Kapitel 2

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Licht umhüllte das recht spärlich eingerichtete Zimmer, indem Bess untergebracht wurde. Konan gab ihr über die Nacht viele Fieber hemmende Medikamente.

Am Morgen wachte Bess völlig verschwitzt auf. Verwundert musterte sie das kleine Zimmer. Man hatte ihr das Hochzeitskleid ausgezogen und ein langes weißes Hemd anstelle dessen angezogen.

„Wo bin ich?", fragte sie mehr zu sich selbst, denn den Raum kannte sie nicht.

„In Amegakure", ertönte eine sanfte Stimme neben ihr.
Kerzengerade richtete sich Bess erschrocken im Bett auf. Eine Frau mit goldenen Augen, lilfarbigen Haaren, eingehüllt in einem schwarzen Mantel, der mit roten Flecken verziert war, saß ihr gegenüber auf dem Stuhl.

„Du brauchst keine Angst haben, Bess", meinte sie. „Ich bin Konan. Dein Fieber war zwei Tage lang ziemlich hoch, aber gottseidank ist es gesunken."

Zuerst starrte Bess mit offenem Mund durch die Gegend, unfähig etwas zu sagen, doch dann fielen ihr die letzten Ereignisse ein.

„Madara Uchiha?", stammelte sie, „Wo ist..."

„Er hat sich seit dem er dich hier abgeliefert hatte, nicht mehr blicken lassen", sagte Konan.

Bess nickte. Sie wusste nicht, ob das jetzt gut oder schlecht war. Wortwörtlich saß sie in einer Sackgasse. Sie hatte keine Ahnung, was Madara von ihr als Ehefrau verlangte.

Als hätte Konan ihre Gedanken gelesen, sagte sie:
„Madara meinte du kannst ihn jederzeit verlassen. Von ihm brauchst du nichts zu befürchten- Er verlangt von dir nichts."

Stumm nickte Bess. Es war schon einmal ein gutes Zeichen, dass Madara nichts von ihr verlangte, doch wohin sollte sie gehen- Nach Hause konnte sie schlecht, ihr Stiefvater würde sie sicherlich wenig herzlich in Empfang nehmen.

„Du bist noch nicht ganz bei Kräften, wird Zeit das du etwas isst. Hier", Konan warf ihr einen roten Pullover und eine schwarze Hose zu. „Zieh das an. Wir essen gleich."

Ehe Bess antworten konnte, verschwand sie aus dem Raum.
Wir essen gleich- Was konnte das wohl bedeuten? Dachte sich Bess. Wer wohnte noch alles hier?

Nachdem sie das nasse Hemd auszog, sich die neuen Sachen drüber strich, betrachtete sie sich stumm im Spiegel. Ihre meerblauen Augen wirkten trüb und leer, während das hellbraune Haar in Strähnen nach unten hing. Sie band schnell ihr Haar zu einem Dutt zusammen und trat aus dem Raum.

Mit einem Lächeln im Gesicht betrachtete Konan ihre neue Kleidung, nickte anschließend zufrieden und führte sie eine lange Treppe hinunter.

„Die Küche und das Esszimmer", erklärte Konan und deutete auf die beiden aneinandergereihten Räume. Große Fenster hingen dahinter an der Wand. Draußen regnete es in Strömen. Eine gräuliche Schicht bedeckte den Himmel.

„Setz dich", bat Konan und verschwand in der Küche.

Schweigend setzte sich Bess auf einen der Stühle. Der Holztisch war für vier Personen gedeckt. Doch wer würde außer ihr und Konan noch kommen?

„Du bist also Bess", ein orangehaariger Mann kam herein und betrachtete sie mit einem abschätzenden Blick.

„Ich bin Pain", er reichte ihr die Hand, die sie daraufhin schüttelte.

„Dein Ehemann wird heute auch mit uns essen", sagte Pain.

„Mein Ehemann?", platzte es aus Bess heraus ohne nachzudenken.
„Ja, Madara", fügte Pain hinzu.

„Oh, richtig", es war mehr ein Murmeln. In Wahrheit schwebten zig Gedanken durch ihren Kopf. Sie konnte sich bis auf ihr Ja-Wort an nichts mehr von der Hochzeit erinnern. Sie hatte zwar bemerkt, dass Madara seine Maske runterziehen wollte, doch ehe sie sein Gesicht sehen konnte, sackte sie zu Boden.

Eine Uchiha-Ehe/ Obito ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt