Kapitel 8

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ICE:

Schon seit Stunden warte ich auf irgendeine Rückmeldung meiner Informanten, doch zurzeit ist noch keine Nachricht eingegangen. Vier Stunden sind schon vergangen. Zwar sind vier Stunden für so einen Fall nicht lange, doch meine Geduld hat auch keinen unendlich langen Faden.

Mein Interesse an Agent Connor ist zwar unbegründet und ich kann es mir selbst nicht erklären, warum ich so ein großes Interesse an ihm und sein Leben habe, doch er ist ein großes Rätsel und bei mir bleibt keines ungelöst. Für jedes Problem oder Rätsel gibt es eine Lösung oder eine Antwort, so auch auf die Frage, wer Agent Connor ist und welche Geheimnisse sein Leben beinhalten.

Der aktuelle Fall des FBI's ist nur ein kleiner Zug auf meinem großen Schachbrett und ich habe noch nie ein Spiel verloren, das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Gespannt blicke ich auf mein Smartphone, keine neuen Nachrichten sind eingegangen, das ist eigentlich nicht üblich, daraus kann ich schließen, dass der Serienkiller sehr gut organisiert ist.

Der Mörder wird höchstwahrscheinlich schon ein neues Opfer gefunden haben und hält das Team auf Trapp. Noch wichtiger für mich ist, so viel wie möglich über das FBI-Team zu erfahren.

Deren Handlungen, sowie das Arbeitsklima sind von einer sehr großen Bedeutung für mich. Auch Verbindungen und Beziehungen der einzelnen Teammitglieder sind eine sehr wichtige Information und kann mir in Zukunft möglicherweise einen Vorteil einbringen.

Dieses FBI Team ist deswegen so besonders für mich, da Agent David Lore mich bei meinem ersten Mord fast gefasst hätte. Mittlerweile ist er 55 Jahre alt, aber man darf ihn trotz seines hohen Alters nicht unterschätzen. Deswegen habe ich immer ein Auge auf das Team von Agent Hotch, insbesondre auf Agent Lore und all seine Bewegungen. Denn ein solches Alter bringt auch sehr viel Erfahrung mit sich.

Denn auch wenn alle Teammitglieder immer die aktuellen Fälle behandeln, hat Agent Lore meinen nie auf Eis gelegt. Selbst nach all den Jahren sucht er in seiner Freizeit immer wieder nach Hinweisen. Deswegen ist er auch eine Gefahr für mich, denn seine Ausdauer ist bemerkenswert.

Agent Lore ist nicht umsonst so gut in seinem Job, denn sein ganzes Leben hat er für seine Karriere geopfert. Er hat keine Frau oder Kinder und zu seinem Halbbruder hat er keinerlei Kontakt.

Er erinnert mich etwas an einen einsamen Wolf, der gegen das Böse ankämpft. Das Böse verkörpere ich in dieser Geschichte, doch mein Leben würde definitiv leichter sein, wenn er meinen Fall endlich beiseitelegen würde.

Mein Handybildschirm leuchtet auf und signalisiert mir, dass einer meiner fleißigen Bienchen wichtige Informationen gefunden hat.

Sofort, ohne mit der Wimper zu zucken, öffne ich die Datei und lese mir alles sorgfältig durch.

Der Name, der mir sofort ins Auge sticht, ist mir nicht unbekannt. Schon öfter habe ich ihn mit Auseinandersetzungen des Gesetzes in Verbindung gebracht.

Sein Name ist Frank Lorentino. Ein fettes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, denn nun komme ich einen Schritt näher an mein eigentliches Ziel.

Frank Lorentino lebt mit seiner Verlobten Sarah in einem kleinen abgeschiedenen Schloss. Wenn man sein Leben genauer unter die Lupe nimmt, kann man schon auf den ersten Blick erkennen, dass seine Finanziellen Einnahmen nur durch kriminelle Vergehen erworben werden.

Aufgrund seines Vermögens hat er keine finanziellen Einschränkungen. Somit konnte er ohne Aufsehen zu erregen, ein weiteres Grundstück kaufen. Keine Menschenseele sucht auf einem Anwesen eines reichen Mannes nach einer entführten Frau.

Dieser Mann widert mich an, denn ich kann sehr gut nachvollziehen, was diese Frauen erleben mussten. Ein kleines bisschen Mitleid kann ich aufbringen, denn diese Schmerzen sollte keine unschuldige Frau erleiden müssen.

Kurz spiele ich mit dem Gedanken, Frank auf die gleiche Weise wie er seine Opfer tötet, umzubringen, doch das würde eine Abweichung von meinem eigentlichen Plan verursachen.

Denn bald schon, werde ich Kontakt mit dem FBI aufnehmen und Frank Lorentino ans Messer liefern. Nicht zu vergessen kann ich somit meinen eigenen Nutzen aus dieser großzügigen Geste ziehen.

Das FBI wird es nicht im Geringsten gefallen, dass eine freilaufende Auftragskillerin sich in ihre Arbeit einmischt und noch weniger wird es demjenigen gefallen, mit dem ich Kontakt aufnehmen werde.

Denn dieser wird den Namen des Serienkillers nicht ohne eine von mir gewählte Gegenleistung bekommen. Jedoch wird der Agent keine andere Wahl haben, mir meine geforderte Gegenleistung zu erfüllen, denn Frank hat bereits, wie ich schon geahnt habe, sein nächstes Opfer angefangen zu foltern.

𝚄𝙽𝙲𝙾𝙽𝚃𝚁𝙾𝙻𝙻𝙰𝙱𝙻𝙴Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt