Kapitel 14

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Nach den Essen sind wir noch zu zweit unter die Dusche gehüpft um den Schweiss von der vorherigen Nacht abzuspülen. Zum Glück ist die Dusche gross genug für zwei Personen, denn etwas Bewegung hatten wir allemal. Als wir dann sauber genug waren, haben wir uns abgetrocknet und angezogen. Jetzt sitzen wir im Park auf der Wiese unter einer Trauerweide, betrachten die Natur und reden seit gefühlten 10 Stunden.

Die Themen könnten unterschiedlicher nicht sein, aber das stört uns nicht. Wir reden über Musik, Sexualitäten, Liebe, Sex und Kunst. Plötzlich rutscht mir raus, dass ich ihn gerne malen würde. Interessiert sieht er mich an. „Und wie soll ich für dich Model stehen? Als Goth? Regenbogenoutfit? Nackt?"

Er wackelt mit den Augenbrauen und lacht dann sorglos. Mir rutscht das Herz in die Hose und ich muss schwer schlucken. Ich weiss, dass er mich nur aufziehen will, allerdings kann er ja nicht wissen, dass ich den Anblick seines lustverzerrten Gesichtes der letzten Nacht auf eine Leinwand bringen möchte. Denn er sah so unglaublich schön aus in diesem Moment. Jedes Mal wenn ich ihn betrachte staune ich über seine Schönheit. Er hat eine düstere und dennoch lebensfrohe Ausstrahlung und genau das fasziniert mich unglaublich. Ich fühle mich jeden Tag stärker zu ihm hingezogen.

„Hey Kilian, das war nur ein Scherz." Ich habe nicht mal mitbekommen, dass ich so tief in meine Gedanken versunken bin und laufe knallrot an. „I...ich w...weiss."

Er sieht mir in die Augen und beginnt plötzlich schelmisch zu grinsen. Ohoh. Er lehnt sich zu mir und seine Lippen berühren beinahe mein Ohr. „So ist das also? Du willst mich nackt verewigen, vielleicht ja sogar während ich dich nehme? Keine Soge, ich bin für alles offen. Und wenn wir schon bei dem Thema sind. Deinen schönen sexy Arsch werde ich heute noch mehrmals durchnehmen." Sanft beisst er mir ins Ohr und erschaudernd stöhne ich auf.

„M...macello" Sein Blick ruht auf meinen Augen und dann legt er seine Lippen auf meine. Ich spüre ein Ziehen in meiner Hose und habe plötzlich das Gefühl sie sei zu klein. Ich erwidere den Kuss und drücke ihn dann auf die Wiese. Den Kuss lösend richte ich mich auf und grinse ihn frech an. „Das hört sich echt verlockend an, aber das musst du dir zuerst verdienen."

Und schon renne ich los Richtung Uni. Ich blicke kurz zurück und sehe seinen verdatterten Gesichtsausdruck bevor er sich ebenfalls erhebt und mir folgt. Ich renne immer schneller auf das Gebäude zu, mein Ziel bereits vor meinem inneren Auge. Mal sehen was er tun wird.

Ich öffne die Tür zum Atelier und verstecke mich dahinter. Nicht viel später höre ich Schritte. „Kilian, was soll das?" Er lacht belustigt und ich muss schmunzeln. Er betritt das Atelier und sieht sich erstaunt um. „Hier ist es unfassbar schön." Leise haucht er diese Worte und ich verwerfe meinen Plan ihn zu erschrecken.

Ich trete langsam hinter der Tür hervor. „Nicht wahr? Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die friedliche Stille, der Duft der Farben und des Terpentins, das angenehme Holz und die sowohl leeren als auch vollen Leinwände. Es ist mein kleines magisches Land der unendlichen Möglichkeiten." Lächelnd sehe ich ihn an.

Er erwidert mein Lächeln und nickt. „Ich verstehe dich. Du fühlst dich hier wohl, sicher und geborgen. Wie ein Zuhause." Er betrachtet die wenigen Bilder, welche hier herum stehen, natürlich alle von mir, da ausser mir anscheinend noch keiner hier war seit dem Beginn der Semesterpause.

„Sind diese Bilder alle von dir?" Er dreht sich zu mir und mein Blick fällt auf die Gemälde. „Ja, die sind von mir."

Er sieht sich jedes noch so kleine Detail der Bilder an und sein Staunen wächst mit jeder Sekunde. Beim Bild mit dem Wasserfall bleibt sein Blick zuerst auf dem tosenden Fluss unter dem Wasserfall hängen. Dann gleitet sein Blick dem Fluss entlang, welcher in einem ruhigem See mündet. Dort erweckt das trinkende Reh seine Aufmerksamkeit. Das Reh steht auf einer schönen, wilden, mit Blumen und anderen Pflanzen bewachsenen Wiese.

„Wow..." Seine hellen Finger gleiten über die Leinwand. „Es ist ein Meisterwerk. Wie bist du auf dieses Bild gekommen?"

Ich betrachte das Bild und lächle. „Beim Duschen. Ich stand unter dem fliessenden Wasser und habe es plötzlich klar und deutlich vor meinem inneren Auge gesehen."

Er dreht sich zu mir um, mit Bewunderung in seinen Augen. „Du bist unfassbar talentiert. Ich fühle mich geehrt, dass du mich malen willst." Als er sich wieder zu den Bildern dreht erröte ich und murmle leise. „So gut bin ich nun auch wieder nicht."

„Doch das bist du Kilian. Sieh dir doch nur mal deine Arbeit an. Dieses Bild mit dem Hirsch zum Beispiel. Es ist wunderschön! Man kann die Ruhe und Sicherheit der Lichtung deutlich spüren."

Das Hauptaugenmerk ist definitiv der Hirsch, aber auch die bunten Blätter und die leicht neblige Szenerie ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Ich bin schon stolz darauf den Traum so gut auf die Leinwand gebracht zu haben.

Er sieht mich lächelnd an. „Was hat es mit dem Bild auf sich? Woher kam die Inspiration." Ich trete neben ihn, sodass er mir nicht direkt in mein errötetes Gesicht blicken kann. „Ich habe davon geträumt. Ich hab mich so sicher und geborgen gefühlt, es war einfach atemberaubend."

„Wann hattest du diesen Traum?"
Ich schliesse meine Augen und atme tief durch. „In unserer ersten gemeinsamen Nacht." Ich höre wie ihm kurz den Atem stockt. „Dieses Gefühl war so wunderschön und überwältigend, ich musste es einfach verewigen und als ich die Augen geöffnet habe, habe ich erst realisiert, dass ich in deinen Armen lag."

Er dreht mich zu sich und streicht mir eine Strähne meines Haares aus der Stirn. „Bitte öffne die Augen und sieh mich an." Seine Stimme ist nur ein Hauchen und jagt mir einen Schauer über den Rücken. Langsam öffne ich meine Augen und blicke direkt in seine. „Du bist wunderschön." Meine Stimme ist ebenso nur ein leises Hauchen, aber an seinem Blick sehe ich genau, dass er meine Worte verstanden hat.

Hey ihr Lieben😘

Hach die zwei machen mich echt noch fertig xD
Sie sind so eigensinnig und haben so eine spezielle Beziehung zueinander entwickelt. Es ist echt krass.

Was haltet ihr so von Marcello und Kilian? Und auch von ihrer zwischenmenschlichen Beziehung?

Sind ihre Handlungen nachvollziehbar? Oder denkt ihr sie seien einfach nur Chaoten?

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Eure ntburri🖤

The Art of Love (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt