Kapitel 34

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Reiners Sicht

Wir wollten uns das letzte Mal für diesen Woche noch mal treffen, um das auszudiskutieren, was wir gestern angefangen hatten. Es stand immer noch offen, ob wir wirklich jetzt schon zurückkehren sollten. Ich war streng dagegen, aber Annie hatte da eine andere Sicht drauf. Berthold und ich waren schon längst am abgemachten Ort. Nur Annie verspätete sich wie immer. Als sie endlich kam entdeckte ich einen Schatten, der ihr folgte. Berthold und ich sahen sicher mehr als erstaunt aus, als wir Y/N erkannten. Warum hatte Annie sie mitgenommen. Y/N blieb am Tor etwas weiter weg stehen und Annie kam auf uns zu. "Problem..." sagte sie nur und schaute kurz zu mir. "Warum bringst du Y/N mit?" "Ich dachte, dass wäre ganz lustig." sagte sie ironisch, "Natürlich nicht deshalb." versuchte sie den Schock in unser beider Gesichter zu normalisieren. "Jetzt sag schon." machte ich die Augen zu und verschränkte meine Arme vor meinem Körper. "Sie weis, dass wir uns öfter nachts treffen." Sie wartete auf meine Reaktion, die aber nicht kam. "Hast du vergessen, was du mir gestern noch gesagt hast? Sie ist jetzt dein Problem und wenn sie wirklich für dich alle nur Dämonen sind und sie eine Gefahr darstellt, weißt du ja was zu tun ist." Sie wusste genau, dass ich es nicht so weit kommen lassen wollte. "Was weiß sie alles?" fragte ich nach. Berthold blieb still neben mir sitzen. Er hatte wirklich Angst, dass man uns auffliegen lassen würde. "Keine Ahnung. Ich weis nur, dass sie weiß, dass wir uns treffen. Über mehr habe wir nicht geredet." seufzte Annie. Ich wusste, dass Annie viel an ihr lag. Aber würde sie so weit gehen, sie für ihr eigenes Leben zu beschützen? Y/N kam nun näher zu uns und setzte sich neben Annie. Sie lächelte mich an. Wahrscheinlich hatte sie schon längst gemerkt, dass etwas nicht stimmt, wenn sie nicht schon längst alles wusste. "Sag Y/N, was hast du mitbekommen?" fragte ich vorsichtig nach. Sie schaute etwas fragend. War das ein gutes Zeichen? "Naja, ich sehe euch immer wieder abends hier sitzen und da hab ich mich gefragt, was ihr denn so alleine hier macht." antwortete sie ganz einfach. Das half mir wirklich nicht weiter die Situation einzuschätzen. "Und hast du uns gehört, über was wir reden?" Ich musste sie es fragen, auch wenn es sehr riskant war und es sie eher noch auf die Spur bringen würde. "Ehrlich gesagt nicht...Aber ihr heckt doch sicher irgendwas aus, oder?" lachte sie und versuchte die ernste Stimmung etwas zu heben. Ich erzwang mir ein Lächeln, das eigentlich eher durch Erleichterung kam. Anscheinend hatte sie wirklich keinen blassen Schimmer.

"Wir müssen mehr Acht geben." sagte ich, nachdem Y/N wieder verschwunden war. Annie meinte, sie würde gleich hinterher kommen. Ihr die Sache zu erklären, war schwerer als gedacht und fürs nächste Mal sollte ich unbedingt ein paar Ausreden parat haben. "Sag Reiner..." sah mich Annie ernst an, "...was hättest du mit ihr gemacht, wenn sie es gewusst hätte?" fragte sie nach. Die Frage war berechtigt. Aber sie wusste, dass es meine Pflicht gewesen wäre sie.... "Du weist genau, was ich hätte tun müssen." antwortet ich wahrheitsgemäß. "Ja schon. Aber meine Frage war, was du getan hättest und nicht was du tun müsstest." wieder sah sie mich eindringlich an. "Antworte mir ehrlich!" befahl sie mir jetzt. "I-Ich..." Ich tat so, als würde ich darüber nachdenken. Dabei wusste ich ganz genau, dass ich das Y/N niemals antun hätte können. Sie war für mich wie eine kleine Schwester, die ich beschützen müsste. "Ich bin ein Krieger. Ich hätte meine Pflicht zum Wohle unseres Volkes getan." log ich, um meine Autorität nicht zu verlieren. "Wenn du ihr was tust,... " weiter sprach sie ihre Drohung nicht aus.

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Deine Sicht

Ich war beruhigt, das ich mir um Annie keine Sorgen machen musste. Sie wollten mir anscheinend nicht genau sagen, worum es in ihren Gesprächen ging, denn ihre Ausrede, dass sie nur alle drei manchmal schlaflos sind, kaufte ich ihnen nun wirklich nicht ab. Aber das war nicht schlimm. Jeder hatte so seine Geheimnisse und es ging mich ja auch eigentlich nichts an. Ich hatte mich da nicht einzumischen und das respektierte ich. Ich war sogar froh, das die drei sich anscheinend besser verstanden, als ich angenommen hatte. Reiner und Berthold war ja klar. Die zwei waren beste Freunde und unzertrennbar. Das merkte ich schon in den ersten Tagen. Aber das Annie sich mit ihnen auch verstand, freute mich wirklich. Sie war immer so zurückhaltend. Seelenruhig konnte ich nach dem Tag endlich einschlafen.

Am nächsten Morgen lies mich Jean nicht aus den Augen und ich wusste ich würde noch heute mit ihm konfrontiert werden. Ich wollte es bloß so weit wie möglich heraus zögern. Irgendwann war es so weit und Jean zog mich nach dem Lehrgang über Titanen zur Seite. Ich merkte, das es zwecklos war weiter davor weg zulaufen und wollte mir nun doch endlich anhören, was er zusagen hatte. "Na sag schon." forderte ich ihn auf, da er mal wieder verstummt war. "Y/N..." seine Wangen waren leicht gerötet, "Es tut mir Leid. Ich war ein Idiot." "Du meinst wie immer?" Ich wollte keine Entschuldigung sondern einen Grund den er mir wirklich schuldete. "Ja, wie immer." sagte er und schaut zu mir runter. "Hat er in den letzte Wochen nochmal einen Wachsschub bekommen." waren meine Gedanken, die nun wirklich nicht jetzt hierher gehörten. "Warum? Warum warst du so zu mir? Ich habe dir doch nichts getan." Ich versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben, auch wenn es mich immer noch etwas anpisste. "I-Ich...Ich weiß auch nicht. Also ich weis schon, aber es war total dumm, okay?" Ich seufzte. "Ich muss mich wohl damit abfinden, dass du mir den Grund nicht sagen möchtest." "Also nimmst du meine Entschuldigung an und es ist alles wieder gut?" wollte er eine Bestätigung. Ich nickte und auf einmal hob er mich freudig hoch und schwang sich mit mir im Kreis. "He! Lass mich runter." rief ich, was er auch tat. "Weist du ich mag dich wirklich und ich möchte nicht, dass sich daran nochmal was ändert. Also wie wäre es wenn wir uns immer sagen, was los ist. Damit nicht nochmal so etwas zwischen uns kommt, was auch immer es war." fragte ich und wollte eine Art Packt mit ihm aus machen. Er hielt mir die Hand hin und ich schlug ein. "Abgemacht." lächelte er sanft.

Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt