Teil 10

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Fred

"Alter, was macht ihr hier!? Wir haben euch überall gesucht!". Nur leise drang die Stimme seines Zwillings an Freds Ohren. "Man George, lass mich in Ruhe, ich bin tot müde!" erwiderte er, ohne wirklich wach zu werden. Sein Kopf dröhnte und er hatte das Gefühl nicht einmal fünf Minuten geschlafen zu haben. Zu der Stimme seines Bruders mischte sich nun auch das Kichern eines Mädchens. Genervt versuchte Fred wieder einzuschlafen, dieses Vorhaben wurde aber abrupt unterbrochen, denn plötzlich war alles nass. Es fühlte sich an als hätte ihn eine Flutwelle erfasst und plötzlich war er hellwach. Schlecht für seine Schwester. Er sprang auf, riss ihr das Glas, von dem sie ihm offensichtlich etwas auf sein Gesicht geleert hatte, aus der Hand und drehte es über ihr um. "Du bist ein Arsch Frederick Weasley!" schimpfte sie los und rannte aus dem Zimmer! "Was ist denn mit der los?" fragend sah er seinen Bruder an. Er war so überrascht von der Reaktion seiner Schwester, dass er völlig vergas das er eigentlich sauer auf seinen Bruder sein sollte, weil er ihr offensichtlich geholfen hatte, ihn während er schlief nass zu machen. "Sie hat gerade erfahren das Harry kommt und jetzt hast du ihre Frisur zerstört. Sie war heute schon mindestens 2 Stunden im Bad!" George zwinkerte ihm zu und auch Fred musste grinsen. Ginny hätte es nie zugegeben, aber sie war seit dem Tag am Gleis 9 3/4, an dem sie Harry den Weg gezeigt hatten in ihn verknallt. Erst jetzt viel Fred auf das er nicht in seinem Zimmer war, er war in Charlies Zimmer. "Warum habe ich in Charlies Zimmer geschlafen?" sprach er im nächsten Moment seine Gedanken laut aus. "Die bessere Frage wäre wohl, warum Ihr in seinem Zimmer geschlafen habt und was Ron dazu sagen wird!" zwinkerte sein Bruder ihn schelmisch an und wackelte zweideutig mit seinen Augenbrauen. "Was soll denn bitte Ron dagegen haben, wenn ich in Char... oh scheiße, was macht denn die kleine Granger da?" erschrocken riss er die Augen auf und sah seinen Bruder an, welcher immer noch über beide Ohren grinste. „Das musst du dir schon selbst beantworten Bruderherz" erwiderte George und ließ den völlig verwirrten Fred einfach stehen. Verdattert stand er nun hier und sah sich die kleine Granger an. Sie sah schon süß aus, wie sie da schlief, aber ihre Haare waren noch unordentlicher als sonst und er fragte sich wirklich was sie gemacht hatte. Langsam ging er Richtung Bett und rüttelte dann leicht an der Schulter des Mädchens. Sie murmelte aber nur einige unverständliche Worte, ehe sie mit "lass mich schlafen Ginnie, du bist ja schlimmer als die Zwillinge!" Süß war das Einzige was Fred zu dieser Situation sagen hätte können. "Wie kann ich denn bitte schlimmer sein als ich selbst?" erwiderte er und musste grinsen, als das Mädchen doch die Augen öffnete und ihn beschämt ansah. "Sorry... du, so war das nicht gemeint!" sagte sie noch schnell, ehe sie plötzlich aufstand und in den Flur verschwand. Sie trug immer noch das gleiche wie gestern, nur das ihr der Ärmel über die Schulter gerutscht war, was unglaublich heiß aussah. Innerlich schlug sich Fred gegen die Stirn, das konnte doch nicht sein Ernst sein. "Ein komischer Morgen." sagte er zu sich selbst und ging schließlich kopfschüttelnd die Treppe hinab in die Küche. Er konnte nicht sagen, woran es lag, aber er hatte ein Gefühl, als hätte man ihm etwas Wichtiges weggenommen, etwas sehr Wichtiges. Dementsprechend war er müde und genervt. Er wollte sich einfach etwas aus der Küche holen und dann wieder verschwinden, als er merkte das ihn bereits alle am Frühstückstisch erwarteten. Na, ganz toll. Wie die kleine Granger es in dieser kurzen Zeit geschafft hatte, hier fix und fertig am Tisch zu sitzen und dabei auch noch gut auszusehen war ihm ein Rätsel. Er hatte aber keine Zeit mehr darüber nachzudenken, da ihn Billus schon zu seinem Platz geschoben hatte und ihm eine große Portion Rührei auf den Teller schaufelte. Panisch sah er zu George. Wenn Billus dieses Rührei gemacht hatte würde er es sicher nicht essen. George verstand seinen Blick sofort und sagte übertrieben laut "Nein Freddyschatz, nicht Onkel Billus, sondern unsere reizende Schwester hat uns dieses bezaubernde Mahl gezaubert." Fred warf ihm einen wütenden Blick zu, aber George lachte einfach und so begnügte sich Fred mit einem entschuldigenden Blick zu seinem Onkel und fing an zu essen. Unbewusst wanderte sein Blick immer wieder zu Hermione. Sie streichelte gerade ihren Kater Krummbein und gab ihm heimlich ein Stück Schinken. Sein Blick blieb automatisch an ihren Wimpern hängen. Ihre Bewegungen waren auf eine seltsame Art angenehm anzusehen. Was dachte er da nur? Seufzend lehnte er sich zurück und steckte seine Hände in die Taschen seiner Jeans, die er auch gestern schon getragen hatte. Plötzlich berührten seine Fingerspitzen einen kleinen Zettel. Vorsichtig holte er ihn heraus. Es war äußerst seltsam, denn er konnte sich nicht erinnern etwas eingesteckt zu haben. Der Zettel war klein zusammengefaltet und Fred packte die Neugierde. So unauffällig wie möglich faltete er den Zettel auseinander und stockte. Die Worte waren in einer furchtbaren Handschrift geschrieben, trotzdem würde er diese Schrift überall erkennen. Es war seine eigene. Vorsichtig strich er das Blatt glatt und begann zu lesen...

Lieber Fred, wie du sehen kannst wurde diese Notiz von dir selbst geschrieben und auch wenn du das hier vermutlich seltsam findest musst du mir/dir glauben. Vertrau mir, wenn ich dir sage das die kleine Hermione ein wundervolles Mädchen ist, und auch wenn du es nicht mehr weißt kann ich dir sagen das du sie liebst.
Ps. Sex mir ihr ist der Hammer.
In Liebe, Du!

Das war der wohl schlechteste Scherz des Jahres, wenn nicht sogar der des Jahrzehnts. Bis zu "Ps." hätte er es ja noch irgendwie geglaubt, aber wenn er mit der kleinen Granger geschlafen hätte würde er sich nicht nur erinnern, er wäre tot. Sein eigener Bruder, Ron würde ihn kaltblütig ermorden. Und doch, obwohl er dem Zettel kein Wort glaubte, löste er doch etwas in ihm aus. Er merkte das er nichts dagegen hatte, die kleine Granger und ihre wunderschönen Augen näher kennenzulernen und als hätte sie es gespürt sah sie ihn genau in diesem Moment aus ihren Schkoladenbraunen Augen an. Er musste Schlucken, so trocken war sein Mund geworden. Solche Augen sollten verboten werden... ach was dachte er da nur schon wieder. Er durfte sie nicht auf diese Weise ansehen. Trotzdem erwischte er sich das ganze restliche Frühstück dabei, wie er es doch tat. Ihre Bewegungen sahen einfach unglaublich ästhetisch aus. Trotzdem war da nichts. Er war einfach müde, sonst nichts. Er, Fred Weasley, war viel zu cool für diese Streberin, zumindest versuchte er sich das einzureden, auch wenn er dank des Zettels nun daran denken musste, wie es wohl währe mit ihr zu Schlafen... Na, das konnten ja lustige Ferien werden...

What a day for a  daydream! (Fremione ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt