Kapitel 7

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"Bett, Uniform! Essen gibt es um 18 Uhr. Anziehen und zum Training! Die anderen Rekruten sind schon dort. Du gehörst ab heute zur 104. Trainingseinheit!" wurde mir befohlen. Dann lies man mich alleine in einer von vielen Hütten abseits des Stadtgebietes, wo das Trainingslager für die neuen Rekruten war. Ich schaute mir meine neuen Klamotten an, die mir aufs Bett gelegt wurden. Schneeweiße Hosen mit braunem Gürtel, T-Shirts in leicht unterschiedlichen Farben, ein Hemd in weiß und eine bräunliche Jacke mit dem Abzeichen der Rekruten. Die T-Shirts wurden mir nur gegeben, weil ich wirklich gar nichts eigenes hatte.

Nach dem ich mich angezogen hatte und den Rest auf meinem Bett einfach liegen lies, ging ich nach draußen. Etwas weiter weg befand sich ein Trainingsplatz, auf dem schon die ersten...gegen einander kämpften!? Ich kam etwas näher, um mir das Schauspiel etwas genauer anzusehen. Sie übten in der prallen Sonne sich gegen ihren Gegenüber zu verteidigen. Dabei waren sie so vertieft, dass mich keiner zu bemerken schien. Ich setzte mich unauffällig zur Seite. Meine Hose fing immer wieder an zu rutschen und langsam hatte ich das Gefühl, dass selbst der Gürtel nicht mehr half. Auch mein T-Shirt fiel zu groß aus, weshalb ich es an der Seite aufriss und einen Knoten machte. So war es zwar leicht bauchfrei und sah komisch mit der Hose aus, aber es fühlte sich wenigstens besser an.
Auf einmal rannten alle los und stellten sich salutierend in Reihen auf. Ich frage mich was los war, bis ich den Hauptgefreiten um die Ecke kommen sah. Hatte die ihn schon von weitem gerochen oder was? Ich blieb sitzen und schaute mir alles etwas genauer an. Neben dem Hauptgefreiten ging ein etwas sehr streng aussehender großer Mann mit gerunzelter Stirn. Als sie vor den Rekruten zum Stand kamen, fing der Mann an zu sprechen. "SALUTIEREN!" befahl er noch mal und sie standen noch strammer als ohnehin. "Ich wurde vom höchsten Kommandanten für ein paar Wochen ins Stadtinnere gebeten, um dort etwas zu erledigen. Ab heute wird Hauptgefreiter Levi euch beim Training im Auge behalten. Ihr wisst was zu tun ist. Training hat für euch Luschen die oberste Priorität und eure Schwächen müsstet ihr mittlerweile selbst wissen! Ganz oben auf der Liste stehen vor allem noch Nahkampf und das Zusammensetzen und auseinandersetzen der 3DManöver. Ansonsten sind Befehle vom Captain anzunehmen. Haben wir uns verstanden?" "JA Kommandant Shadis!" riefen sie ihm nach bevor er ging. Als er um die Ecke ging, erhaschte er noch einen kurzen Blick auf mich.

Der Hauptgefreite trat vor. "Da ich weis, dass ihr Bälger hoffentlich schlau genug seid euch eine Beschäftigung zu suchen, erwarte ich von euch, dass ihr mich nicht nervt! Wie gesagt, hat Nahkampf eine der höheren Prioritäten" er sah sich kurz um. "S/N!" schnaufte er und kam auf mich zu. Ich erhebte mich und stellte mich schnell in eine der Reihen. Aber garantiert salutierte ich nicht so blöd, wie die anderen. "Ja?" frage ich eher mit weniger Interesse. "AB HEUTE HABT IHR EINEN NEUEN REKRUTEN IN EURER TRUPPE!" schrie er, so das fast mein Ohr abfiel. "Du bist ein Soldat?!" fragte er mehr, als das es eine Bemerkung oder Zuordnung war. "Anscheinend!" gab ich als Antwort und stellte mich schräg hin, beide Hände in den Hosentaschen. Dann schaute ich ihn schief an. Die anderen schauten nur erstaunt. Wie immer. Wahrscheinlich hätten sie sich nie getraut, so mit dem Hauptgefreiten zu reden. "Dann erweisen sie auch den nötigen Respekt mir gegenüber. Salutieren!" befahl er. Doch ich schaute ihn nur von der Seite an. "Nö..." Noch mehr erstaunte Blicke in meine Richtung. Ich wusste das der feine Herr mir gegenüber das aber nicht auf sich sitzen lassen konnte, also grinste ich nur. Ich musste mir schon fast das lachen verkneifen bei dem ernsten Blick, den ich schon längst hier nicht mehr ernst nehmen konnte. Einige fingen an zu tuscheln, andere achteten genau darauf wie jetzt der Captain darauf reagierte. "RUHE!" schrie er und sofort wurde es wieder still und alle standen wieder wie eine gerade Linie. Dann schaute er wieder zu mir.
Ein Wimpernschlag später kniete ich vor ihm. Er hatte mich zu Boden gebracht, in dem er mir einen Tritt um meine Beine gab und dann mich nach unten auf meine Knie trat. Ich schaute zu ihm rauf. "Vielleicht war ich auch nur noch zu nett zu dir, aber dich bekommen wir hier genauso hin. Hunde sind immer zu dressieren." sagte er missachtend. "Eine andere Wahl hast du auch nicht. AUFSTEHEN SOLDAT!" befahl er mir wieder und ich stand auf. "Mir doch egal." gab ich mein Kommentar dazu ab. "Jeder 4 Runden zum aufwärmen!" befahl er dann der ganzen Truppe. Alle liefen los, nur ich blieb auf der Stell und schaute zu Levi. Nochmal kam er mit seinem strengen Blick auf mich zu. Auf einmal blieb er stehen und schaute mich genauer an. Er musterte mein Outfit von oben bis unten, dann kam er näher. "Du läufst bis das Abendbrot vorbei ist und wehe du kippst mir eher um. Immerhin hast du doch angeblich so viel Energie, dann schaffst du das doch locker." sagte er leicht angepisst und ging. Da ich heute wirklich keinen Bock auf Stress hatte rannte ich los. Er hatte recht ich hatte viel Energie, also würde ich das auch schaffen. Dem würde ich es noch beweisen.

Nachdem die anderen die Übungen im Nahkampf beendet hatten, gingen sie etwas essen. Ich musste immer noch weiter laufen. Ich sah wie Levi aus einer der Hütten mit einer Tasse in der Hand den Trainingsplatz betrat und mich beobachtete. Mit jedem Schritt wurde ich langsamer und das war ich auch ohnehin schon. Immerhin war ich mehrere Stunden gelaufen und wenn ich ehrlich bin hätte ich gedacht, dass ich schon viel eher umkippen würde. Als ich an ihm vorbei lief, sagte er: "Das reicht für heute!" und ich blieb stehen. "Ich hoffe du hast aus deinem Fehler gelernt und morgen pünktlich in der Reihe, Hund!" Ich hatte ja jetzt wirklich viel mit mir machen lassen, aber immer noch von diesem Arsch als Hund beleidigt zu werden, würde ich mir jetzt nicht mehr gefallen lassen. Ich ging auf ihn mit letzter Kraft zu und wollte ihn von hinten angreifen, als mich jemand von hinten an meiner Jacke zurück hielt. "Du mieser..." fing ich an, sprach aber nicht weiter, da der hinter mir stehende mir dien Mund zuhielt. Ich schlug der Person in den Magen und wollte das er mich los lies, als ich sah, dass er lächelte.
"Du hast einen harten Schlag drauf." sagte er und rieb sich den Hinterkopf. Dann zeiget er in die Richtung in die der Hauptgefreite verschwunden war. "Aber besser ich, als er. Ich glaub du weist nicht, was für eine wichtige Person er ist. Ich mein so wie du dich gegen ihn behaupten wolltest..." Er schaute meine verdreckten Klamotten an und merkte anscheinend schnell, dass ich nicht mehr lange mich auf den Beinen halten konnte. Also unterbrach er das einseitige Gespräch über den Captain.
"Ich bin Jean Kirstein!" sagte er und wollte mir die Hand geben. Ich schaute jedoch nur auf die Hand, bis er sie zurück nahm. "Und du bist?" wollte er wissen. "Du scheinst nicht gerade gesprächig..." "Doch! Nur nicht zu Personen, die ich nicht kenne." sagte ich und wollte gehen, um endlich auch was zu essen. "Warum hast du versucht dem Captain die Stirn zu bieten?" reif er mir noch zu und ich drehe mich um, um ihm meine Antwort darauf zu geben. "Weil ich ihn nicht leiden kann." "Heißt das, dass du mich leiden kannst?" tat er auf arrogant. "Das wird sich noch früh genug herausstellen." musste ich leicht schmunzeln und ging.

Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt