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Den folgenden Tag verbrachte ich mit Jack und Mary. Es war entspannt und wir hatten Spaß. Ich ging aber früh nach Hause und schlief am Montag etwas aus. Als ich Montagmorgen aufwachte, ging ich in die Küche und machte mir Frühstück. Nachdem ich fertig war und alles weggeräumt hatte, ging ich hoch und machte mich frisch. Ich war gerade auf dem Weg nach unten, als es an der Tür klingelte. Eilig lief ich zur Tür und zog sie schwungvoll auf. Chris schaute mich an und sagte, "Mein Flug geht heute Nachmittag und ich dachte, wir könnten den Spaziergang noch machen.". "Ähm, ja, klar. Ich hole nur kurz Schuhe.", sagte ich und lief zum Schrank. Schnell schlüpfte ich in meine Sneaker und ging zu ihm raus. Ich begrüßte Dodger und wir gingen los. Irgendwie traute sich keiner von uns etwas zu sagen. Irgendwann brach ich das Schweigen und sagte, "Chris? Dein Bruder meinte vorgestern etwas zu mir. Er meinte, als er mich wegen des Spiels geküsst hatte, hast du so ausgesehen, als hättest du gerne getauscht. Ist da was dran?". Er schaute kurz zu mir und dann wieder zu Boden.
"Mh. Ich weiß nicht. Ich habe dir gesagt, dass ich bereue, dass wir nie über den Kuss gesprochen haben. Nur mich lässt das Gefühl nicht los, dass du halt einfach nicht darüber sprechen möchtest.", sagte er.
"Wie kommst du darauf?".
"Du weichst dem Ganzen aus.".
"Du meiner Frage aber auch.".
"Ja. Ich hätte gerne getauscht. Sehr gerne sogar.". Irritiert blieb ich stehen und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte nicht mit dieser Antwort gerechnet.
"Hab ich was falsches gesagt?", riss er mich aus meinen Gedanken.
"Ähm, nein. Ich weiß gerade nur nicht, was ich sagen soll.", sagte ich.
"Ich wollte, damals über den Kuss reden. Mich hatte er nicht kalt gelassen. Natürlich war es ein ungünstiger Zeitpunkt. Warum wolltest du nicht mit mir reden?", fragte er.
"Weil ich überzeugt davon war, dass es nur war, weil wir betrunken waren. Ausserdem hätte es niemals funktioniert. Du lebst am Anderen Ende des Landes.".
"Mh. Nein. Es war nicht deswegen.", sagte er und schaute verlegen zu Boden.
"Spielt es denn eine Rolle? Wir sollten die wenige Zeit die wir haben einfach genießen.", sagte ich.
"Für mich spielt es eine Rolle. Was meinst du, warum ich dich die letzten zwei Jahre nicht besucht habe? Nicht, weil ich nicht konnte. Sondern, weil ich nicht wollte. Es fühlte sich nicht richtig an, bei dir zu schlafen, während du im Nebenzimmer mit deinem Freund im Bett liegst.".
"Du warst doch selber in einer Beziehung.". "Ja, aber nicht so glücklich, wie ich es mir gewünscht hätte. Und das wusste Jenny. Sie kennt den Grund dafür, warum ich mich vor drei Monaten endgültig von ihr getrennt hatte.".
"Du willst mir jetzt nicht sagen, dass ich der Grund für dein Liebesaus bin.".
"Doch.".
"Ja. Genau. Ich bin daran Schuld, dass es zu Ende ging. Hörst du überhaupt was..", sagte ich energisch, doch er unterbrach mich, indem er seine Lippen fest auf meine legte. Irritiert drückte ich ihn weg und schüttelte nur den Kopf. Ich drehte mich um und wollte gehen, als er nach meiner Hand griff und sagte, "Bitte. Geh nicht.".
"Lass meine Hand los, Chris. Ich kann das nicht.", sagte ich und entzog ihm meine Hand. Er sah mich an und ich wandte mich von ihm und lief los.
"Warum kannst du das nicht?", rief er.
"Ich.. ähm. Leb wohl.", sagte ich und eilte los. Er blieb zurück und ich merkte die Anspannung in meinem Körper. Meine Muskeln fühlten sich schwer an und als ich nach Hause kam, ließ ich mich einfach auf die Schaukel fallen und zog die Beine an mich. Tränen liefen über meine Wange und mein Herz lag schwer in meiner Brust. Es war nicht so, dass mich der Kuss störte. Aber ich konnte einfach nicht. Über so eine Distanz würde es nie klappen. Unsere Freundschaft war mir viel wichtiger. Der Weg zu dem Haus seiner Eltern führte an unserem vorbei und ich sah wie Dodger auf mich zulief.
"Dodger. Komm hier hin.", hörte ich Chris rufen. Unsere Blicke fanden sich kurz und ich stand rasch auf, um im Haus zu verschwinden. Ich saß einfach auf dem Sofa und versuchte nicht darüber nachzudenken. Das fiel mir allerdings nicht besonders leicht. Meine Lippen kribbelten, wenn ich  zurückdachte. Dann ging die Tür auf und meine Eltern kamen rein.
"Hallo, Schatz. Wir haben vor dem Haus noch Bob und die Jungs verabschiedet. Sie reisen heute wieder ab.", sagte meine Mum.
"Ja, ich weiß. Ich habe mich schon von Scott verabschiedet.", sagte ich.
"Und von Chris hoffentlich auch. Wer weiß wie lange ihr euch dieses Mal nicht mehr seht.". "Egal, Mum. Das ist jetzt viel zu kompliziert.". "Oh. Okay.". Ich stand auf, ging in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Nach einer Stunde vibrierte mein Handy und eine Nachricht von Scott leuchtete auf: >> D/N? Was ist passiert? Warum ist Chris so niedergeschlagen? Ich dachte ihr wart gerade noch unterwegs. <<. Ich nahm das Handy und schrieb: >> Doofe Geschichte. Ich möchte nicht darüber reden. <<. Ich machte das Handy aus und steckte meinen Kopf zwischen die Kissen. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten und fing bitterlich an zu weinen. Es fühlte sich in mir so leer an. Genau, wie vor meinem Urlaub. Chris hatte mich aufgebaut. Aber ich wollte nicht mehr als Freundschaft. Ich musste mir eingestehen, dass ich noch immer, nach all den Jahren, Gefühle für ihn hatte. Mir machte es aber Angst, weil um uns herum so viel los war. Irgendwann schlief ich erschöpft ein.

Childhood Memories // Chris Evans x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt