Die Sonne schien noch weit oben am Himmel, als Bess Konoha betrat. Kakashis Haus war nicht schwer zu finden. Sie entdeckte es zugleich zwischen zwei größeren Häusern. Eigentlich wäre sie niemals zu Besuch gekommen, schließlich kannte sie Kakashi nicht gut genug und es bestand kein Zweifel, dass er ein Feind von Akatsuki war. Trotzdem klingelte sie starr an der Hausklingel. Noch immer schlug die Wut große Furchen in ihrem Herzen.
Sie konnte nicht in Worte fassen wie sehr sie Obito im Moment hasste.„Bess, komm herein." Schwungvoll öffnete Kakashi die Tür und ließ sie hinein. Galant nahm er ihr die Jacke ab, hing sie in die Garderobe und führte sie ins Esszimmer. Es roch bereits im Flur stark nach Ramen. Sie lächelte charmant und setzte sich auf den Stuhl, den er ihr anbot.
„Wie schön du heute wieder mal aussiehst, Bess. Unglaublich", sagte er. „Ich hole kurz einen Champagner aus dem Keller." Daraufhin verschwand er in Windeseile.
Bess erfreute sein Kompliment, aber irgendwie fühlte sie dennoch Unbehagen.
„Schleimer." Hörte sie plötzlich aus dem hinteren Teil des Zimmers. Erschrocken sprang sie auf, als vor ihr Obito erschien. „Du bist mir gefolgt!"„Was hätte ich sonst tun sollen. Meine Frau wollte sich mit einem fremden Mann treffen", knurrte er. Obwohl er eine Maske trug, konnte sich Bess seinen wütenden Gesichtsausdruck gut vorstellen.
„Kakashi ist nicht fremd", murmelte sie, auch wenn sie wusste, dass es nicht ganz der Wahrheit entsprach.
Obito verschränkte seine Arme.
„Verschwinde, geh zu deiner Rin!" Forderte Bess ihn auf. Sie hörte ein lautes Klacksen und schaute erschrocken zur Seite. Kakashi stand mit einer Champagner Flasche am Türrahmen, von Obito gab es keine Spur mehr.
Bess seufzte erleichtert aus, denn Kakashi hatte Obito nicht bemerkt. „Hier bitteschön, Bess." Er schenkte ihr den Champagner ins Glas ein und überreichte es ihr. Dankend nahm sie das Glas an sich, während der Gastgeber den Champagner in den Kühlschrank stellte.
Nachdem er sich wieder auf seinen Platz gesetzt hatte, fingen sie ein Gespräch an. Unterdessen stellte Kakashi ganz normale Fragen, die Bess ohne Zweifel beantworten konnte. Sie erzählte ihm von ihrem Beet, dabei wurde sie rot im Gesicht, als sie die hölzerne Hütte im Wald erwähnte. Inständig hoffte sie, dass Obito ihre Schwärmerei von dieser Hütte nicht mitbekam.
Die Hoffnung zerplatze jedoch, als sie hinter Kakashi Obito entdeckte. Er hatte die Champagnerflasche in der Hand und wollte gerade den Inhalt auf Kakashis Kopf ergießen.
Aufgebracht sprang Bess von ihrem Platz auf. „Wie ein kleines Kind! Ist das dein Ernst!" Obito stoppte und verschwand zugleich wieder. „Hab ich etwas falsches gesagt?", fragte Kakashi verwirrt, der sich natürlich angesprochen fühlte.
„Nein, nein, nicht du... Es ist nur." Bess wusste unter keinen Umstand wie sie das erklären konnte ohne Obito zu erwähnen. „Das Wetter", kam ihr schließlich die Idee, „Es macht mich so benommen, mein Kopf schwindelt ein wenig."
Kakashis Augen weiteten sich, anscheinend hatte er etwas anderes gesehen. „Bess! Deine Hand du blutest ja!" Mit einem Satz stand er neben ihr und inspizierte ihre Hand.
Sie hatte die Wunde, die ihr die Glasscherben hinzugefügt haben, völlig vergessen. „Warte kurz, ich hole Verbandszeug", sagte Kakashi ehe er verschwand.
Sobald Kakashi wieder aus dem Raum war, erschien Obito. Wortlos nahm er Bess Hand in die Seine, tupfte mit einem Tuch die Wunde sauber und verband sie. „Obito", jammerte Bess. „Warum tust du das."
„Ist die Frage ernst gemeint, Bess?" Mit seinen roten Sharingan schaute er sie an. „Wenn ja, dann denk bitte noch einmal darüber nach, weshalb ich das tu!"
Wieder verschwand er und ließ Bess mit einem mulmigen Gefühl zurück.„Komisch. Es fehlt der Verband in meinem Verbandkasten." Verwirrt trat Kakashi mit einem leeren Verbandkasten ein, als er Bess verbundene Wunde sieht, schaute er noch verwundeter. „Ach, du bist schon versorgt. Wann hast du..."
„Ich muss gehen, Kakashi", stammelte sie. „Es tut mir leid, aber... mir ist was dazwischen gekommen." Sie eilte aus dem Haus hinaus und hoffte inständig, Kakashi nahm es ihr nicht ganz so übel.
Sie wollte vor allem Weg von Obito. Je weiter sie die Straßen entlang lief, desto enger schienen die Gassen zu werden. Es war schon recht dunkel, als sie an einem Ort ankam, den sie nicht kannte.
Erst bei genauerem Betrachten stellte sie fest, dass vor ihr jenes Haus stand, in dem Mr. Beauchump sie festgehalten hatte. Ihre Beine begannen zu zittern. Normalerweise wäre sie sofort davon weggerannt, doch irrsinniger Weise entdeckte sie Rin.
Rin warf verstohlene Blicke in die Umgebung, ehe sie mit einem Nicken schließlich das Gebäude betrat.Bess wurde das Gefühl nicht los, dass Rin und Mr. Beauchump unter einer Decke steckten. Sie musste herausfinden, was dort los war, deshalb schlich sie vorsichtig ebenso trotz aller Alarmglocken ins Haus hinein.
Ein widerlicher Geruch kam ihr entgegen und sie musste unweigerlich die Nase kräuseln. Sie entdeckte Rin, als diese gerade in die Mitte der Lagerhalle ging. Das Licht fiel fahl auf ihr Haar. „Endlich, das hat ja gedauert." Erschrocken zuckte Bess zusammen, als sie Mr. Beauchump entdeckte, der langsam auf Rin zu ging.
Im selben Moment verformte sich Rins Gestalt und eine ganz andere Frau, mit roten kurzen Haaren und schwarzen Augen stand ihm gegenüber.
„Ich hatte zu tun", sagte die Frau mit einer ganz anderen Stimme wie es bei Rin noch der Fall war.„Hast du endlich einen Keil zwischen Bess und Obito geschlagen?" Fragte Mr. Beauchump.
„Ich denke, diesmal habe ich es geschafft. Bess schien aufs tiefster Seele Obito zu hassen!"
Wütend ballte Bess ihre Hände zu Fäusten. Alles war geplant gewesen! Rin war nicht wirklich Rin! Mr. Beauchump wollte nur, dass sie Obito hasste.
Bess biss sich in die Lippe, um ja nicht frustriert aufzuschreien.
„Hey Boss! Sieh mal, wer uns besucht!" Zwei starke Arme griffen nach ihr und zogen sie aus ihrem Versteck. Mr. Beauchump und die Rothaarige schauten verwundert zu Bess.
„Na sieh mal einer an, Bess." Mr. Beauchump klatschte in die Hände, ging auf sie zu und wollte gerade mit seinen pummeligen Fingern über Bess Wange streichen, als diese nach ihm beißen wollte.
„Aber, aber Bess! Eine Lady beißt doch nicht!"
„Lasst mich gehen! Ihr seid ein Monster!" Fauchte sie wütend.
„Nein, das werde ich nicht. Nicht mehr, wie es aussiehst, du hättest nicht herkommen dürfen, kleine Bess." Diesmal strich Mr.Beauchump ihr eine Strähne von der Stirn.
Plötzlich machte es einen lauten Krach und der Mann, der Bess vorhin festhielt, lag Bewusstlos am Boden.
„Finger weg von meiner Frau!" knurrte eine wütende Stimme.
Bess war unheimlich froh diese Stimme zu hören, seine Stimme.
Mit großen Augen sah sie zu Obito auf, der sich beschützend vor ihr gestellt hatte.
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Eine Uchiha-Ehe/ Obito ff
FanfictionBess Stiefvater, ein berüchtigter Verbrecher, hasst seine Stieftochter wie die Pest. Um sie für immer loszuwerden, lässt er sie zwangsweise einen Mann, dessen Gesicht eine Maske bedeckt, heiraten. Dieser jemand ist niemand Geringeres als Obito Uchih...