Kapitel 5

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Bess blieb erstarrt stehen, während die Männer um sie herum, mit eingehend Blicken sie lüstern musterten.

Einer von ihnen besaß die Dreistigkeit seine Hand um ihre Hüfte zu legen und zog sie zu sich. „Lasst mich los!", schimpfte Bess, doch ihre Stimme zitterte enorm, wodurch es sich eher wie ein Flüstern anhörte.

„Wer ist das?"

Eine bekannte Stimme ließ Bess hochschauen. Vor ihr stand Madara, eingehüllt im schwarzen Akatsuki Mantel, sein Gesicht stets von einer Maske verdeckt.
Sie dachte, er hätte mit ihr geredet, doch sein Blick richtete sich auf den größten der Männer.

„Eine unserer Mädls", gurrte der Riese. „Habt Ihr etwa Interesse, werter Mann."
Der Riese schaute Madara eindringlich an. Der Eigentümer dieser einvernehmlichen „Kneipe" wusste, dass dieser Maskierte wohlhabend sein musste. Zumindest sah sein Mantel
sehr nach einem vermögenden Mann aus im Vergleich zu den Lümmeln, die sich in dieser Kneipe sonst so herumtrieben.

„Woher kommt sie?", hakte Madara weiter nach.

Bess biss sich auf die Lippen. Was wollte Madara damit erreichen? Er kannte sie doch!

Kurz zuckte der Kiefermuskel des Riesen, besonnte sich zugleich und quittierte Madaras Frage mit einem unschuldigen Lächeln. „Von der Straße, wie sonst auch die „leichten" Mädchen."

„Wie viel verlangt ihr für ein Zimmer mit ihr?", fragte der Maskierte.
Daraufhin erstarrte Bess mehr zu einer Salzsäule.

„Kommt drauf an für wie lange, werter Herr." Amüsiert schnalzte der Riese mit der Zunge.

„Die ganze Nacht", erwiderte Madara.

Lautes Raunen ertönte von den Männern, die Bess umringten. All jener, die ähnliche Gedanken besaßen, jedoch das Geld nur für Stunden reichen würde.

„Vier Kronen", murmelte der Riese, mit dem
Hintergedanken dieser unsagbar hohe Betrag, einer ausländischen Währung würde der Maskierte sicher nicht besitzen. Dem Riesen war sofort klar, dass dieses Mädchen ihm viel mehr Geld einbringen würde, teilte man sie nur unter den gierigen Männern auf.

„Hier. Sogar fünf Kronen", Madara griff in seine Manteltasche und drückte dem Riesen die Münzen in die Hand.
Ehe der Riese seinen Fehler Bewusst wurde, packte Madara nach Bess Mantel, der am Boden seine Zeit vertrieb, stülpte ihr das Kleidungsstück über das Hemd und nahm sie zu sich.

„Zeigt mir das Zimmer", befahl Madara in finsterem Tonfall.
Der Riese schaute düster, als er bemerkte gerade ein gigantisches Geschäft verloren zu haben. Denn diese ausländischen Münzen hatten hier in dieser Kleinstadt kaum einen Wert. Er gestand sich selbst, soeben, dass größte Verlustgeschäft seines Lebens abgeschlossen zu haben. Woher zur Hölle besaß der Maskierte nur Fremdwährung!

„Ela, zeig dem Herrn ein Zimmer", gurrte
der Riese einer üppigen Frau mit tief ausgeschnitten Dekolleté zu.

Schweigend folgte Bess Madara die Treppe hinauf bis die Frau ihnen ein Zimmer zeigte. Mit einem Kopfnicken wies Madara die Frau an, sie solle verschwinden. Sobald Bess ins Zimmer eingetreten war, schloss Madara die Tür.

Wütend ballte er die Fäuste. Bess hingegen ging auf das Fenster des Raumes zu und sah mit dem Rücken zu Madara schweigend hinaus. Die Sonne stand bereits schon weit am Horizont. Hin und her gerüttelt von allen überschütten Ängsten der letzten Zeit konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Wie eine Flut flossen ihr die Tränen über die Wangen. Ihr Blick war sogar leerer als sonst, als hätte sie mit ihrem Leben bereits abgeschlossen.
Was auch immer Madara nun vorhatte- Sie fühlte sich kaum noch in der Lage sich auf den Beinen zu halten.

Eine Uchiha-Ehe/ Obito ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt