[I don't want to have everything. I want him to have nothing.]
Han Jisung hatte alles, was Lee Minho sich jemals wünschen konnte. Doch würde er nie verstehen, wie sehr Minho das Leben des anderen zugleich begehrte und verfluchte.
Start: 210203
Ende...
Jisung schnarchte leise in meinen Armen, während ich an meinem Handy saß und ihm immer wieder längere Blicke zuwarf. Der hübsche Junge hatte eben noch gefrühstückt und war durch die Wärme in seinem Bauch wieder müde geworden, weshalb er nun friedlich schlummerte und meine gelegentlichen Küsse genoss.
Ich war wirklich froh, dass er so entspannt auf das reagiert hatte, was ich ihm erzählt hatte. Nicht jeder hörte gerne, dass sein fester Freund ihn am Anfang gehasst hatte.
Noch im Schlaf zog er meinen Arm zu sich und umarmte ihn, was sehr süß aussah. Ich löste seine Arme von meinem und legte sie stattdessen um meine Hüfte, weshalb er sich an meinen Oberkörper schmuste. Es war zu niedlich, wie er da lag und sein Gesicht in meinem Hoodie vergrub.
Langsam ließ ich meine Hand zu seinen Haaren wandern und kraulte ihm den Hinterkopf.
Als hätte sie einen Eifersuchtssensor, hörte ich Dori vor der Tür miauen.
"Minho, schalt den Ton von der Katze aus...", beschwerte er sich.
"Ich lasse sie rein, ja? Sonst wird das mit dem ausgeschalteten Ton nichts."
"Mach das.", antwortete er und ließ mich los, damit ich aufstehen konnte.
Ich ließ schnell die Katze rein, die es sich auf meinem Schreibstuhl bequem machte. Eigentlich wollte ich mich gleich zu Jisung legen, doch ich entschied mich dafür, erst noch ein Bild von ihm zu machen.
"Hast du mich gerade fotografiert?", fragte er vorwurfsvoll und streckte seine Hand nach meinem Handy aus, woraufhin ich noch ein Bild machte.
"Ja, hab ich. Ich muss die Welt doch wissen lassen, wie süß mein Freund aussieht, wenn er gerade aufgewacht ist.", antwortete ich und mit nur ein paar Klicks landete das Bild in meinem Status.
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"Zeig es mir wenigstens.", schmollte er, weshalb ich ihm mein Handy gab und mich dann wieder zu ihm legte. "Es ist okay. Vermutlich nicht das beste Foto von mir, aber ich mag es. Und ich liebe dich auch, Min."
Er gab mir mein Handy zurück, dass ich daraufhin in der Hosentasche verschwinden ließ, um mich wieder ganz ihm zu widmen.
"Du bist der schönste Junge der Welt, weißt du das eigentlich?", fragte ich ihn und legte meine Hand an seine nun leicht erhitzte Wange, um sanft mit meinen Daumen darüber zu streichen.
Jisung schüttelte den Kopf und sah mir tief in die Augen.
"Es stimmt aber.", meinte ich und küsste ihn. Er erwiderte meinen Kuss, sich löste sich recht schnell, was ich ausnutzte, um meine Position zu wechseln und mich über ihn zu lehnen.
"Weißt du, ich habe in zwei Wochen das ganze Wochenende über sturmfrei.", grinste er. "Eigentlich war ich ja traurig, dass sich meine Familie Urlaub genommen haben, nur um mich nicht sehen zu müssen, aber mir gefällt, was das für uns beide heißen kann. Ein Wochenende alleine ohne irgendwen? Traurig. Aber ein Wochenende mit meinem heißen Freund..."
"Klingt verlockend.", antwortete ich und strich ihm durchs Haar. "Ich muss mich doch noch für gestern revanchieren."
Seine Lippen fanden wieder ihren Weg zu meinen und wir verloren uns ein wenig in unseren Küssen. Er zog mir meinen Hoodie aus und fuhr mit seinen Händen unter meine Shirt und schob es dabei hoch, sodass er mir über meinen Brustbereich fahren konnte. Am liebsten hätte ich ihm seinen Hoodie ebenfalls ausgezogen oder zumindest hochgeschoben, doch ich wusste ja inzwischen, wie unwohl sich Jisung in seinem Körper fühlte, deshalb tat ich es nicht. Stattdessen fuhr ich mit meiner Zunge in seinen Mund und brachte ihn damit leise zum Keuchen. Dann küsste ich mich zu seinem Hals runter, verteilte ein paar Knutschflecken und entlockte ihm ein kleines Stöhnen. Doch auch ich genoss es, wie er mich anfasste.
"Dori?! Bist du hier?", hörte ich aufeinmal eine Kinderstimme und meine Zimmertür schwang auf, weshalb wir beide dorthin sahen und ich mich aufsetzte, wobei Jisung seine Hände von meinem Oberkörper nahm und mein Shirt wieder runter rutschte.
Wo zur Hölle kommt dieses Kind her?!
"Baaaahhh!", rief der kleine, vielleicht 6-jährige Junge angeekelt, als er mich und Jisung sah. "Hayoon! Da sind zwei Männer und die sexen rum!"
"Wirst du wohl die Klappe halten?!", fuhr ich ihn an. "Verzieh dich einfach wieder! Das ist mein Zimmer und wir können hier machen, was wir wollen. Und im Moment will ich dich einfach nur rausschmeißen."
Er sah aus, als ob er jeden Augenblick anfangen würde zu weinen, aber das war mir gerade scheiß egal.
"Min, sein nicht so zu ihm. Er ist doch nur ein Kind... Außerdem wusste er vielleicht nicht, dass das hier dein Zimmer ist."
"Trotzdem kann er klopfen.", antwortete ich und wandte mich dann wieder dem Jungen zu. "Oder haben deine Eltern dir etwa keine Manieren beigebracht?"
Nun fing er an zu weinen.
"Ich habe keine mehr.", brachte er unter Tränen hervor.
"Hey... Es tut mir leid... Das wusste ich nicht.", meinte ich und ging zu ihm, um ihn vorsichtig zu umarmen.
Er umarmte mich ebenfalls, doch es dauerte nicht besonders lange, bis ich mich wieder aus der Umarmung löste.
"Du wolltest Dori Hallo sagen, richtig?", fragte ich, woraufhin er nickte. Jisung beobachtete uns einfach nur mit einem kleinen Lächeln.
Ich hob die Katze auf meinen Arm und ging mit ihr zu ihm, sodass er sie kraulen konnte.
"Sie ist süß...", schniefte er.
"Ja, das ist sie. Ich bin übrigens Lee Minho und mein Freund heißt Han Jisung. Magst du mir vielleicht auch verraten, wie du heißt?"
"Ich bin Lee Namgi.", stellte er sich vor.
Irgendetwas in meinem Kopf begann zu rattern, doch ich begriff nicht, was es war. Ich kannte diesen Jungen nicht. Ich hatte seinen Namen noch nie zuvor gehört. Es könnte Zufall sein, dass er den gleichen Nachnamen hatte wie ich, doch das musste es nicht. Ich ließ Dori wieder runter und Jisung kam zu mir, um mir eine Hand auf die Schulter zu legen, nach der ich griff.