Kapitel 6

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„Ist alles in Ordnung?"

Iwaizumi legte seine Hand behutsam auf Oikawas Rücken, dessen Kopf leicht nach unten gebeugt war, mit dem Blick auf den hellen Holzboden des Hotels gerichtet. Der Empfangsbereich war klein und schlicht eingerichtet. Um einen kleinen rechteckigen kastanienfarbenen Couchtisch standen zwei sandfarbene Sessel. Der Raum wurde durch ein warmes, angenehmes orangenes Licht, welches von einer runden Deckenlampe ausging, eingehüllt. Aus den zwei großen Fenstern hinter ihnen, konnte man auf die mittlerweile ruhige, autofreie Straße blicken. Vor ihnen befand sich, hinter einem ebenfalls kastanienfarbenen Empfangstresen, eine zierliche Frau mit hellleuchtender Haut und schwarzen, in einen Dutt gesteckten Haaren. Auf ihre hellroten Lippen befand sich ein kleines Lächeln und ihre dunklen, waldgrünen Augen blickten herzlich auf die beiden Jungen vor ihr.

„Mir geht es gut. Ich bin nur müde." Iwaizumi spürte wie Oikawas Rücken, durch seine sehr ruhige Atmung, leicht auf und abging. Er strich ihm sanft über den Rücken und sagte: „Okay...setzt dich dort auf den Sessel. Ich werde mich in der Zwischenzeit um das Zimmer kümmern."

Oikawa nickte nur und ging mit schweren Schritten auf den Sessel hinzu. Iwaizumis olivengrünen Augen ruhten ununterbrochen auf Oikawa, bis der Junge mit leicht zitternden Beinen Platz nahm. Schließlich richtete er seinen Blick auf die junge Frau hinter dem Tresen. Er ging auf sie zu und sprach mit ruhiger Stimme: „Guten Abend. Wir würden gerne für eine Nacht bleiben."

„Natürlich.", erwiderte die Frau weiterhin mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Sie tippte mit ihren feinen langen Fingern, etwas in die Tastatur vor sich. „Wir hätten noch ein Zimmer im obersten Stock frei. Wenn Sie möchten, kann ich dies für Sie buchen."

„Wir nehmen das Zimmer." Ohne nach dem Preis zu fragen, legte Iwaizumi seine Kreditkarte auf den Tresen und schob sie in Richtung der Frau.

„Sie können jederzeit auf ihr Zimmer." Die zierliche Frau erhob sich von ihrem Stuhl und ging auf die Wand hinter sich zu und entnahm einen silberfarbenen Schlüssel mit einem schwarzen Schildchen von einem kleinen Haken. „Ihre Zimmernummer beträgt 30 und liegt auf der linken Seite des Flures. Genießen Sie ihren Aufenthalt." Sie legte den Schlüssel in Iwaizumis Hand und schenkte ihm ein herzliches Lächeln.

*

Das Hotelzimmer war in denselben Farben eingerichtet wie das die Empfangshalle. In der Mitte des Raumes war ein großes Doppelbett, links davon, auf der gegenüberliegenden Seite der Zimmertür war ein großes Fenster, welches den Blick auf die teils schon schlafende Stadt zeigte.

„Ich gehe ins Bad...mich etwas frisch machen", sagte Oikawa mit einer müden Stimme. Er taumelte ein wenig, als er sich auf die Badezimmertür hinzubewegte. Ob er wohl doch ein wenig zu viel Alkohol getrunken hatte, fragte sich Iwaizumi. Er drehte sich zu dem Bett was förmlich nach ihm schrie, denn auch seine Müdigkeit, machte sich jetzt deutlich bemerkbar. Seine Augen wurden ganz schwer und sein Kopf dröhnte leicht. Er ließ sich mit dem Bauch voran auf das Bett fallen und beschloss für einen Augenblick seine Augen zu schließen.

Iwaizumi bemerkte nicht, dass er eingeschlafen war, bis er durch ein immer wieder kehrendes Geräusch geweckt wurde. Er wusste zunächst nicht so recht was geschah und blickte verwirrt in dem dunklen Zimmer umher. Wo ist Oikawa? Die Frage schoss ihm panisch durch den Kopf. Er stand ruckartig auf und wollte gerade aus dem Zimmer stürmen, als er wieder ein Geräusch hörte. Sein Blick viel auf die Badezimmertür, er ging auf sie zu und klopfte gegen das dunkle Holz. „Oikawa bist du dadrin?" Jetzt hörte er klar und deutlich ein Husten. „Oikawa?! Was ist los? Bist du okay?" Er legte beunruhigt seine Hand auf den Türgriff und versuchte zu Oikawa zu gelangen, doch die Tür war verschlossen. Seine Gedanken drehten sich wild und er wurde immer angespannter.

Am Rande der Welt (Iwaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt