Kapitel 30

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Deine Sicht

Der Tag verlief eigentlich ganz ruhig. Während die einen das Essen vorbereitet hatten, trainierten ein paar andere. Ich war froh, dass es einige unter uns gab, die wirklich gut kochen konnten. Das Essen schmeckte einfach nur super und da Sasha sogar ein Kaninchen erwischt hatte, hatten wir sogar Fleisch. Mir tat das Kaninchen etwas leid, aber so war es nun mal in dieser Welt. Fressen oder gefressen werden.

Ich machte mich auf dem Weg duschen zu gehen und endlich neue Klamotten anzuziehen. Die meisten Mädchen hatten ihre Sachen schon mal umgezogen und den Rest im Fluss gewaschen. Nun hingen diese zum trocknen an der Leine. Und auch für mich war es echt an der Zeit mich umzuziehen. Also legte ich meine frischen Klamotten neben die Dusche nach draußen. Leider waren die Duschen im Freien, weshalb ich froh sein konnte, das sie etwas abgelegen und mit etwas Sichtbedeckung waren. Mein Handtuch hing ich über die Wand und fing dann an mich zu waschen. Es tat wirklich gut, auch wenn das Wasser nicht warm war. Ich ließ das Wasser langsam über meinen Körper fließen und machte entspannt kurz die Augen zu.
Ich hörte wie Welche näher kamen und drehte mich um. Connie, Ymir und Sasha kicherten und nahmen kurzerhand meine Sachen. Connie lachte immer lauter. "Hey! Gebt mir meine Sachen zurück!" rief ich aufgebracht und wollte die Dusche verlassen, als ich merkte, dass ich Splitter Faser nackt war. So konnte ich doch nicht raus. "Du bekommst deine Sachen am Lagerfeuer wieder." lachte Ymir und sie rannten gemeinsam weg. Ich sprang etwas hoch um ihnen hinterher sehen zu können. "Was mach ich denn jetzt?" fragte ich mich und schaute mich etwas um. Ich wusste, dass alle beim Lagerfeuer waren und so konnte ich beim besten Willen nicht hin gehen. Selbst meine alten Klamotten hatten sie mitgenommen. "Toller Streich!" sagte ich genervt. Aber ehrlich musste ich mir selbst zugeben, dass ich es auch getan hätte. Bloß war ich hier die verarschte. Das war nicht mehr ganz so lustig. Vorsichtig öffnete ich die Tür von der Dusche und schaute mich um. "Bis jetzt keiner zu sehen." Ich schlich mich langsam zur Hütte und versuchte beim gehen kleine Schritte zu machen, um so gut es ging das wichtigste zu verdecken. In der Hütte angekommen atmete ich erleichtert aus. Es war zum Glück auch hier keiner. Schnell rannte ich zu den Sachen. Da wir alle nur ein Outfit mithaben durfte und ich sonst nur noch Unterwäsche dabei hatte, zog ich erstmal die an. Aber selbst so konnte ich unmöglich zum Lagerfeuer. Ich schaute mich weiter um und entdeckte ein paar Sachen. Reiner hatte heimlich mehr mitgenommen, als man sollte und so zog ich schnell eine kurze schwarze Hose von ihm an. Ich wusste was das für eine Hose war, weshalb ich vorher sicher ging, dass sie wirklich noch sauber war. Dann sah ich ein T-Shirt woran ich roch. "Eindeutig von Jean." sagte ich und zog es an. Es war zwar etwas groß und ging mir bis knapp über meine Oberschenkel, aber irgendwie roch es gut.
Auf dem Weg zum Lagerfeuer merkte ich, dass es draußen schon ziemlich kalt geworden war. Aber ich musste nur schnell meine Sachen zurück holen. Als ich auf das Lagerfeuer zu ging, kam mir Jean entgegen. "Hey Y/N wo..." "Keine Fragen jetzt!" unterbrach ich ihn und er schaute mir hinterher. "Warum hast du mein T-Shirt an?" fragte er noch. Reiner drehte sich um und wurde leicht rot. "Ist das meine..." "Du bekommst sie gleich wieder." ging ich weiter zu Ymir, Connie und Sasha. Als sie mich sahen, spuckte Connie sein Getränk wieder aus und verschluckte sich vor Lachen. Sasha half ihm wieder normal zu atmen. Auch Ymir lachte und hielt sich die Hand vor den Mund. "Was hast du denn da an?" lachte sie. "Irgendwas musste ich ja anziehen." Reiner, Jean und noch ein paar andere merkten auch was los war und hörten unserem Gespräch zu. In dem Moment war ich die Lachnummer des Tages. Ein Mädchen in Jungsklamotten.
"Danke." sagte ich als Ymir meine Sachen mir wieder gab und wollte wieder in die Hütte gehen. Dabei gingen mir Reiner und Jean natürlich hinterher. "Als ich Duschen war, haben sie mir einfach meine Sachen geklaut..." fing ich an den beiden zu erzählen und wollte mich gerade umziehen. Die beiden standen im Türrahmen und schaute zu mir. Ich machte eine Handbewegung, die sie anscheinend nicht verstanden. "Könnte ihr euch bitte umdrehen?" verdeutlichte ich nun, dass ich keine Lust hatte, dass sie mich in Unterwäsche sahen. Schnell drehten sie sich um. "Und da dachtest du, du ziehst mal schnell was von uns an?" fragte Reiner. "Was hätte ich denn machen sollen. Ich hatte nichts mehr und die Mädchen haben alle ihre schon gewaschen." zog ich meine Hose an.
"Ihr könnt wieder schauen." sagte ich und schaute in zwei verlegene Gesichter. Ich wollte gerade Jean sein Shirt zurück geben, als er meinte ich könnte es auch behalten. "Ich hab noch mehr..:" Hatte hier wirklich jeder mehr mitgenommen, als man durfte? Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.
"Ich glaub, ich geh jetzt schlafen..." räusperte ich mich. "Ohhh nein." packte mich Jean als ich gehen wollte von hinten, "Du kommst jetzt schön mit zum Lagerfeuer. Es ist noch viel zu früh, um schlafen zu gehen." "Jean." kreischte ich und er kitzelte mich zu Boden. "Lass das." konnte ich nicht mehr vor lachen. Dann hob er mich hoch und warf mich kopfüber über seine Schulter. "W-Warte...Jean!" schrie ich, "Ich fall runter!" "Ach Quatsch ich hab dich fest an den Beinen." lachte er und trug mich raus. Immer mehr hatte ich das Gefühl nach vorne zu rutschen und versuchte hastig irgendwie an ihm Halt zu finden. Ich versuchte mich aufzustemmen und zog an seinem Klamotten. "Lass mich runter..." kreischte ich. Da er nicht auf mich hörte, umschlang ich seinen Bauch mit meinen Armen und griff fest in sein Hemd. "Wehe du furzt!" sagte ich noch warnend und er lachte weiter. "Keine Sorge."

"So eine Y/N auf Bestellung." setzte er mich auf einem Baumstamm am Lagerfeuer ab und setzte sich neben mich. "Die Sachen stehen dir viel besser." lachte Annie und ich grinste sie schief ironisch an. "Danke." sagte ich noch und unterhielt mich dann weiter mit ihr und den anderen.
Solche Moment gefielen mir wirklich sehr. Wenn alle zusammen kamen und die Zeit still stand. Ich schaute ins Feuer, auf dem sich Sasha irgendwas biet. Es sah aus wie ein Brot, bloß in schwarz. "Vielleicht solltest du es langsam raus nehmen." gab ich ihr den Tipp. "NEIN!!!" schrie sie und schaute sich ihr Brot enttäuscht an. Dann aß sie es einfach trotzdem. "Okay..." dachte ich nicht weiter darüber nach und lehnte mich an Jean.

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Jeans Sicht

Y/N sah total süß aus mit meinem T-Shirt. Und als sie über meiner Schulter hing und ihr Arme um mich schlang, hatte ich so ein kribbeln im Bauch. Jetzt saß sie neben mir, hatte sich an mich gelehnt und schaute zufrieden ins Feuer. Schlafen gehen? Das ich nicht lache. Dafür war es doch noch viel zu früh gewesen. Ich merkte, das sie kalt war und zog meine Strickjacke aus, um sie über sie zu legen. Sie schaute zu mir hoch. "Aber ist dir nicht kalt?" fragte sie. "Ach, ich friere nicht so schnell." sagte ich und sie lehnte sich wieder gegen meine Brust und unterhielt sich mit Annie.

Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt