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"Und? Mit den Zähnen alles gut?", fragte meine Mum.
"Alles bestens. Wie immer.", sagte ich, "Oh, ich habe Chris unterwegs getroffen. Mit Dodger. Mann, ist der süß.".
"Wer? Chris oder Dodger?", fragte mein Dad. "Dodger.", sagte ich und musste lachen.
"Seit wann ist Chris hier?", fragte er.
"Noch nicht so lange. Er trägt jetzt Bart.", sagte ich.
"Ihr habt euch ja auch ewig nicht mehr gesehen. Trefft ihr euch nochmal?", fragte Mum.
"Ja, er holt mich irgendwann mal ab und wir gehen mit dem Hund spazieren.", sagte ich. Wir aßen entspannt auf und meine Eltern gingen wieder in den Garten. Ich räumte alles weg und setzte mich auf das Sofa. Während ich vertieft in meinem Buch las, lief im Hintergrund leise Musik. Meine Eltern kamen irgendwann herein, da es langsam dämmerte. Sie setzten sich zu mir ins Wohnzimmer und meine Mum nahm sich ebenfalls ein Buch. Dad saß mit einem Bier in seinem Sessel und schaute fern. Dann klingelte es an der Tür und meine Mum stand auf. Kurz darauf flitzte Dodger ins Wohnzimmer und ich hörte nur, "Dodger, hier.". Eilig lief Dodger zurück und ich stand langsam auf.
"Schatz, du hast Besuch.", sagte meine Mum. Sie kam um die Ecke und Chris sagte, "Du hast gesagt ich soll dich einfach irgendwann abholen.".
"Ja das stimmt.", sagte ich und musste lachen. "Hallo, Herb.", sagte Chris und mein Vater stand auf.
"Chris, wie läuft es in Hollywood?", fragte er. "Erfolgreich. Wie geht es dir?", antwortete Chris.
"Gut gut.", sagte Dad.
"Ist es unpassend oder magst du mich begleiten?", fragte er mich.
"Nein, ich muss nur kurz Schuhe und Jacke anziehen. Dann kann es losgehen.", sagte ich und lief in den Flur. Während ich Schuhe anzog stand Dodger aufgeregt neben mir.
"Was ist los, Dodger?", fragte ich und er zog an der Leine in Chris' Hand.
"Dodger, stopp. Sitz.", sagte Chris und Dodger tat es. Ich nahm meine Jacke und sagte, "Von mir aus können wir gehen.".
"Dann los.", sagte er und befestigte die Leine. Wir verließen das Haus und gingen die Straße entlang.
"Also, Captain. Wie geht es dir?", fragte ich. "Mir geht es gut. Ich bin froh, dass ich ein paar Tage Zeit habe und etwas relaxen kann.", sagte er.
"Dein neuer Film ist richtig gut.".
"Du hast ihn schon gesehen?".
"Klar. Das lasse ich mir doch nicht entgehen.". "Ich fühle mich geehrt.".
"Wenn wir uns schon so nicht sehen, dann muss ich dich wenigstens auf der Leinwand sehen.".
"Das ist nicht fair. Ich habe dich besuchen wollen, aber du konntest nicht. Wie läuft es bei dir?".
"Bei mir läuft es ganz gut.".
"Freut mich. Wie geht es deinem Freund?".
"Er ist nicht mehr mein Freund. Ich hoffe er verreckt in der Hölle.".
"Was ist passiert?".
"Er hat mehrfach seine Sekretärin gevögelt.". "Oh nein. Wie lange ist das her?".
"Drei Monate. Aber ich bin drüber hinweg. Bei dir so?".
"Wir haben uns auch vor ein paar Monaten getrennt. Für uns beide war wohl Liebestechnisch das Jahr kein guter Start.". "Von der Trennung habe ich gelesen. Woran lag es?".
"Sie ist eine tolle Frau, aber nicht für mich. Das passte einfach nicht.".
"Oh okay. Aber du hast ja Dodger, der dich erfüllt. So sieht es auf Twitter zumindest immer aus.".
"Ja. Dodger ist einfach toll.".
"Ohja, wunderhübsches Gesicht.".
"Ich treffe mich Morgen mit deinem Bruder.". "Dachte ich mir. Wir müssen demnächst mal einen Abend machen wie früher. Mit Jack und seiner Freundin, Scott, du und ich.".
"Das klingt toll. Vielleicht können wir ja noch welche von früher organisieren.".
"Bestimmt. Sind ja noch einige hier.". Wir setzten uns auf eine Bank und Chris machte Dodger von der Leine los. Er rannte über die Wiese und wir unterhielten uns. Irgendwann kam Dodger zu mir und legte seinen Kopf auf mein Knie. Ich streichelte ihn zwischen den Ohren und fragte Chris, "Warum haben wir so wenig Kontakt? Mir ist einfach so viel entgangen. Wir müssen das ändern.".
"Du hast Recht. Wir haben uns ziemlich aus den Augen verloren. Schade eigentlich.". "Wenn man schon so weit auseinander wohnt, sollte man vielleicht öfter mal telefonieren.". "Auf jeden Fall. Du bist schließlich eine der wenigen Freunde, die ich schon seit meiner Kindheit kenne.".
"Ja. Das waren noch Zeiten.".
"Das waren verrückte Zeiten.".
"Ja, wir haben so viel Scheiße gebaut.".
"Du warst damals so frech und aufgedreht. Wo ist das geblieben?".
"Ich bin erwachsen geworden.".
"Du warst damals diejenige, die zu mir sagte, dass ich mein inneres Kind behalten soll. Ich habe es getan. Warum du nicht?".
"In meinem Job ging das nur bedingt und in der letzten Beziehung gar nicht. Ich musste immer perfekt aussehen. Immer geschminkt und in schicken Klamotten. Seit der Trennung finde ich mich langsam wieder. Ich bin ungeschminkt, wie dir sicherlich nicht entgangen ist und trage einfach Jeans und Hoodie. Vor zwei Monaten habe ich das Konzept meiner Firma umgestellt und bin auch da lockerer.".
"Du bist hier, in deiner Heimat. Du kannst jederzeit dein inneres Kind wiederfinden.". "Mal sehen.". Ich schaute auf den kleinen Kopf auf meinem Knie und musste seufzen. Rückblickend waren die letzten zwei Jahre eine Verschwendung. Ich hatte verlernt, Spaß zu haben.
"Ich weiß was wir machen.", sagte Chris und stand auf.
"Und was?", fragte ich irritiert und Dodger sprang aufgeregt Chris entgegen.
"Wir bringen Dodger nach Hause und ich hole kurz was.", sagte er.
"Von mir aus.", sagte ich und stand auf. Wir liefen den langen Weg zu seinem Elternhaus und plauderten. Er brachte Dodger ins Haus und kam mit einem Basketball wieder.
"Was hast du vor?", fragte ich und hatte eine Vorahnung.
"Genau das, was du denkst.", sagte er und lief los. Ich eilte ihm hinterher und wir liefen die dunklen Straßen zu unserer alten Schule entlang. Wir kletterten über den Zaun und er führte mich zum Basketballfeld.

Childhood Memories // Chris Evans x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt