2. Vornamen

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|Pov Akaashi|

Bokuto saß neben mir und sah gespannt aus dem Fenster, zumindest bis die ersten normalen Startturbolenzen auftraten.
Schockiert sah der Ältere zu mir, blickte mir leicht panisch in die Augen und zitterte.

,,W-Was war das?", fragte er mit zittriger Stimme.
,,Alles gut, nur eine kleine Turbolenz, das ist normal.", meinte ich und legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter.

,,Bist du dir sicher? Das hat sich komisch angefühlt.", fragte er wieder.

,,Würde ich dich anlügen? Es ist alles in Ordnung.", versicherte ich und schenkte ihm ein kleines Lächeln zum Aufheitern. Als er das sah, war er sofort wieder ruhig.

Das erinnerte mich an das, was er vorhin gesagt hatte. Eventuell sollte ich wirklich mehr lächeln, aber warum eigentlich? Ich sah selten einen Grund dazu und wenn, war es wegen einer dämlichen Sache, die Bokuto gemacht hatte oder einer seiner Witze.
Ich sollte vielleicht einfach für ihn lächeln, er hatte eh immer bessere Laune, wenn er mich so sah. Warum wusste ich allerdings nicht.

Ich grübelte etwas darüber, bis sich Bokuto in meinen Arm krallte, als das Flugzeug erneut leicht schwangte.

,,Keine Sorge, sobald wir über den Wolken sind, haben wir Ruhe.", sagte ich. Langsam legte ich meine Hand auf seinen breiten Rücken und strich leicht über ihn, in der Hoffnung ihn etwas zu beruhigen. In dieser Position waren wir noch einige Minuten, bis ich annahm, das wir über den Wolken waren.

,,Schau mal Bokuto-San, die Sonne geht unter.", meinte ich. Er löste sich von mir und wir schauten hinaus. Die Wolken waren, wie der Himmel auch, in ein rosa-orangenes Farbspektakel getaucht und die Sonne verschwand langsam hinter den Wolken, welche im Moment circa auf gleicher Höhe wie wir waren.

,,Wow...", sagte der Grau-schwarzhaarige und staunte bei dem Anblick.
Glücklich zuckten meine Mundwinkel leicht nach oben, als ich sah, wie er gebannt nach draußen starrte.

,,Wir sollten versuchen, zu schlafen, es wird eh bald dunkel und die 13 Stunden gehen schneller um.", meinte ich, lehnte mich in meinen Sitz zurück und schloss die Augen. Ich spürte einige Bewegungen neben mir, da er wahrscheinlich eine gemütlichere Position suchte. Jedoch spürte ich ein Gewicht auf meinem Schoß.
Erschrocken riss ich die Augen auf, blickte hinunter, direkt in Bokutos Gesicht, welcher mich lächelnd betrachtete und lief rot an.

Peinlich berührt hob ich die Hände, als ob jemand mit einer Waffe auf mich zielen würde, um ihn nicht ausversehen zu berühren. Verkrampft beobachtete ich, wie er seine Beine gegen die Wand des Flugzeugs stemmte, seine Hände verschränkt auf seiner Brust liegen hatte und mich immer noch so komisch ansah.

,,Entspann dich Akaashi, wir sind beste Freunde, das ist normal.", sagte er gespielt streng. War das wirklich üblich für beste Freunde? Aber mich störte es nicht wirklich. Ich fand es irgendwie...schön? Nein, das klingt komisch. Es war einfach angenehm und fühlte sich richtig an. Ich mochte allgemein eher keinen Körperkontakt, spürte jedoch jedes mal ein angenehmes Kribbeln in meinen Fingern, wenn er mir ein High Five gab, nachdem wir einen Satz gewonnen hatten oder er besonders gut drauf war.

Ich fühlte mich geborgen, allein schon in seiner Präsenz fühlte ich mich nicht mehr so allein. Solange ich wusste, dass er bei mir war, konnte alles passieren, er musste nur an meiner Seite sein und alles war gut.

Langsam lockerten sich meine Muskeln und ich legte meine Arme vorsichtig etwas um seinen Hals und lächelte ihn mit immer noch leicht rosigen Wangen an.
Kurz lachte er und schloss dann schmunzelnd die Augen, was ich danach auch tat.
Ich schlief jedoch nicht sofort ein, sondern dachte nach. War es wirklich ok, so zu liegen? War es eigentlich ok, wie ich fühlte?
Ich mochte ihn, keinen Zweifel. Seine aufbrausende, laute, fröhliche Art konnte durchaus mal nerven, aber zum Großteil der Zeit fand ich sie einfach nur toll, auch wenn sie meinem kompletten Gegenteil entsprach.

Jedoch gab es da noch etwas. Etwas, dass man nicht wegen seinen besten Freund fühlen sollte. Die Eifersucht, jedes Mal, wenn er auch nur jemand anderen ansah. Der Schmerz, wenn ich ihn für wenige Stunden nicht sah. Die Ungewissheit, wenn er mir nicht erzählte, wo er hinging. Doch vor allem die Sehnsucht nach seinen Berührungen, wie diese oder anderer Art. Würden seine Lippen weich sein? Würde er sanft sein bei jeder noch so kleinen Bewegung?
Aber wichtiger: Würde er je das selbe fühlen können?

Tatsächlich wurde mir in diesem Moment klar, dass egal, wie sehr ich versuchte mich dagegen zu wehren, ich mich in meinen besten Freund verliebt hatte.

Erneut öffnete ich meine Augen. Er schien wirklich zu schlafen. Vorsichtig bewegte ich meinen Arm und fuhr vorsichtig mit den Fingern durch sein Haar. Sie waren ziemlich trocken, durch die Färbung und waren mit sehr viel Haargel fixiert, aber es fühlte sich trotz allem schön an. Sein friedliches Gesicht sah sanft und völlig entspannt aus und ich genoss die Zeit.

Ich wusste nicht, wie lange ich schon auf ihn herab blickte, bis ich endlich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Murrend streckte ich mich, als ich erwachte. Erst war ich verwundert über das Gewicht auf meinen Oberschenkeln, begriff jedoch schnell, dass es nur Bokuto sein kann.

,,Guten Morgen.", kam es von dem Älteren.
,,Dir auch einen guten Morgen.", sagte ich nur. Tatsächlich zeigte die Uhr, das es er 3 Uhr in der Früh war. Wir würden erst in 4 Stunden landen.

Meine Aufmerksamkeit bekamm Bokuto schnell wieder.
Irgendwann fing er an, etwas zu erzählen.

,,...Ja und dann meinte ich nur so: Kuroo, was zum Teufel?", lachte er, während er immer noch in der selben Position lag, wie schon seit 2 Stunden.
,,Das ist wirklich lustig, Bokuto-San.", sagte ich wahrheitsgemäß und schmunzelte.

Sein Gesicht wurde ernster.

,,Nenn mich bitte nicht mehr so, ich fühle mich dadurch immer so alt.", meckerte er.

,,Ok, Bokuto...", sagte ich lächelnd.

,,Nein, so auch nicht. Ich dachte an etwas, wie meinen Vornamen.", den letzten Teil flüsterte er leise, jedoch verstand ich jedes Wort.

,,Natürlich, dann Koutarou. Wenn du möchtest, kannst du auch meinen benutzen.", meinte ich nur und wieder bildete sich ein leichter roter Schimmer auf meinen Wangen ab.

,,Das würde mich freuen Keiji.", sagte er leise, während ich mich voll und ganz und zum ersten Mal in seinen golden schimmernden Augen verlor.

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Servus, hallöchen, wie geht's?

Kapitel 2, weil ich schon ein paar fertig habe, aber das war es dann doch für heute, sodass ich noch was zum Hochladen habe.

Man sieht sich denke ich übermorgen beim 3. wieder.

LG Sam~

I want you to stay ||BokuAka||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt