Kapitel 6

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Ice:

Zurück in der Wohnung kreisen meine Gedanken immer noch um den geheimnisvollen Agent. Meinen Laptop fahre ich hoch und versuche noch intensiver nach Informationen zu graben.

Irgendwo muss stehen, warum er ein halbes Jahr in einem Krankenhaus war. Seit Stunden suche ich nun schon nach irgendeinem Hinweis.

Eigentlich würde ich versuchen, mich in die Datenbank vom FBI zu hacken, aber ist es das Risiko wert? In eine Datenbank vom FBI zu hacken bringt sehr viel Risiko mit sich. So viele versteckte Alarmsysteme.

Unter anderem ist die Analystin Agent Torris ein Genie auf diesem Gebiet. Nicht grundlos gehört sie dem besten FBI-Team an. Würde ich nicht präzise und schnell alle Systeme deaktivieren, erfährt sie sofort, dass irgendjemand in ihrem System ist. Das wäre mein Todesurteil.

Seufzend lasse ich mir einen schwarzen Kaffee runter. Es muss doch eine Möglichkeit geben mehr über diesen Mann herauszufinden. Normalerweise muss ich mir nicht einmal Mühe geben, Informationen über eine Person zu finden.

Durch die sozialen Plattformen bleibt unter normalen Umständen nichts geheim, doch Agent Connor ist wie ein Geist. Irgendwie beeindruckt mich das, denn es ist nicht einfach, so wenig über sein Privatleben preiszugeben. Ich spreche aus Erfahrung.

Immer wieder spiele ich mit dem Gedanken in die Datenbank einzudringen. In meinem Kopf erstelle ich gerade eine Pro- und Kontraliste, einerseits würde ich mehr über ihn erfahren und andererseits wäre das Risiko geschnappt zu werden ziemlich groß. Aber selbst, wenn sie bemerken sollten, dass jemand im System ist, könnte ich schon über alle Berge sein.

Na dann. Der Entschluss steht fest und somit packe ich all meine Habseligkeiten in meine schwarzen Taschen. Die kleine Wohnung reinige ich gründlichst.

Sollte etwas schief gehen und das FBI meinen Standort erfahren, kann selbst die Spurensicherung nichts finden. Kein Haar und auch keinen Fingerabdruck. Ja, ich bin extrem gründlich und vorsichtig. Ein Fehler meinerseits und ich würde den Rest meines Lebens im Knast sitzen und auf das Knastessen hätte ich überhaupt keine Lust.

Nie wieder Burger oder Nutella-Toast. Mein Magen fängt an zu knurren, welches das Zeichen ist, an etwas anderes zu denken.

Für den Notfall habe ich eine neue Persönlichkeit angenommen. Orange schulterlange Haare und Grüne Augen. Mein Outfit besteht aus einer schwarzen Jeans-Hose und einem schwarzen Langarm-T-Shirt. Nicht zu vergessen meine schwarzen Boots.

Handschuhe an und schon beginne ich wie wild auf dem Computer los zu tippen. Verflucht, Agent Torris ist verdammt gut gesichert. Immer wieder fluche ich laut los und meine Finger kribbeln vor Aufregung.

In Gedanken bete ich gerade, an wen auch immer es da oben geben könnte. Sollte es einen Gott geben, dann bitte lass mich nicht auffliegen.

Ein paar Minuten fliegen meine Finger noch über die Tasten und dann plötzlich kann ich Einsicht auf die Datenbank nehmen.

Holla die Waldfee, bin ich gut. Schnell tippe ich Agent Connor's Namen ein und drucke alle Daten, die ich finden kann aus.

Während mein Drucker auf Hochtouren läuft, lade ich mir auch noch die aktuelle Fallakte, an dem das FBI gerade arbeitet, herunter, denn vorhin hatte ich einen Einfall. Aber dazu später.

Als alle Seiten ausgedruckt wurden und die Datei kopiert auf meinem USB-Stick ist, logge ich mich aus der Datenbank aus und verschlüssle all meine Internetwege. Bin ich froh, dass ich nicht erwischt wurde.

Laut puste ich meine gesamte Luft aus und schließe für einen kurzen Moment meine Augen, dann nehme ich den Stapel Papier und fange an zu lesen.

Agent Derek Connor

Einige Informationen sind mir schon bekannt, andere wurden geschwärzt und da.

Zusammengefasst hatte Derek Connor eine ältere Schwester, Amina Allison Connor, welche einen eifersüchtigen Stalker hatte. Dieser hat dann aus welchen Gründen auch immer Agent Connor entführt und gefoltert. Damals war er 17 Jahre alt. Das FBI hat ihn befreit und ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht.

Das würde den Krankenhausaufenthalt erklären, doch danach wurden sehr viele Zeilen in seiner Akte geschwärzt. Es muss so viel mehr hinter der ganzen Stalker-Geschichte stecken und verdammt, jetzt bin ich noch neugieriger als zuvor. Doch egal wie lange ich suche, es gibt keine weiteren Informationen über diesen Vorfall.

Gestresst fahre ich mir durch meine Haare. Genug für heute. Meinen Computer fahre ich hinunter und stopfe ihn in meine Tasche. Diese schultere ich um und verlasse die kleine Wohnung, damit ich meine bereits neu gebuchte Wohnung aufsuchen kann.

𝚄𝙽𝙲𝙾𝙽𝚃𝚁𝙾𝙻𝙻𝙰𝙱𝙻𝙴Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt