Wagen auf die Straße. Chris zu sehen war vertraut und fremd zugleich. Da wir uns lange nicht gesehen haben, fühlte es sich komisch an. Aber weil wir vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter viel Zeit verbracht haben, war es einfach wieder so wie früher. Wir haben viel Zeit zu viert verbracht. Mein Bruder, Chris, Scott und ich. Vor vielen Jahren gab es einen Kuss zwischen mir und Chris. Aber da wurde nie was draus. Ich fuhr vor die Garage und stieg mit den Pizzen aus. Ich verteilte sie auf dem Tisch und holte Servietten. Nachdem ich auch Gläser und Getränke verteilt hatte, lief ich zur Verandatür und rief meine Eltern ins Haus, die im Beet knieten und Unkraut zupften. Ich wusch mir die Hände und setzte mich an den Tisch. Nachdem meine Eltern ihre Hände vom Dreck befreit hatten, setzten sie sich zu mir und wir fingen an zu essen.

Childhood Memories // Chris Evans x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt