12.

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[Pov Akaashi]

Entzwischen war es bereits der nächste Tag und langsam überkam mich auch die Langeweile. Bokuto hatte sich die zwei Stühle genommen und saß oder lag nun auf unbequem aussehende Weise schräg auf diesen.

,,Ahhhhhh, Keijiiiii! Mir ist langweilig!", jammerte der Ältere und versuchte sich aufzusetzen, wobei er beinahe umfiel, es schlussendlich aber doch ohne Verletzungen schaffte.

Ich griff nach meinem Handy. Da ich wusste das Koutarou solche Art von Musik irgendwie mochte, machte ich das nächstbeste Lied an und schalltete mein Handy auf volle Lautstärke.
Während die ersten Töne erklangen, schwang ich mich vom Bett und ging auf den Grauhaarigen zu. Ich hielt ihm eine Hand hin, während ich so tat, als würde ich den Song singen, indem ich meine Lippen so bewegte, dass es zum Text passte.
Ja, dieses Lied kannte ich fast auswendig, es war ja nicht so, als ob Bokuto mir oft einen seiner Kopfhörer gab, sodass ich nun den Text sehr vieler Lieder kannte, die er mochte.

Kurz sah ich ein Funkeln in seinen fast schon golden wirkenden Augen, bevor er einen der Stühle umwarf und mich wieder herumwirbelte. Auch wenn seine Bewegung oft kaum zum Rhythmus passten, schien er viel mehr Spaß zu haben, als vorher. Nach dem ersten Lied war mir das 'Tanzen' jedoch bereits zu viel und ich setzte mich aufs Bett. Der Größere fuhr sich einmal mit der Hand durch seine Haare, schnappte sich dann das nächstbeste Objekt und benutzte den, wie sich herausstellte, Schneebesen als Mikrofon.

Nachdem Koutarou keine Puste mehr hatte, ließ er sich mit dem Gesicht voran auf Bett neben mir fallen und lag einige Sekunden so da. Kurz dachte ich er würde nicht mehr atmen, dann schreckte er jedoch hoch und beschwerte sich das ihm wieder langweilig war.

,,Dagegen kann ich nichts machen.", meinte ich nur und suchte selbst nach der nächsten Beschäftigung.

In der nächsten Sekunde merkte ich eine ruckartige Bewegung und wurde seitlich umgeworfen. Bokuto hatte seine Arme um meinen Brustkorb geschlungen und kuschelte sich von hinten an mich, während er sein Kinn auf meinem Kopf abgelegt. Er atmete tief ein und aus und ich konnte praktisch sehen, dass er lächelte. Sofort kam das Gefühl der Geborgenheit wieder.

Nun, wo es so still war, bekam ich auch den Regen mit, der wie aus Eimern schüttete.

Ich schob langsam meine Hand unter seinen und er verschränkte unsere Finger miteinander.

Irgendwann fing er an zu erzählen, wie sehr ihn das Geräusch von Regen beruhigte und wie sehr er es genoss  es regnen zu sehen.

Mir kam eine Idee. Die Terrasse war schließlich überdacht.

,,Zieh dir warme Sachen an.", meinte ich und richtete mich auf. Ich zog mir passendes Schuhwerk an und Koutarou tat es mir gleich.
Nachdem wir beide in unsere Jacken geschlüpft waren, nahm ich den Schlüssel und schloss die Tür der Hütte hinter uns, nachdem wir nach draußen traten. Schnell gingen wir zur überdachten Terrasse, die an der Seite der Hütte war.

Wir setzten uns auf die Bank und ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust, während er nur seinrn Arm um mich legte.
Eine ganze Weile wechselten wir kein Wort, aber ich konnte spüren, dass er lächelte und dass nur, weil es regnete. Ich mochte vorallem den Geruch der frischen Luft, vor allem, wenn sich der Regen dann gelegt hatte.
Es hatte oft eine beruhigende Wirkung auf mich. Doch vorallem jetzt, da ich ihn genau hier an meiner Seite hatte.

Doch gerade in solchen Momenten, in denen wir kaum redeten und eigentlich die Stille genossen, überkamen mich meine Gedanken. Ich hasste es. Hasste, dass ich zu sehr nachdachte und die Dinge nicht einfach so lassen konnte, wie sie waren.

Eine Träne lief meine Wange hinuter.
Ich weinte, wenn auch still, als die Stimme in meinem Innern mir weismachte, dass diese Wärme, die ich bei seinen Berührungen auf meiner Haut und auch in meinem Herzen fühlte, nicht mehr lange da sein würde. Er würde weggehen, mich alleine lassen und auch wenn ich wusste, dass er das auch nicht wollte, tat es weh. Sehr sogar.

I want you to stay ||BokuAka||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt