Kapitel 5

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ICE:

Seine Wohnung ist sehr ordentlich. Jeder Gegenstand hat seinen Platz. Generell ist alles in seinem Wohnbereich offen und man hat von jedem Raum aus einem guten Überblick.

Eine große Couch und ein Couchsessel stehen in der einen Ecke und gegenüber ein großer Flachbildfernseher.

Eine kleine Küche und ein kleiner Esstisch stehen auf der anderen Seite des Raumes. Es stehen nur zwei Stühle am Esstisch, daraus schließe ich, dass er meistens allein isst. Nur das Schlaf- und Badezimmer ist mit einer Tür abgegrenzt.

Leise und vorsichtig drücke ich die Klinke vom Schlafzimmer hinunter. Ein großer heller Raum mit einem großem King-Size Bett und einem Schreibtisch kann man sehr schnell wahrnehmen. Hinter der Tür befindet sich ein großer Schiebkasten, welcher als Kleiderschrank dient.

Generell ist seine ganze Wohnung sehr unpersönlich und schlicht gehalten. Keine Bilder, die irgendwo hänge und ebenso keine Zeitungen oder Ähnliches.

Wenn man einen genauen Blick auf seine Möbel richtet, kann man nicht einmal ein Staubkorn entdecken. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat er einen kleinen Kontrollzwang oder er ist einfach nur penibel genau, was die Ordnung betrifft.

Sein Kleiderschrank beinhaltet nur zwei Farben. Schwarz und Weiß. Keine persönlichen Gegenstände, Tagebücher oder Sonstiges ist in seinem Kasten zu finden.

Sogar unter seinem Bett befindet sich rein Garnichts. Nichts. Keine geheime Box, nicht einmal Staub.

Im Wohnzimmer suche ich weiter nach ... ja, nach was suche ich eigentlich?

Im Wohnzimmer ist nichts. Verdammt. Irgendwo muss ja was sein.
In der Küche öffne ich die ersten Laden. Küchenutensilien, Küchenmesser, Töpfe und Pfannen. Nicht weiter beunruhigend.

Ich öffne einen weiteren Schrank und siehe da. Ein kleiner eingebauter Tresor.

Klein, aber fein würde ich jetzt sagen, denn dieser Tresor lässt sich nicht so leicht öffnen. Verfluchte Scheiße.

Ich ziehe einen Schmollmund und schließe diesen Schrank wieder. Nun widme ich meine volle Aufmerksamkeit den anderen Schränken.

Weiter geht es mit dem Badezimmer. Dieser Raum inkludiert auch eine Toilette, welche selbstverständlich gründlichst gereinigt wurde. Ich öffne den Toilettenwasserdank. So nenne ich ihn zumindest immer.

Aha! Was haben wir denn hier? Eine kleine Plastiktüte.

Eigentlich hätte ich jetzt mit einer Pistole oder Drogen gerechnet, doch es ist ein USB-Stick.

Die Frage ist jedoch, wieso ist ein USB-Stick in der Toilette und nicht im Tresor?

Ich öffne die Tüte und betrachte den USB-Stick. Sieht ganz normal aus. Normalerweise würde ich ihn einstecken und in der Wohnung an meinem Computer schließen, aber wenn Agent Connor so genau ist, wie ich ihn bis jetzt einschätze, wäre es eine schlechte Idee.

Wer weiß, was da drauf ist und wie oft er nach dem USB-Stick sieht.

Also stecke ich ihn wieder in die Tüte und schließe den Toilettentank. Ich werde bald mit meinem Laptop nochmals einbrechen und den USB-Stick und dessen Inhalt genauer vornehmen.

Vorsichtig öffne ich seinen Hängeschrank. Alles normal und nichts Auffälliges. Ich nehme sein Parfum von Calvin Klein hinaus und rieche danach.

Gute Wahl, denn der Duft verleiht einem etwas männliches. Es riecht etwas herbe und der Duft erinnert mich an einen Wald und irgendeine fruchtige Note ist auch vorhanden.

Bis auf den Tresor und dem USB-Stick habe ich nichts finden können. Wie ich die Wohnung vorgefunden habe, so verlasse ich diese auch wieder.

Der Wohnungsbesuch war reine Zeitverschwendung, denn leider konnte ich nicht wirklich weitere Informationen über seine Person herausfinden.

Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es bereits später Nachmittag ist. Somit beschließe ich in die Wohnung zurückzugehen und mir einen Plan zurechtzulegen, wie ich in Kontakt mit Agent Derek Connor treten kann, ohne aufzufallen oder etwas über meine wahre Identität preiszugeben.

Jedoch würde ein persönliches Treffen ziemlich viel Risiko mit sich bringen. Unter anderem kann ich ihn und seine Fähigkeiten nicht einschätzen.

Er ist ein großes Rätsel. Aber eines kann ich versprechen, ich werde dieses Rätsel lösen, koste es, was es wolle!

𝚄𝙽𝙲𝙾𝙽𝚃𝚁𝙾𝙻𝙻𝙰𝙱𝙻𝙴Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt