[05]

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Jisung PoV

Die nächsten Tage vergingen und natürlich würden Chan und Changbin's Sticheleien wegen Areum nicht gerade weniger. Inzwischen hatte selbst Felix seinen Spaß daran gefunden, mich aufzuziehen. Aber wenn ich ihnen sagte, dass sie damit aufhören sollten, machten sie nur noch weiter oder ließen es nur für eine kurze Zeit. Aus dem Grund hatte ich auch versucht, ihnen zu verheimlichen, dass ich heute zu Areum gehen würde, doch natürlich funktionierte es nicht, da Felix es bereits mitbekommen hatte und es natürlich den anderen beiden gegenüber erwähnt hatte.

Ich war nur froh, dass sie nicht auch wussten, dass ich dort schlafen würde. Allerdings waren ihre Eltern nur einverstanden gewesen, wenn ich bei Minho im Zimmer oder im Wohnzimmer schlief, was mich jedoch nicht wirklich störte. Auch wenn ich nicht wirklich verstand, warum inzwischen so gut wie jeder Panik machte, weil ihr Kind ja möglicherweise ganz eventuell mit jemandem schlafen könnte.

Mit einem Seufzen klingelte ich am Haus der Lee's. Eine Weile hörte ich nichts, doch dann öffnete Minho mir die Tür.

"Wow, du siehst echt scheiße aus.", begrüßte er mich.

"Immer noch besser als du.", erwiderte ich und umarmte ihn. Vielleicht drückte ich ihn ein wenig zu fest an mich, denn ich hatte allmählich Angst, dass er keine Luft mehr bekam.

"Hey, was ist denn los...?"

"Die gehen mir alle auf die Nerven.", schmollte ich. "Keiner von denen rafft, dass ich nichts von Areum will, aber sie ziehen mich die ganze Zeit auf von wegen 'Ja, jetzt vielleicht noch nicht' oder 'Wir wissen beide, dass du was von ihr willst'. Nein, verdammt. Will ich nicht."

"Ich überlege mir was, um dir zu helfen, ja?"

"Danke..."

"Und jetzt auf zu Areum mit dir, bevor sie noch wütend wird, weil ich ihren Besuch aufhalte.", lächelte er, woraufhin ich ihm einen kurzen Kuss auf die Wange drückte und dann in Areum's Zimmer ging. Aus dem Augenwinkel sah ich noch, wie Minho sich ungläubig an die Wange fasste, doch dann war ich auch schon in Areum's Zimmer verschwunden.

"Hey.", begrüßte ich sie und setzte mich zu ihr an den Schreibtisch, wo sie sich irgendein Drama ansah.

"Hi, Jisung.", antwortete sie mit einem kleinen Lächeln. "Ich hab überhaupt nicht gehört, dass du geklingelt hast."

"Oh, ich hab schon früher geklingelt, aber ich hab mich noch kurz mit Minho unterhalten."

"Worüber denn?", fragte sie neugierig.

"Nichts all zu wichtiges. Nur etwas, das mir gerade nicht mehr wirklich aus dem Kopf gehen will, aber es eigentlich sollte."

"Darf ich wissen, was es ist?"

"Naja, du weißt ja, dass einige da dieses Ding zwischen uns sehen, das da nicht ist..."

"Du meinst eine Beziehung?"

"Jaaa... Genau das. Und ich... Ich sehe das da einfach nicht, aber ich hab das Gefühl, dass jeder von mir will, dass ich das da sehe. Versteh mich nicht falsch. Du bist toll und alles, aber eben nicht so."

"Naww... Komm her, Jisung."

Sie umarmte mich vorsichtig, doch irgendwie wünschte ich mich zurück in Minho's Arme.

"Die können dir alle egal sein."

"Ich weiß.", seufzte ich. "Lass uns einfach Musik machen, okay? Ich muss langsam mal aufhören daran zu denken."

"Okay. Ich hab auch schon mit der ersten Aufgabe angefangen. Die war ja im Prinzip das, was du mir das letzte Mal erklärt hast."

"Genau, das war es."

"Aber Aufgabe 2...?"

Sie sah mich hilfesuchend an, weshalb ich ein wenig lachen musste. Dann begann ich ihr zu erklären, was sie machen musste.

Eine gute Stunde verging, bis wir fertig waren und alles wieder zusammen packten. Sie hatte anscheinend das meiste verstanden und beim Rest hatte ich ihr die Lösungen gesagt, da wir beide einfach keine Lust mehr hatten. Stattdessen machten wir es uns nun lieber im Wohnzimmer gemütlich und sahen uns den Anime an, den wir das letzte Mal angefangen hatten.

"Hey! Wir wollten den zusammen schauen!", beschwerte sich Minho, als er das Opening hörte.

"Dann setz dich halt dazu, aber jammer hier nicht so rum.", erwiderte Areum.

"Kein Grund um sauer zu sein, Zitronenlimo.", meinte ich, woraufhin er sich zwischen uns setzte. Das Sofa war allerdings auch nicht besonders groß, weshalb er kaum eine andere Wahl als diesen Platz hatte.

"Kein Grund um bissig zu werden, Eichhörnchen.", entgegnete er.

Ein wenig unsicher legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab, doch es schien ihn nicht zu stören. Er fuhr sogar mit seiner Hand in meine Haare und begann mir den Hinterkopf zu kraulen.

"Gefällt dir das?", fragte er, als er bemerkte, dass meine Augen bereits geschlossen waren.

"Hmm...", antwortete ich nur und drückte mich leicht an ihn. Dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis ich auf Minho's Schulter einschlief.

Wach wurde ich erst wieder, als meine Füße gegen etwas knallten. Ich lag nicht mehr auf dem Sofa, sondern auf etwas, das sich wie ein großes weiches Bett anfühlte. Noch dazu spürte ich, wie jemand vorsichtig seine Hände von mir nahm.

"Minho?", fragte ich verschlafen und öffnete meine Augen. Das Etwas, gegen das meine Füße geknallt waren, stellte sich schnell als sein Bettende heraus.

"Shht... Mach deine Augen wieder zu und ruh dich aus...", meinte er sanft und strich vorsichtig mit seiner Hand so über meine Stirn und meine Augen, dass es so schien, als ob er sie schließen wollte.

"Aber dann kann ich heute Abend nicht mehr schlafen und du musst dir mein dummes Gefasel anhören, weil mein Gehirn in der Nacht nicht mehr vernünftig meiner Gedanken filtert und ich sehr viel Schwachsinn erzähle. Frag Bin, Chan und Felix."

"Dann schlaf nicht, aber entspann dich trotzdem. Ein bisschen Ruhe schadet dir ja nicht."

"Hmmmm... Leg dich zu mir ins Bett und erzähl mir was über dich. Sonst wird mir zu langweilig."

"Und dir wird nicht langweilig, wenn du mich über mich selbst reden hörst?", fragte er und legte sich neben mich.

"Bestimmt nicht. Also... Erzähl mir etwas über dich, Lee Minho."

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Her || Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt