Part XXXVI - straight ahead I

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//Tief ein und ausatmen//

Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sein Herz drohte regelrecht in seiner Brust zu explodieren. Er konnte bereits sein eigenes Blut in seinen Ohren schon rauschen hören. Ein schweres Schlucken verließ seine Kehle.

//Du schaffst das, Izuku !//

Immer fester drückte er seine Faust zusammen. Sein Atem beschleunigte sich und seine Handflächen begannen bereits zu schwitzen. Nun schlug die Stunde der Wahrheit.

Izuku stand vor der geschlossenen Bürotür seines Vorgesetzten. Immer wieder spielte der Grünhaarige das Szenario durch, aber nichts bereitete ihn wirklich auf das Bevorstehende vor. Im Gegenteil. Angst schlich sich in seine Venen. Vorsichtig hob er seine rechte Hand, die er inzwischen wieder leicht geöffnete hatte, und legte sie an die hölzerne Tür. Er musste nur Anklopfen. Mehr war es eigentlich gar nicht. Aber warum verspürte er auf einmal eine solche Angst? War es die Ungewissheit was folgen könnte? War es die Reaktion seines Vorgesetzten, die es abzuwarten galt? Daraufhin biss sich Izuku auf die Unterlippe.

//Verdammt, sei kein Angsthase! du schaffst das!//

Noch einmal atmete der kleine Omega tief ein und aus, ehe er schließlich mit zittriger Hand gegen die Tür klopfte. Es war nicht fest, es war aber auch nicht leise. Kurz hielt der Kleinere inne, ehe er ein „Ja, herein!" vernahm und er daraufhin die Türklinke nach unten drückte. Mit stark hämmerndem Herzen schob er die Tür beiseite und betrat auf leisen Fußsohlen den Raum. Endeavor stand mit dem Rücken zu ihm und schaute aus dem Fenster. Erst als Izuku die Tür hinter sich geschlossen hatte, wand sich der Flammenheld zu ihm um. Neugierig ließ dieser seinen Blick über den Omega schweifen. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

„Izuku? Was verschlägt dich denn hier her?"

Seine Stimme klang ruhiger als sonst. Also hatte Izuku wohl einen guten Zeitpunkt erwischt. Nicht auszudenken, wie er sonst reagiert hätte, wenn er wieder wütend und rasend gewesen wäre. Wieder musste der Kleinere schwer schlucken, bevor er schließlich wortlos an den Schreibtisch herantrat und hierbei den USB-Stick aus seiner Hosentasche zog.

„Ich bin deswegen hier ... ", nach diesen Worten platzierte der Omega den Gegenstand auf Endeavors Schreibtisch. Dieser sah den Grünhaarigen fragend an, indem er eine Augenbraue nach oben hob. Dann drehte er sich komplett zu dem jungen Mann um. Danach hob der Rothaarige den Stick auf und sah sich diesen interessierend an.

„Was hat das alles zu bedeuten?"

Izuku zuckte daraufhin zusammen und traute sich nicht dem Alpha in die Augen zu schauen. Seine Aura war komplett anders als die von Shoto. Es kam öfters vor, dass der Omega zurückschreckte. Diese Aura drohte ihn regelrecht zu erschlagen. Kurz ballte Izuku wieder seine Hände zu Fäusten, ehe er dem Flammenheld genau in die Augen schaute.

„Es handelt sich um Tsuchis Werk. Sie wissen, dass ich an jenem Abend am Tatort anwesend war ....", traurig senkte der Grünhaarige daraufhin seinen Blick und biss sich erneut auf die Unterlippe.

„Ich habe die letzten Worte mit ihm gewechselt und ich habe den Stick von ihm überreicht bekommen. Durch eine kurzzeitige Amnesie konnte ich mich an viele Geschehnisse von dem Abend nicht mehr erinnern. Doch gestern Abend hat mich alles wieder eingeholt. Ich denke, dass wir mit dem Stick Zugriff auf seinen PC erhalten werden."

Wortlos widmete der Pro Held daraufhin seine Aufmerksamkeit erneut dem USB-Stick in seiner Hand. Die Stille war mehr als unangenehm. Nervös kaute der Omega auf seiner Unterlippe herum und begann mit seinen Händen zu spielen. Ablenken, er musste sich ablenken. Keine Panik. Er musste ganz ruhig bleiben. Seit gestern Abend war Izuku ein wahres Nervenbündel. Erst die Flashbacks, dann der Brief. Es war so viel auf den Grünhaarigen eingeprasselt. Er war gar nicht in der Lage gewesen, das Geschehene in so kurzer Zeit zu verarbeiten. Shoto hatte ihn zwar beruhigen können, jedoch kam die Nervosität zurück als der Weißrothaarige nach Hause gegangen war. Somit war Izuku die ganze Nacht mit seinen Gedanken allein gewesen. Inzwischen wünschte er sich, dass Endeavor von ihrer Beziehung wusste. In der Hoffnung, dass der Pro Held dies gelassen aufnehmen würde. Dann konnte das Versteckspiel endlich aufhören und Shoto konnte auch unter der Woche bei ihm bleiben. Der Omega wünschte sich inzwischen so sehr, dass sein Mate jede Nacht bei ihm war. Ihn in den Armen hielt, ihm einfach Geborgenheit gab. Aber das war alles reines Wunschdenken. Izuku konnte sich nicht vorstellen, dass Endeavor ihre Bindung einfach so akzeptieren würde. Obwohl der Pro Held in vielen Sachen lockerer geworden war. Aber betraf dies auch seine familiären Ansichten?

Öffne dein Herz für mich - 心を開いて[TodoDeku]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt