Obito ignorierte Bess indessen, seine Augen starrten starr auf den Koffer. Wie ein Zauberbann zog Rins Gegenstand ihn in den Bann.
Bess wusste nicht wie es um sie stand. Madara hatte sie so fest am Arm gepackt, dass sich bereits rote Striemen auf der Haut zeigten. Sicherlich würde daraus bald ein blauer Fleck resultieren. Sie setzte sich vom Bett auf, rieb ihren schmerzenden Arm und ging Richtung Tür.
Ihr Ehemann war tausendmal schlimmer, als sein Ruf! Lina hatte recht!
„Wo willst du hin?", Obito drehte sich zu ihr um.
Es schien als wäre er endlich aus seiner Schockstarre aufgewacht. „Ich gehe, Ihr wollt jetzt wohl allein sein."
Bess stand mit dem Rücken zu ihm, weshalb sie ihn nicht näher kommen sah. Erst nachdem er ihren Arm packte und sie so wieder ins Innere des Zimmers zog.„Auww", schrie Bess, denn Madara berührte genau die Stelle ihres Armes, die er zuvor verletzte.
Sie merkte, dass er seinen Kopf senkte- Er hat also die Verletzung bemerkt. Sie konnte jedoch aufgrund seiner Maske, nicht seine Reaktion sehen.„Du wirst es bei mir sehr schlecht haben.
Ich bin der Anführer von Akatsuki. Diese Organisation kennst du ja bereits", sagte Obito mit dem Blick zum Fenster. Er wollte Bess Angst machen, damit sie freiwillig verschwand und der alte Taggert ihm nicht vorwerfen konnte, er hätte einen Vertragsbruch begangen. Gewiss war Obito kein Heiliger, aber er hielt seine Versprechen. Immer.„Wir berauben, töten und kennen keine Moral", fuhr er fort.
„Das ist mir bekannt", ertönte Bess Stimme. Kurz wunderte sich Obito über ihre gefühllose Stimme, in der keinerlei Emotion mitschwang.
„Dein Leben an meiner Seite wird schlimmer als die Hölle sein", machte Obito weiter Angst in ihr zu schnüren.
Wieder ertönte Bess gefühllose Stimme. „Nichts anderes habe ich erwartet."
Jetzt reichte es Obito endgültig. Verwirrt drehte er sich um und musterte sie. Ihr Kobalt blauen Augen zeigten keinerlei Regung. Hatte dieses Mädchen denn keine Angst? Fast könnte man meinen, sie würde freiwillig bei mir bleiben wollen, dachte er sich.
Derweil ging in Bess ein ganz anderer Gedankengang fort. Sie hatte fürchterliche Angst, denn augenscheinlich bestätigten sich ihre schlimmsten Vermutung. Anfangs schien dieser Madara noch freundlich gewesen zu sein, meinte sogar sie müsse als seine Ehefrau nichts befürchten, doch nun wendete sich das Blatt.
Das war also seine wahre Persönlichkeit.Bess konnte schon immer ein Poker-Face aufziehen, während ein Sturm in ihrem Inneren ausbrach. So wie in diesem Moment.
„Hier steckt ihr also", Konan steckte ihren Kopf zur Tür hinein. „Madara, kannst du deine Ehefrau nicht einmal eine Stunde ruhen lassen. Sieh mal, wie fertig sie aussieht."
Konan wartete nicht einmal auf seine Antwort, sondern führte Bess wieder zurück in das geräumige Zimmer, wo sie vor wenigen Stunden erst aufwachte.
„Hier, das Hemd", Konan überreichte ihr ein langes weißes Hemd, das sie beim Aufwachen trug. „Danke", sagte Bess. Es schien als würde wenigsten einer auf ihrer Seite stehen. Konan verabschiedete sich lächelnd.
Sofort zog Bess ihre Sachen aus, streifte sich das Hemd über und kuschelte sich ins Bett. Sie hatte gar nicht bemerkt wie sehr erschöpft sie durch das Fieber tatsächlich war. Binnen einer Minute später schlief sie bereits.
Da verließ Konan und Bess das Zimmer und Obito bekam just in dem Augenblick aus heiterem Himmel einen Gedanken- Wenn er Bess den Männern, die Akatsuki angehören, vorstellte so würde sie sofort das Weite suchen.
Er wartete eine halbe Stunde, dann ging er in Bess vorläufiges Zimmer. Konan behandelte Bess wie ein Haustier, dachte er sich stumm, während er die schlafende Bess betrachtete. Die Schonzeit war für sie nun vorbei!
„Wird Zeit, dass du die andern kennenlernst", sagte er laut und griff nach ihrem Arm, „Kamui!"
Ehe Bess erschrocken ihre Augen aufreißen konnte, löste sich die Umgebung auf. Anstelle der Wände befand sie sich inmitten eines Waldes. Und anstelle des Bettes lag sie kniend im Gras. Eine Felswand türmte sich wenige Meter vor ihr auf.
„Wasss", sie konnte nicht mehr sagen, denn ein zuckender Schmerz fuhr durch ihren Kopf.
„Normalerweise teleportiere ich keine anderen Menschen. Kann sein, dass Kopfschmerzen die Nebenwirkungen sind." Schulterzuckend ging Obito an ihr vorbei und öffnete mit einem Hieb die Felswand.
Bess hatte nicht einmal die Zeit dazu, um zu realisieren, wie er den Felsen hinfort brachte, geschweige denn, nachzufragen, warum sie hier war, da zog er sie schon ins Innere einer Höhle hinein.
„Wer ist das denn?", ertönte eine abwertende Stimme. Drei Männergestalten, alle drei um zwei Köpfe größer als Bess, starrten mit zusammengekniffenen Augen auf sie hinunter. Einer von ihnen trug eine Sichel neben sich, und schnalzte mit der Zunge, während er sie betrachtete.
Bess schluckt eingeschüchtert. Allein die Tatsache, dass sie nur das weiße Nachthemd trug, brachte sie mehr als nur ein bisschen ins Straucheln.
„Hidan, Deidara und Kisame. Begrüßt Bess", sagte Obito mit ernster Stimme. Vor zwei Monaten stellte er sich als Anführer von Akatsuki vor und nicht mehr als diesen Idioten Tobi.
„Bess, heißt die Kleine also", Hidan grinste lüstern.
Erst jetzt fiel Obito auf, dass Bess nur ihr Hemd trug, das kurz vor ihren Knien endete. Natürlich! Er hatte sie ja, als sie schlief, teleportiert.
Ihr selbst schien dies wenig auszumachen, denn sie starrte auf irgendeinen Punkt hinter den Dreien.
Wahrscheinlich ist sie eine Dirne des Dorfes, deshalb wollte ihr Stiefvater, dass ich sie heiratete, anders würde er sie wohl nicht ohne einer gigantischen Mitgift loswerden.Bess starrte auf einen schwarzen Punkt hinten in einem Felsen. Sie konnte den drei Männern nicht in die Augen sehen, so sehr schämte sie sich in den Aufzug. Wenn Madara sie kränken wollte, so hatte er es mit großen Erfolg geschafft.
Ihre Knie zitterten, so sehr fror sie. „Bleibt sie über Nacht hier?", wollte Hidan wissen.
„Natürlich nicht", antwortete Obito. Er schaute kurz zu Bess, die immer noch ohne eine Spur von Scham zu zeigen auf den Punk in der Ferne sah. Langsam kam Wut in Obito auf. Auch wenn sie nicht wirklich seine Ehefrau war, laut der Heiratsurkunde und dem Gesetz war sie es. Es störte ihn plötzlich, dass Bess sich ohne Scheu in ihrem kurzen Outfit vor Verbrechern zeigte.
„Obwohl. Sie übernachtet hier bei euch", sagte Obito und war selbst über seine Worte überrascht. Er wollte Bess loswerden, aber war dies vielleicht ein bisschen zu brutal? Konan würde ihn auf alle Fälle umbringen, wenn sie von seinem Entschluss erfahren würde.
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Eine Uchiha-Ehe/ Obito ff
FanfictionBess Stiefvater, ein berüchtigter Verbrecher, hasst seine Stieftochter wie die Pest. Um sie für immer loszuwerden, lässt er sie zwangsweise einen Mann, dessen Gesicht eine Maske bedeckt, heiraten. Dieser jemand ist niemand Geringeres als Obito Uchih...